Auch wenn hier die abiturbehafteten Bürohengste in der Überzahl sein dürften, sollte man bedenken, dass sich hier auch Triathleten aus ganz anderen Bildungsschichten tummeln. Die können stattdessen vielleicht viel besser dein Auto reparieren oder deine Haare schneiden. Rechtschreibung ist nicht das Wichtigste im Leben. Außerdem gibt es auch Legastheniker, die damit größte Probleme haben.
Wenn wir im Beruf Dokumente schrieben, die an den Kunden gehen, ärgere ich mich allerdings auch darüber, dass einige Kollegen die roten Schlangen unter den Wörtern ignorieren und sich anscheinend weigern, einen geschriebenen Satz nochmals durchzulesen. Da lege ich andere Maßstäbe an.
Mir geht es nicht darum, dass man hin und wieder mal etwas falsch schreibt!
Ich finde aber, dass man heutzutage - mehr als früher - die Möglichkeit hat, etwas in schriftlicher und korrekter (!) Form in die Öffentlichkeit zu bringen.
Dieser Umstand sollte normalerweise dazu führen, dass man die Konversation in schriftlicher Form besser beherrscht. Es ist aber anscheinend nicht so!
Der Falschschreiber gibt sich nicht die Mühe, sich vor der Veröffentlichung genau zu informieren (das ist nun auch einfacher als früher) und die Leser merken es ihrerseits nicht oder tolerieren es einfach...
Ich bin der Meinung, dass früher oder später fast alles erlaubt sein wird, Hauptsache das Gegenüber merkt, was man meint...
(...) Die können stattdessen vielleicht viel besser dein Auto reparieren oder deine Haare schneiden. (...)
Das stimmt, aber ich bringe mein Auto deswegen auch in die Werkstatt oder informiere mich im Internet, wie man eine Lampe korrekt auswechselt... Ich weiß, wie du das meinst, allerdings glaube ich nicht, dass man durch Fähigkeiten in anderen Bereichen Boni erwerben kann, die einem den gewissenhaften Umgang mit neuen Konversationsmedien ersparen.
Zitat:
Zitat von Thorsten
(...)Rechtschreibung ist nicht das Wichtigste im Leben. (...)
Das Argument geht immer, solange man es nicht auf Gesundheit bezieht, oder doch...?
Zitat:
Zitat von Thorsten
(...)Außerdem gibt es auch Legastheniker, die damit größte Probleme haben.
(...)
Glaube mir, diese Leute haben nun - gerade durch das Internet - Mittel und Wege zur Verfügung, dass man das nicht mehr merkt. Sie nutzen diese auch! Aber es soll auch dumme Leute unter ihnen geben. Auch, wenn das wohl weniger wahrscheinlich ist...
Zitat:
Zitat von Thorsten
(...)
Wenn wir im Beruf Dokumente schrieben, die an den Kunden gehen, ärgere ich mich allerdings auch darüber, dass einige Kollegen die roten Schlangen unter den Wörtern ignorieren und sich anscheinend weigern, einen geschriebenen Satz nochmals durchzulesen. Da lege ich andere Maßstäbe an.
Es fällt auch auf, dass ( ) selbst bei höchst seriösen Zeitungen wie FAZ, Sueddeutscher oder Zeit wohl nicht mehr Korrektur gelesen wird, da ist inzwischen schon häufig dieser oder jener Fehler zu beklagen, die Verwechslung (?) von dass und das ist da bei weitem nicht das Schlimmste....!
Ja, allerdings sollte man diese Frage weitsichtiger sehen:
Wer legt denn fest, dass die Nachricht tatsächlich entschlüsselt werden kann?! Ist es nicht erst (!) der Empfänger?!
Gibt es eventuell mehr als einen Empfänger? Haben diese alle die gleichen Entschlüsselungskompetenzen?
Sollte sich der Sender nicht eventuell nach vereinbarten Normen richten, um einem Missverständnis aus dem Weg zu gehen?
Möglicherweise gibt es "geschützte" Räume, in denen etwas andere Regeln herrschen. Ich empfinde es allerdings so, dass sich diese Räume (Foren, Chats,...) immer mehr ausweiten.
Das ist möglicherweise auch ein Grund, weswegen Thorsten oben das schon bei seinen Arbeitskollegen bemerkt...
Als noch keine Ämter über die Sprache bestimmten, druckte man:
"Jr werdet finden das Kind in windeln gewickelt vnd in einer Krippen ligen." Oder: "Und sy gebar iren erstgebornen son und wicklet jnn in windlen vnd legt jnn in ein kripff."
Nachdem ein paar Jährchen vergingen und Lehrer und Ämter sich der Angelegenheit widmeten, liest man heute: "Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen." (Satzstellung von Luther beibehalten.) Oder: "Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Futterkrippe liegt."
Und bei RTL übersetzt man: "Ihr werdet ein Baby in Pampers finden, ..."