Ich fände es gut, wenn es mehr draft-legal Rennen geben würde. Leider beschränkt sich meine Erfahrung bzgl. draft-legal im Triathlon nur auf einen Teamsprint, aber hätte ich die Möglichkeit, ein richtiges Windschattenrennen zu machen, ich wäre direkt dabei.
Die Gefahren werden mMn. komplett überschätzt. Wenn man sein Rad halbwegs beherrscht und ab und an in der Gruppe trainiert, passiert da auch nicht direkt was. Fahrfehler und Unfälle gibt es immer, habe in Roth genug im Straßengraben liegen sehen.
....
Würde ich auch so unterschreiben.
Ich war bis vor drei Jahren ein rigoroser Verfechter der reinen klassischen Lehre: "Triathlon ist es nur, wenn das Windschattenfahren verboten ist!"
Mittlerweile, seit ich die Rennen meines Sohnes vom Streckenrand aus verfolge, seit ich selbst mittlerweile 5 Rennen in der Landesliga und der 2. Triathlonbundesliga mit Windschattenfreigabe mitgemacht habe und seit ich auch die World Triathlon Series und diverse Weltcuprennen im Fernsehen, live vor Ort und auf www.triatlonlive.tv (sehr zu empfehlen das umfangreiche Video-Archiv) verfolge, sehe ich es wesentlich differenzierter, v.a. was Windschattenfreigabe bei Sprint- und Kurzdistanzen angeht. Bei Mitteldistanz- und Langstreckenrennen macht eine Windschattenfreigabe allerdings auch weiterhin für mich keinen Sinn, weil hier die Renndynamik eine ganz andere ist.
Der Puls beim Radfahren ist bei Windschattenfreigabe kein bisschen niedriger als bei Rennen ohne Windschattenfahren. In vielen Rennsituationen (Beschleunigen nach Wendepunkten, Anstiege) muss man sogar bei Windschattenfreigabe erheblich härter und tiefer in den roten Bereich fahren als bei klassischen Rennen ohne Freigabe.
Die gelegentlich zu lesende Annahme, dass durch Windschattenfreigabe ein Swim and Run mit dazwischengeschaltetem lockerem Radfahren entsteht, ist in der Praxis kompletter Nonsens.
Die gelegentlich zu lesende Annahme, dass durch Windschattenfreigabe ein Swim and Run mit dazwischengeschaltetem lockerem Radfahren entsteht, ist in der Praxis kompletter Nonsens.
Nonsens sicher aber die Anforderungen sind doch deutlich anders als in "klassischen" Rennen. Wer nicht vorne mitschwimmt, kommt auch nicht mehr vorne ran.
Ob das für den durchschnittlichen AKler relevant ist, kann man sicher diskutieren...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Für jemanden, der wegen des Finishergendankens mit macht, sollte es eine Frage der Ehre sein, ohne Gelutsche durchzukommen. Sonst werden irgendwann auch noch Pedelecs am Start sein.
Aber anstatt über eine WindschattenFREIGABE würde ich mal lieber über ein NeoVERBOT nachdenken, denn dann erledigt sich die Drafterrei irgendwann von allein, wenn die lutschenden Lifestyle"athleten" dann den Rennen fernbleiben, weil sie ohne Luftmatratze nicht schwimmen können
... aber dann sehen die ganze pathosbesoffenen Veranstalter ihre Einnahmen schwinden
Es gibt doch schon ein Neoverbot bei Temperaturen wo jeder Problemlos ohne Neo schwimmen kann. Mein erster Wettkampf dieses Jahr hatte 17° Wassertemperatur. Da muss man schon ziemlich abgehärtet sein damit das nicht gefährlich ist.
Ich glaube auch nicht dass ein direkter Zusammenhang zwischen "Vorliebe für Neo" und Windschattenfahren besteht.
Ich bin absolut gegen eine generelle Windschattenfreigabe, als Abwechslung finde ich es aber ganz nett auch einmal in einem Windschattenrennen zu fahren. Ist halt schon fast eine andere Sportart.
Das kann auch von Wettkampf zu Wettkampf unterschiedlich sein aber bei den Wettkämpfen mit Windschattenfreigabe dir ich bisher gefahren bin, kam es selten zu so riesigen Pulks wie man das aus dem Fernsehen kennt. Die Leistungsdichte war das meist zu unterschiedlich dass es zu grösseren Gruppen kam. Meist waren so 2-5 Leute, selten auch mal eine Zehnergruppe unterwegs, bei jedem Anstieg haben sich die Gruppen aber wieder neu verteilt.
Die gelegentlich zu lesende Annahme, dass durch Windschattenfreigabe ein Swim and Run mit dazwischengeschaltetem lockerem Radfahren entsteht, ist in der Praxis kompletter Nonsens.
Soweit einer Meinung.
Letzten Endes werden bei Windschatten-Rennen andere Qualitäten gefragt sein, insbesondere in der Spitze sind die Rennen wesentlich stärker von Taktik geprägt. Schnell schwimmen und laufen zu können wird wichtiger sein, als schnell radfahren zu können. Beim Radfahren sind Sprintfähigkeiten und Fahren in der Gruppe wichtiger als Renneinteilung und Tempoausdauerfähigkeit.
Die Entscheidung Pro-Windschatten-Freigabe bei (homogenen) Elitefeldern und kurzen Rennformaten trägt m.E. einfach dem Umstand Rechnung, dass sich Startfelder auf der Schwimmstrecke nicht ausreichend entzerren lassen und so faire Bedingungen nur durch selektive Radstrecken zu gewährleisten wären. Die sind aber nicht überall herzustellen.
Darüber hinaus ist es für Zuschauer sicherlich interessanter und spannender, wenn eine Entscheidung möglichst spät fällt, d.h. ggf. erst auf der Ziellinie beim Laufen.
Bei Sprint habe ich mit der Freigabe an sich kein Problem. Kurzdistanzen könnte ich mir durchaus sowohl-als-auch vorstellen, ab MD stechen für mich die Argumente pro Windschatten-Freigabe nicht mehr, daher bin ich für eine Beibehaltung.
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Und tschöh
Matwot
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" Hannibal, A-Team
Mein erster Wettkampf dieses Jahr hatte 17° Wassertemperatur. Da muss man schon ziemlich abgehärtet sein damit das nicht gefährlich ist.
Von Sportlern, die sich für die "Härtesten der Harten", für die Könige der Ausdauersportler halten, wird man doch verlangen dürfen, sich an "kaltes Wasser" zu gewöhnen, oder?
Zumal sie ja nicht stundenlang darin herumschwimmen.