Dass die zweifellos höhere Attraktivität des Triathlons für Sponsoren (aufgrund weniger Doping-Skandale) ziemlich fragil ist (weil die Probleme bei uns im Ansatz dieselben sind, wenn auch in vermutlich geringerer Ausprägung) dürfte jemand wie Aldag nur allzu gut wissen und vielleicht ist das auch eine Chance für den Sport, nicht die bekannten Fehler des Profi-Radsportes zu begehen (Strategie des "unter den Teppich kehren und immer weiter so")
... oder aber dessen Erfahrung und Wissen beim unter dem Teppich kehren und immer weiter so, man sich für ein paar Jahre zu nutze machen möchte. Solange nämlich bis der Profi-Triathlon wirtschaftlich genauso den Bach runtergeht wie der Radsport. Aber bis dahin möchte man das Unternehmen ohnehin wieder verkauft haben
worin begründet sich Aldags Kompetenz hinsichtlich der Geschäftsführung der WTC Europe? "Weil er sich auch ab und an die Laufschuhe bindet" ist mir da kein Argument. Walter und Petschnig haben da doch Lichtjahre mehr Praxiserfahrung in betriebswirtschaftlichen Dingen, oder irre ich da?
Seh ich auch so. Aber nun ist es so und da die Wahl getroffen ist sollte man ihm ne Chance geben. Zudem liest sich das WTC statement nicht so als waere Aldag da irgendwie uebergeordnet, eher im Gegenteil.
Der Triathlonsport wird dadurch IMHO auch nicht sauberer oder unsauberer, waer ja noch schoener wenn dann einer sagt: "Ich hab gedopt weil der Aldag WTC Mitarbeiter ist und das auch mal gemacht hat." es ist wohl nicht besonders gluecklich, aber man muss auch kein Drama daraus machen.
... oder aber dessen Erfahrung und Wissen beim unter dem Teppich kehren und immer weiter so, man sich für ein paar Jahre zu nutze machen möchte. Solange nämlich bis der Profi-Triathlon wirtschaftlich genauso den Bach runtergeht wie der Radsport. Aber bis dahin möchte man das Unternehmen ohnehin wieder verkauft haben
Die Befürchtung habe ich im Hinterkopf schon auch, aber immerhin ist Aldag noch nicht so alt, dass man von ihm nur noch ein Denken in kurzfristigen Zeiträumen erwartet.
Und vielleicht will er auch bei einem zukünftigen Besitzer der WTC (er ist ja nicht der, der von einem raschen Verkauf profitiert) seinen Job behalten. Ist aber vielleicht auch nur blauäugiges Wunschdenken.
Der Triathlonsport wird dadurch IMHO auch nicht sauberer oder unsauberer, waer ja noch schoener wenn dann einer sagt: "Ich hab gedopt weil der Aldag WTC Mitarbeiter ist und das auch mal gemacht hat." es ist wohl nicht besonders gluecklich, aber man muss auch kein Drama daraus machen.
I.m.A. ist es nicht entscheidend, ob der Sport sauberer, oder nicht sauberer wird, sondern ob er in der Aussendarstellung "sauber rüberkommt".
Und das ist ein Herr Aldag das falsche Signal. Zum Einen hat er selbst gedopt, und zum Anderen kommt er aus einer Sportart die in der Aussendarstellung nur aus Dopern besteht.
Ich als Sponsor würde mich fragen: Was hat/kann Herr Aldag so gut, dass er jetzt diesen Job macht.
Das Hauptargument werden seine Beziehungen sein. Aber Beziehungen zu wem?
Zu alten Seilschaften und alten "Kumpels" Allesamt Dopingmitwisser.
Egal wie man's dreht;
Ein Signal für sauberen Sport sieht anders aus.
Ich habe nichts persönlich gegen Aldag und jeder verdient eine zweite Chance, aber muß die ausgerechnet im Sport liegen. Er wird seine Qualitäten haben, aber ich als potentieller Sponsor hätte seine Dopingvergangenheit sofort im Kopf. Das steht damit immer im Hintergrund zu seiner Tätigkeit des Sponsoren-Aquirierens. Und zu welchen Sponsoren hat er gute Kontakte, zu denen die früher oder immer noch Radsport sponsorn.
Ich weiß nicht, ob die WTC damit wirklich gut beraten ist, Aldag als Europarepräsentanten zu installieren.
Udo Böltz hält seit damals die Klappe und ist ganz aus der Szene raus. Das hat meines Erachtens viel mehr Format und zeigt wahre Größe! Ist aber wirklich nur meine Meinung.
Seh ich auch so. Aber nun ist es so und da die Wahl getroffen ist sollte man ihm ne Chance geben. Zudem liest sich das WTC statement nicht so als waere Aldag da irgendwie uebergeordnet, eher im Gegenteil. ....
Genau. Scheinen alle auf der gleiche Stufe zu stehen. Der eine für die europäische Orga (Walter), der Ösi für das Betriebswirtschaftliche und der Aldag nach außen als Man, der die Sponsoren ranschafft.
...die Argumentation kenne ich, aber warum werden dann in diesen Ländern, in denen der Profi-Radsport angeblich noch boomt, keine neuen Rennställe gegründet oder wenigstens Ersatz-Sponsoren für die aus dem Profi-Radsport aussteigenden Geldgeber aufgetan?
Seit ungefähr 10 Jahren versucht man schon in den USA attraktive Profi-Radrennen oder gar Mehr-Etappen-Fahrten aus dem Boden zu stampfen und im Rennkalender zu etablieren. Eine nennenswerte Entwicklung kann man da aber nicht erkennen.
Allein die zunehmende Zahl arbeitsloser Radprofis belegt, wie sehr der Profi-Radsport in der Krise ist.
Man sieht die Tendenz auch in den Hochglanzprospekten mancher Rad- Lenker- und Helmhersteller: Früher haben die Hersteller ihre High-End-Produkte in erster Linie für den Profi-Radsport (und dessen solvente Fans) entwickelt und produziert und die Triathleten haben sich dann aus diesen Produkten bedient, bzw. sind auf Kleinserien und Nischenhersteller ausgewichen.
Heutzutage gibt es immer häufiger große Hersteller, die auf UCI-Vorgaben wie Sitzrohrwinkel oder die 3:1-Regel pfeifen und Rahmen und Komponenten gleich bewußt auf die offenkundig wenig preissensible Zielgruppe Triathlon produzieren (bei denen die Gewinnspanne offensichtlich am größten ist) und die Zielgruppe "Zeitfahren innerhalb des Radsportes" rückt zunehmend in den Hintergrund.