(...) . Zum Thema Arbeiten ohne Rezept sag ich nur " das ist in Dland verboten ! (...)
??? Warum sollte das verboten sein? Ich "darf" doch wohl zum Physio meines Vertrauens gehen und mich als Selbstzahler behandeln lassen? Ich bin doch wohl nicht auf die "Gunst" und die Meinung eines Arztes angewiesen? Das wäre in meinen Augen ein seeehr schlechter Witz, zumal ich die Kasse so nichts koste.
Ich kenne bei Physios verschiedene Preise.
In einem großen Zentrum zahle ich 1€/Minute (Massagen, Übungen,...). Mein Lieblingsphysio (- er behandelt auch Olympiateilnehmer Triathlon / Laufen - )verlangt 19€/halbe Stunde. Ich habe ihm schon mehrfach gesagt, dass er viel zu günstig ist.
Es ist nicht verboten ...mit der Einschränkung auf MT (manuelle Therapie) gibts Versicherungprobleme.
naja als reiner Physio schon
das Bundesverwaltungsgericht hat den Erstkontakt bei Physios VERBOTEN !! Es stellt ein Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz dar. Das heißt, dass der Physio entweder den SEKTORALEN HEILPRAKTIKER IN DER PHYSIOTHERPIE oder den normalen Heilpraktiker gemacht haben muss. Also eine Behandlung ohne Heilmittelverordnung ist eine "SCHWERE STRAFTAT".
Im Grunde hast du aber recht ich hatte mich vertan . Und ganz ehrlich wenn ich mir oftmals die Diagnosen der Ärzte angucke und dann von den Patienten höre wie viel Zeit sich der Arzt genommen hat frag ich mich oft ob es nicht besser wäre wenn wir auch bei Kassenrezepten die Diagnose gleich selbst stellen würden. Beste Beispiel ist die eine Facharzt Praxis hier bei uns, bei jedem Patienten der von da mit Rückenproblemen kommt steht das gleiche drauf , nämlich HWS,BWS, LWS Schmerz Syndrom mit Blockade ISG bis Kopfgelenke.
__________________
Zitat:
Zitat von hazelman
Wie immer gilt:
Ist das Rad stets frisch geputzt, trainierst Du zu wenig.
Als beruflich betroffener habe ich den Thread mit großem Interesse verfolgt und bin dabei auf den einen oder anderen Post gestossen, zu dem ich meinen unbedeutenden Senf dazugeben wollte.
1. Die Berufsverbände der Krankengymnasten versuchen gerade die Vergütungssätze für die gesetzlich Versicherten anzuheben. Das ist das "Brot und Butter" Geschäft der Therapeuten und macht sicher den Hauptteil der Einkünfte aus. Darum geht es in der etwas plakativen (und wie ich finde zwar berechtigten, aber etwas unglücklich formulierten Forderung nach der 38% Erhöhung)
2. Momentan bekommt ein Physiotherapeut für eine Verordnung Krankengymnastik ca. 15,90 €, für klassische Massage knappe 10 €, für Manuelle Therapie ca 18 € und Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis um die 22 € von den gesetzlichen Krankenversicherungen (das ist nicht ganz einheitlich. Der Osten bekommt -glaube ich- immer noch weniger, und die Sätze variieren geringfügig zwischen den Kassen).
3. Die Behandlungszeiten sind nicht klar geregelt. Im Rahmenvertrag finden sich "Richtzeiten". Tatsächlich kenne ich keinen Therapeuten, der weniger als 20 min für Krankengymnastik einplant, auch wenn das rechtens wäre. Die Regel ist eher, dass länger behandelt wird.
4. Die Ausbildung dauert im Regelfall an privaten Schulen ( die Ausbildung ist momentan etwas im Umbruch, da es den Trend zur Akademisierung gibt) drei Jahre. Es gibt nur ganz wenige kostenfreie Schulen. Die meisten Therapeuten (wahlweise deren Eltern) zahlen für die Ausbildung Summen von 15 Tsd Euro und mehr.
5. Privatpatienten (und vor allem Beihilfepatienten) laufen den meisten Therapeuten davon, wenn Sie viel mehr zahlen sollen als bei den gesetzlich versicherten, da Ihnen dann häufig von Ihren Kassen die Sätze gekürzt werden. Will sagen, dass ein Beihilfepatient, der bei seiner Kasse eine Rechnung von 25 € für Krankengymnastik einreichen würde, nur weniger erstattet bekäme. Er hat jetzt die Möglichkeit, mit seiner Kasse zu streiten oder einen anderen Therapeuten zu suchen (was dann für viele Versicherte der einfachere Weg ist).
