Die Tempoverschärfung von Alistair 1,5km vor Schluss unfassbar, nachdem er ein paar Minuten zuvor nach Sturz schon abgeschlagen schien...
Leider war's aus deutscher Sicht abgesehen von Lichtblick Justus kein besonderer Tag, aber dafür gab es ja gestern als Kompensation das Sahnerennen von Sophia Saller, meiner persönlichen WTS-Lieblingsathletin!
Kommt selten vor, dass es ein Triathlet mit einer personal story in den allgemeinen Sportteil der Süddeutschen Zeitung schafft.
In der Regel muss man dafür Hawaii gewinnen oder mindestens bei Olympia eine Medaille holen.
Bei Sophia ist die phänomenale Leistungsentwicklung trotz (oder gerade wegen?) des Hintergrundes ihrer parallel gemeisterten bemerkenswerten akademischen Karriere alleine schon Grund für einen entsprechenden Hintergrundtext:
Ich möchte mal die Diskussionen hier wieder ein bisschen anregen. Meiner Meinung nach, gehört das, was in der WTS momentan abläuft zum besten, was der globale Sport zu bieten hat.
Luis hat einmal mehr zwei ganz starke Rennen gezeigt und bewiesen, dass er spritziger sein dürfte, als Xavier Gomez.
Mario Mola ist an gleicher Stätte die 5 Kilometer in unter 14 Minuten gelaufen, was, verglichen mit London 2012, wohl nochmal eine neue Sphäre im Laufsplit darstellt.
Ich finde es klasse, dass da mehrere Jungs und Mädels sind, die sich immer gegenseitig pushen.
Schon bald ist der Testevent in Rio und da dürfte es richtig zur Sache gehen, weil ja auch viele Nationen dort einige feste Startplätze vergeben. Die Radstrecke soll es ja mächtig in sich haben, mit ganz steilen Anstiegen und rasanten Abfahrten.
Die Brownlees werden dort einmal mehr nur mit dem halben Bataillon angreifen. Dieses Mal ist es aber Jonny, der unter einer Stressfraktur (im Oberschenkel?) zu leiden hat.
Bei den Frauen weicht Spirig Jorgensen weiterhin aus. Auf jeden Fall scheinen ihre Ausflüge in die Laufsportarten eine gute Idee zu sein, um sich auf dieses Duell, spätestens in Rio 16, vorzubereiten. Das wird sie brauchen, genauso wie die schwere Radstrecke, wenn sie eine Chance haben will.
Ich gebe dir recht, was die herausragende sportliche Qualität der WTS derzeit anbelangt. Das ist ganz großer Sport und darüberhinaus herausragend präsentiert, was sich auch darin widerspiegelt, dass Athleten, die von der Klasse her die Wahl haben zwischen Ironman-Events und WTS wie z.B. Javier Gomez oder die Brownlees lieber bei letzteren Events starten, weil hier auch ihre Spoonsoren exzellent präsentiert werden und die Medienreichtweite stimmt, abgesehen von den rein sportlichen Aspekten.
Was die Zeiten anbelangt muss man bei der Analyse des Hamburger Rennens berücksichtigen, dass dort nicht exakt 5km sondern eher 4,8- 4,9km gelaufen werden. Man muss also auf die Laufzeiten von Hamburg etwas 20s draufrechenen.
Die 5km-Zeiten und 10km-Zeiten von London stimmen exakt, so dass immer noch eine beeindruckende 14:20 von Mola gelaufen in London verbleibt. Und Murray ist nur 10-15s langsamer...
Spirig hat guten Grund Jorgensen auszuweichen, die spielen in unterschiedlichen Ligen. Die erneute Olympia-Quali von spirig ist ein großer Erfolg, aber ich glaube nicht, dass sie für Medaillen in Rio (und erst recht nicht für die Goldmedaille) in Frage kommt. Dafür schwimmt sie zu schlecht und das lässt sich in einem starken Feld mit True, Zaferes, der neuerdings wiedererstarkten Stanford und Holland (die alle hervorragend Radfahren können) auch auf einer schweren Radstrecke nicht kompensieren.
Eine schwere Radstrecke wie in Rio wird erst recht dazu fhren, dass die Medaillen nicht in einer Laufentscheidung vergeben werden, sondern es ein typisches Ausscheidungsrennen beginnend mit dem Startschuss beim Schwimmen geben wird, bis dann irgendwann nur noch drei Athleten und am Ende höchstwahrwscheinlich nur noch Jorgensen, übrig bleiben.