Boah, was ihr alles wisst . Ich habe letzten Samstag bitterbös gegen Mann und Kind verloren (zwei gegen einen ist ja auch fies) und kann bestenfalls Partywissen bieten:
Vishy Anand lebt einige Monate im Jahr in unserem Dorf hier. Glaubt man den Gazetten, joggt er immer meine Hausrunde. Einmal beim Laufen dachte ich "Das könnte er sein" und dann hatte ich für den Rest der Runde gute Laune, weil die ganze Zeit in meinem Kopf herumspukte: "Pantone auf den Spuren eines Weltmeisters". Anand lebt wohl auch z.T. in Deutschland, weil er in Indien ein Star ist und dort kaum vor die Haustür gehen kann. Dafür kennt den hier kaum einer, nicht mal die Ortsansässigen. Verrückte Welt.
Vishy macht einen sehr normalen Eindrück. Mir sind bei ihm weder Starallüren noch Eskapaden bekannt.
Wenn Du ihn das nächste Mal triffst, rufe ihm doch mal "e4" zu. Mal sehen, was er antwortet .
In der 5. Runde hat der durchtrainierte Carlsen (mit Weiß), er ist immerhin stolzer Waschbrettbauchträger, einen Fehler des amtierenden Weltmeisters gnadenlos ausgenutzt und den ersten Sieg errungen.
Damit dürfte sein ohnehin schon einmaliger Elo-Wert weiter in schwindelerregende Höhen steigen.
In der 5. Runde hat der durchtrainierte Carlsen (mit Weiß), er ist immerhin stolzer Waschbrettbauchträger, einen Fehler des amtierenden Weltmeisters gnadenlos ausgenutzt und den ersten Sieg errungen.
Damit dürfte sein ohnehin schon einmaliger Elo-Wert weiter in schwindelerregende Höhen steigen.
Stimmt, auch er sieht das Turmschach auf c1 als entscheidenden Fehler. Bezüglich Waschbrettbauch , auch Schachsportler müssen extrem fit sein. Wenn ich eine wichtige, hart umkämpfte Partie mit Zeitnot und Anspannung bis zur letzten Sekunde spielen musste, war dies härter als ein 35 km Lauf. Was ein einziger Fehlzug anrichten kann, sah man ja gerade eben. Als Vergleich kann Federball(Spiel) und Badminton(Sport) dienen. Daheim spiele ich eine Schachpartie nebenher ohne jegliche Anstrengung, Turnierschach ist mir hingegen momentan zu stressig geworden. Vielleicht später mal wieder, Lust habe ich durch den Thread hier gerade richtig bekommen .
Nochmal sorry, wenn ich hier so viel schreibe.
Ich finde die Videoanalyse von Daniel King auf Spiegelonline nicht schlecht, zumindest recht allgemein verständlich.
Ich kann FMMT nur zustimmen. Ich hatte mal nach einer Partie, in der ich zweimal fiese Zeitnotphase hatte, tierischen Muskelkater im Gesäß und Oberschenkel weil ich über Stunden komplett angespannt war. Und nach 5-6 Stunden Partie kommt man auch nicht so schnell runter.
Jetzt spiele ich allerdings max. noch 1,2 mal pro Jahr für meinen alten Verein wenn ich zufällig mal in der Nähe bin und Ersatz gebruacht wird.
Überall steht, das Turmschach sei der entscheidende Fehler gewesen. Ich frage: Wieso ?
Wirklich erklären tut das niemand. Ist das wirklich so offensichtlich ?
Offensichtlich ist kaum was auf so einem Niveau .
Aber mit dem Turmschach kommt der König nach b2 und deckt den a-Bauern. Es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass Anand übersah, dass er nicht im Anschluss auf das Turmschach c1 nicht auch noch Schach auf c2 geben konnte, da ja noch der weiße Läufer auf h7, das Feld deckte. Dann hätte er auf der zweiten Reihe die Bauern abkassieren können, der weiße König wäre auf der Grundreihe abgesperrt und alles wäre für ihn ok. So ein Fehler ist eigentlich nur in extremster Zeitnot oder Nervenanspannung denkbar. Hätte er stattdessen Ta1 gespielt, hätte Weiß mit König b2 zwar kurz den Bauern decken und den Turm angreifen können, aber dann wäre das Zwischenschach auf a2 gegangen. Bauer a3 fällt danach, Turm entweicht später und ein spannendes Rennen mit dem vorgerückten a-Bauern gegen die Freibauern von Weiß entsteht. Ich hoffe, ich habe die Stellung noch richtig im Gedächtnis. Zur Not müsste ich nochmal nachschauen oder berichtigt mich einfach.
Ich finde die Videoanalyse von Daniel King auf Spiegelonline nicht schlecht, zumindest recht allgemein verständlich.
Ich kann FMMT nur zustimmen. Ich hatte mal nach einer Partie, in der ich zweimal fiese Zeitnotphase hatte, tierischen Muskelkater im Gesäß und Oberschenkel weil ich über Stunden komplett angespannt war. Und nach 5-6 Stunden Partie kommt man auch nicht so schnell runter.
Jetzt spiele ich allerdings max. noch 1,2 mal pro Jahr für meinen alten Verein wenn ich zufällig mal in der Nähe bin und Ersatz gebruacht wird.
Daniel King hat auch gute Bücher geschrieben. Und bist Du inzwischen dazu gekommen Nimzowitsch und Watson komplett zu lesen? Das Internet vergisst nicht
So langsam würden wir ein recht gutes Tsz-Schachteam zusammenbekommen
Carlsen gewinnt schon wieder . Diesmal fand ich es aber eine schwächere Partie von Anand. So ähnliche Stellungen mit Weiß spielte ich auch schon, aber wenn man die ganzen Leichtfiguren tauscht, kann man keinen Vorteil erwarten. Der Doppelbauer von Weiß war arg schwach, aber auch der d-Bauer von Schwarz. Warum Anand mit Dg3 den e-Bauern aufgibt verstehe ich gar nicht. Sogar ich hätte mir in der Stellung mit Weiß selbst gegen Carlsen Remischancen ausgerechnet. Danach wird es gefährlich, Initiative gegen Mehrbauer, aber Schwarz kann jetzt auf Sieg spielen.
Die Sprengung mit h3 war genial, um den f-Bauern freie Bahn zu verschaffen. Anand hätte, wenn schon, statt Ta4 gleich seinen b-Bauern laufen lassen sollen. So war es schnell entschieden.
Wieder typisch Carlsen, eigentlich aus dem Nichts gewinnt er eine fast ausgeglichene Stellung gegen einen Weltklassespieler. Schon zuvor war es interessant, wie er Anand Doppelbauern verschaffte, seinen rückständigen auflöste und immer wieder mit kleinen Nadelstichen seinen Kontrahenten reizte. Riesenrespekt