6. Reine Privatzahler ohne Rezept gibt es immer wieder (machen aber nur einen geringen Anteil am Tagesgeschäft aus), aber da bewegt sich der Therapeut rechtliche auf dünnem Eis. Tatsächlich sind Therapeuten "Heilmittelerbringer", die nur auf ärztliche Anordnung (wie Apotheker bei rezeptpflichtigen Medikamenten auch) ihre Leistungen abgeben dürfen. Also ohne Rezept keine Behandlung (auch wenn dass schwer zu verstehen ist.)
Offiziell darf das jetzt ein Physio, der gleichzeitig auch Heilpraktiker ist, weil er sich die Rezepte selber ausstellen darf.
Oder aber es wird als sogenannte "Wellnesbehandlung" deklariert, was neben den inhaltlichen Bedenken auch steuerliche Probleme beinhaltet für den Therapeuten (solche Behandlungen sind im Gegensatz zu medizinischen Leistungen nicht umsatzsteuerbefreit).
7. Osteopathie ist eine komplett eigene Sache (zusätzlich fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung). Es gibt Physios, die gleichzeitig Osteopathen (wie auch Heilpraktiker, Ärzte...) sind, aber das hat mit der Diskussion um Gebührenerhöhungen für KG nichts zu tun. IM übrigen wird Osteopathie nicht bezahlt, weil sich der Nutzen wissenschaftlich nicht belegen lässt.
8.Betriebswirtschaftlich gesehen sind Stundenumsätze von 40 € extrem niedrig und rechtfertigen durchaus Bruttolöhne von 1800€ im Monat der Angestellten (bin selber KEIN Praxisinhaber).
Die Forderung nach Erhöhung der Sätze halte ich für absolut legitim. Ich jammere nicht über meinen Beruf. Der ist schön und hat für mich eine Menge persönlicher Befriedigung am Ende des Tages parat. Aber wenn ich bedenke, dass Stundenumsätze von 30-45 € weit unter denen schlechter ausgebildeter Wellnesstherapeuten liegen, dann läuft da etwas schief.
Das Problem sehe ich darin, dass die Berufsvebände der Krankengymnasten (und Ergotherapeuten und Logopäden) einfach nur ganz kleine Lichter sind im Pool der ganzen Lobbyisten (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte), die um den Kuchen des Gesundheitswesen streiten.
Geändert von kaiserswerther kenianer (18.10.2014 um 00:50 Uhr).
Zur Info wie es in Österreich ist kann ich nur sagen, das wir v.a. staatliche Ausbildungsstätten haben und der Kollektivlohn als Angestellte*r bei rund 22000 Euro netto im Jahr beginnt.
Als beruflich betroffener habe ich den Thread mit großem Interesse verfolgt und bin dabei auf den einen oder anderen Post gestossen, zu dem ich meinen unbedeutenden Senf dazugeben wollte.
1. Die Berufsverbände der Krankengymnasten versuchen gerade die Vergütungssätze für die gesetzlich Versicherten anzuheben. Das ist das "Brot und Butter" Geschäft der Therapeuten und macht sicher den Hauptteil der Einkünfte aus. Darum geht es in der etwas plakativen (und wie ich finde zwar berechtigten, aber etwas unglücklich formulierten Forderung nach der 38% Erhöhung)
2. Momentan bekommt ein Physiotherapeut für eine Verordnung Krankengymnastik ca. 15,90 €, für klassische Massage knappe 10 €, für Manuelle Therapie ca 18 € und Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis um die 22 € von den gesetzlichen Krankenversicherungen (das ist nicht ganz einheitlich. Der Osten bekommt -glaube ich- immer noch weniger, und die Sätze variieren geringfügig zwischen den Kassen).
3. Die Behandlungszeiten sind nicht klar geregelt. Im Rahmenvertrag finden sich "Richtzeiten". Tatsächlich kenne ich keinen Therapeuten, der weniger als 20 min für Krankengymnastik einplant, auch wenn das rechtens wäre. Die Regel ist eher, dass länger behandelt wird.
4. Die Ausbildung dauert im Regelfall an privaten Schulen ( die Ausbildung ist momentan etwas im Umbruch, da es den Trend zur Akademisierung gibt) drei Jahre. Es gibt nur ganz wenige kostenfreie Schulen. Die meisten Therapeuten (wahlweise deren Eltern) zahlen für die Ausbildung Summen von 15 Tsd Euro und mehr.
