Ich finde es immer wieder erstaunlich, was passiert, wenn hier ein Kondolenz-Thread auftaucht.
Erst bekunden einige ihre Trauer, dann kommen die ersten Relativierer, dann wird aufgerechnet, was doch viel wichtiger sei und so weiter.
Ich finde es immer schade, wenn bei jemandem die Zeit auf Erden abgelaufen ist. Es gibt kaum jemandem, dem ich nicht ein paar glückliche Extraminuten sehr gönnen würde. Dafür, dass man die gebrauchen kann, braucht man weder ein lustiger Zeitgenosse wie Loriot gewesen zu sein, noch ein gehypter Star wie Amy, noch ein sehr tüchtiger Geschäftsmann wie Steve Jobs.
Mir hat Steve Jobs mit seiner Firma sehr viel Lebenszeit geschenkt zB in Form von Zeit, die ich nicht mehr aufs Booten warten muss, Zeit, die ich nicht mehr verwenden muss, meiner Mutter den PC zu reparieren, sowie Zeit, die ich mich an einem Gebrauchsgegenstand erfreue, der immer so funktioniert wie er soll und dazu auch noch ganz gut aussieht. Dafür bin ich in gewisser Weise dankbar.
Apple unter der Leitung von Steve Jobs hat die Nutzung von Medien, den Konsum von Musik, das Design von Alltagsgegenständen und vieles mehr geprägt. Ihm ist das sicherlich nicht alles selbst eingefallen, aber er war zuverlässig immer zur rechten Zeit am rechten Ort. Besser gesagt: Zur Zeit war bei Steve Jobs halt immer der rechte Ort.
Dafür muss man nicht auf die Knie fallen, aber es ist sicherlich wie so häufig ein Moment, in dem man kurz innehalten und feststellen kann: Es erleiden leider viel zu viele Menschen, viel zu früh einen ziemlich schmerzhaften Tod. Und dann ist es auch ganz egal, was diese erreicht haben.
Und damit das hier noch etwas heiter endet, kann sich jeder im Kondolenzbuch verewigen:
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