Keine Strafe ohne Gesetz und im Zweifel für den Angeklagten,...
Ja, da bin ich absolut bei Dir.
Aber dieses ganze Verhalten erinnert (mich) doch sehr stark an einen erwischten Doper, der mittels völlig unglaubwürdiger Behauptungen und juristischem Feintuning den aufrechten Sportler mimt.
Er kann mir doch nicht ernsthaft erklären wollen, daß er davon ausgeht, daß die Jungs von denen er sich gerne Nacktaufnahmen anguckt damit einverstanden sind, daß er und ein paar tausend andere zahlende Kunden das machen - selbst wenn es legal ist.
Möglicherweise tue ich ihm unrecht und er ist 'lediglich' das Opfer einer Verschwörung/Intrige von ungeahntem Ausmaß. Aber dann wäre es höchste Zeit, daß er seine Verteidigungsstrategie ändert.
Geändert von KalleMalle (20.03.2014 um 15:38 Uhr).
Er kann mir doch nicht ernsthaft erklären wollen, daß er davon ausgeht, daß die Jungs von denen er sich gerne Nacktaufnahmen anguckt damit einverstanden sind, daß er und ein paar tausend andere zahlende Kunden das machen - selbst wenn es legal ist.
Wenn er nichts Illegales getan hat, muss er gar nichts erklären. Dass er sich wegen augenscheinlich legaler privater Aktivitäten öffentlich rechtfertigen muss, ist der eigentliche Skandal.
Selbst wenn er pädophil sein sollte, so hat er für mein Empfinden immer noch ein ungleich besseres Ventil dafür gefunden als so mancher Priester...
Ja, da bin ich absolut bei Dir.
Aber dieses ganze Verhalten erinnert (mich) doch sehr stark an einen erwischten Doper, der mittels völlig unglaubwürdiger Behauptungen und juristischem Feintuning den aufrechten Sportler mimt.
Die Analogie zum ertappten Doper trifft nicht. Der ertappten Doper hat nachweisbar die Regeln übertreten. Wenn man mit einem Vergleich in diesem Bereich arbeiten möchte, dann wäre Edathy ein Sportler, dem nachgewiesen wurde, dass er eine gerade noch nicht verbotene Substanz (NEM o.ä.) nimmt und die NADA nimmt diese Erkenntnis zum Anlass um öffentlich einen Doping Verdacht zu äußern und nach verbotenen Substanzen zu suchen, mit dem Resultat, dass Edathy sämtliche sportliche Reputation und Sponsoren verliert.
Natürlich könnte man darüber diskutieren, ob alle Substanzen, die verboten sein sollten auch tatsächlich von der legalen Dopingdefinition erfasst sind. Dennoch wäre ein beschriebenes Verhalten der NADA sicherlich nicht rechtstaatskonform.
Zitat:
Er kann mir doch nicht ernsthaft erklären wollen, daß er davon ausgeht, daß die Jungs von denen er sich gerne Nacktaufnahmen anguckt damit einverstanden sind, daß er und ein paar tausend andere zahlende Kunden das machen - selbst wenn es legal ist.
Sicher kann man sein Verhalten moralisch verurteilen. Jedoch halte ich es nicht für die Aufgabe der Staatsanwaltschaft (oder sonstiger staatlichen Organe), moralisch verwerfliches Verhalten öffentlich zu machen solange keine Strafrechtliche Relevanz gegeben ist.
Zitat:
Möglicherweise tue ich ihm unrecht und er ist 'lediglich' das Opfer einer Verschwörung/Intrige von ungeahntem Ausmaß.
Nicht jedes behördliche Fehlverhalten beruht auf einer Verschwörung/Intrige, vielfach ist es auch einfach Unvermögen.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Man kann dem Gesetzgeber einen Vorwurf machen, dass er entsprechende Fotos nicht verbietet (noch nicht verboten hat). Aber ein Ersatzstrafrecht nach "gesundem Volksempfinden" - wenn man ihn nicht bestrafen kann, dann stelle man ihn wenigstens an den Pranger - ist, insbesondere wenn staatliche Stellen hierbei aktiv mitwirken, mit meinem Rechtstaatverständniss nicht vereinbar.
Gruß Torsten
+1
Wovon unterscheiden wir uns eigentlich noch vom Mittelalter, mir unseren modernen Onlineprangern?
Grundlage des Justizsystems kann nicht das gesunde Volksempfinden sein.
Was aber auch überhaupt nichts mit dem Fall zu tun hat. Vielleicht hat er Edathy sich wirklich falsch verhalten, wenn man das moralisch betrachtet, nur wo ziehen wir dann die Grenzen? Es kann nicht sein, dass nach Gefühl geurteilt wird.
Grundlage unsere Gesellschaft sind rationale, nachvollziehbare und vorher feststehende Regeln.
Unser Rechtsystem führt in der Tat dazu, dass gewisse Menschen sich um die Strafe drücken können, z.b. auch in dem sie einen guten Anwalt haben oder Lücken im Gesetz bewusst ausnutzen, nur man muss sich immer überlegen was die Alternativen sind und ob die wirklich besser sind.
Ich lasse lieber einen Straftäter laufen, als dass 1 Unschuldiger im Knast landet. So ist das halt. Die Welt ist nicht gerecht.