5. Privatpatienten (und vor allem Beihilfepatienten) laufen den meisten Therapeuten davon, wenn Sie viel mehr zahlen sollen als bei den gesetzlich versicherten, da Ihnen dann häufig von Ihren Kassen die Sätze gekürzt werden. Will sagen, dass ein Beihilfepatient, der bei seiner Kasse eine Rechnung von 25 € für Krankengymnastik einreichen würde, nur weniger erstattet bekäme. Er hat jetzt die Möglichkeit, mit seiner Kasse zu streiten oder einen anderen Therapeuten zu suchen (was dann für viele Versicherte der einfachere Weg ist).
6. Reine Privatzahler ohne Rezept gibt es immer wieder (machen aber nur einen geringen Anteil am Tagesgeschäft aus), aber da bewegt sich der Therapeut rechtliche auf dünnem Eis. Tatsächlich sind Therapeuten "Heilmittelerbringer", die nur auf ärztliche Anordnung (wie Apotheker bei rezeptpflichtigen Medikamenten auch) ihre Leistungen abgeben dürfen. Also ohne Rezept keine Behandlung (auch wenn dass schwer zu verstehen ist.)
Offiziell darf das jetzt ein Physio, der gleichzeitig auch Heilpraktiker ist, weil er sich die Rezepte selber ausstellen darf.
Oder aber es wird als sogenannte "Wellnesbehandlung" deklariert, was neben den inhaltlichen Bedenken auch steuerliche Probleme beinhaltet für den Therapeuten (solche Behandlungen sind im Gegensatz zu medizinischen Leistungen nicht umsatzsteuerbefreit).
7. Osteopathie ist eine komplett eigene Sache (zusätzlich fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung). Es gibt Physios, die gleichzeitig Osteopathen (wie auch Heilpraktiker, Ärzte...) sind, aber das hat mit der Diskussion um Gebührenerhöhungen für KG nichts zu tun. IM übrigen wird Osteopathie nicht bezahlt, weil sich der Nutzen wissenschaftlich nicht belegen lässt.
8.Betriebswirtschaftlich gesehen sind Stundenumsätze von 40 € extrem niedrig und rechtfertigen durchaus Bruttolöhne von 1800€ im Monat der Angestellten (bin selber KEIN Praxisinhaber).
Die Forderung nach Erhöhung der Sätze halte ich für absolut legitim. Ich jammere nicht über meinen Beruf. Der ist schön und hat für mich eine Menge persönlicher Befriedigung am Ende des Tages parat. Aber wenn ich bedenke, dass Stundenumsätze von 30-45 € weit unter denen schlechter ausgebildeter Wellnesstherapeuten liegen, dann läuft da etwas schief.
Das Problem sehe ich darin, dass die Berufsvebände der Krankengymnasten (und Ergotherapeuten und Logopäden) einfach nur ganz kleine Lichter sind im Pool der ganzen Lobbyisten (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte), die um den Kuchen des Gesundheitswesen streiten.
Das Problem sehe ich darin, dass die Berufsvebände der Krankengymnasten (und Ergotherapeuten und Logopäden) einfach nur ganz kleine Lichter sind im Pool der ganzen Lobbyisten (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte), die um den Kuchen des Gesundheitswesen streiten.
Bei Logopäden kann ich für Frau Tandem Schreiben daß es für Logopäden seit 2003 im Schnitt ca. 6% Weniger vergütet wird. Seit 1998 im kaum Erhöhung der Vergütungsätze. Die KK vergüten hier durchaus unterschiedlich und dann auch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Qualifikation und Störungsbild spielen bei der Vergütung keine Rolle.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Zur Info wie es in Österreich ist kann ich nur sagen, das wir v.a. staatliche Ausbildungsstätten haben und der Kollektivlohn als Angestellte*r bei rund 22000 Euro netto im Jahr beginnt.
In Österreich ist das Angestelltengehalt auch eher mau. Meine Schwester hat nach ihrem Umzug erstmal in einer Ordination als schlecht bezahlte Angestellte angefangen. Als Freiberuflerin in der gleichen Ordination war es dann ok. Die Bereitschaft der Patienten zum Selber-zuzahlen auf die von den Krankenkassen erstattungsfähige Summe ist in Österreich viel größer als in Deutschland.
__________________
Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.