Das Buch habe ich beim Nikolaus-Duathlon auch bekommen, aber noch nicht gelesen. Und einen Organspendeausweis will ich mir auch schon ewig ausfüllen, aber ich denke immer nur dran, wenn ich gerade offline bin etc., hoffentlich dann in Kürze mal (jetzt bin ich auch gerade nur Smartphone-online).
Ich kann im Fall der Fälle mit meinen Organen eh nichts mehr anfangen, dann soll sie lieber ein anderer kriegen, als sie einfach zu verbrennen.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Ich besitze seit Jahren einen Organspendeausweis und halte dies für selbstverständlich, das ist nichts worüber ich lange nachdenken musste.
Vor ein paar Jahren habe ich außerdem eine Patientenverfügung hinterlegt in der explizit festlege, was in welchem Fall, wer, entscheiden darf und wie ich mir diese Entscheidung wünsche. Das war mir äußerst wichtig, auch aus dem Grund meinen Angehörigen in einem solchen Fall die quälende Frage abzunehmen, ob ich die Entscheidung richtig gefunden hätte, die sie treffen.
Danke, dass der Thread wieder hochgekommen ist und ich gerade Druckerzugriff habe. Habe soeben den Organspendeausweis 4mal ausgedruckt und werde ihn da deponieren, wo ich wohl irgendwann mal sterben könnte (Brieftasche, Auto, Fahrräder, ...). Übers Bett klebe ich mir aber keinen, auch wenn die meisten Menschen in ihrem Bett sterben.
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ich habe keinen Organspende ausweis und möchte auch keinen. Die detaillierte Begründung spare ich mir. Hier im thread schreiben natürlich alle fleißig, dass sie einen haben - ist ja auch einfach. Ich denke aber , dass die andere Fraktion nicht so gerne ihre Haltung nennt, weil sie dannn in zugzwang für Rechtfertigung geraten würden.
Also drehe ich die Sache mal um. Als gesunder Mensch am PC ist es einfach zu sagen "klick-klick, druck-druck, ausfüll-unterschreib, ich bin dabei - spricht ja nix dagegen", interessant wäre aber wieviele der Unterschreiber immer noch für die Entnahme ihrer Organe stimmen würden, wenn sie die letzten Minuten ihres Lebens noch bewusst miterleben und in konkreter Todesangst mit diesem Thema neu konfrontiert werden.
Ich möchte jetzt niemanden umstimmen, sondern nur mal die Diskussion anregen und das eigene Verhalten der Ausweisträger mal reflektiert wissen. Bin ich mir meiner Sache sicher und auch wirklich bewusst?
Es ist schwer sich in so eine Lage hineinzuversetzen, das ist ähnlich wie bei der Ehe. vorher alle ganz sicher: "Ja ich werde dich immer lieben, nein ich werde nie fremdgehen, ich werde auch in schlechten und schwierigen Zeiten zu dir stehen" - vs. oh sorry, meine Arbeitskollegin ist so attraktiv, sorry ich liebe dich nicht mehr, ups - da hat sich was geändert, öhm - unsere ehe ist nicht perfekt und mein Lieblingssatz: "da hat sich was geändert, damals hab ich zwar gesagt.... aber jetzt...."
Wer einen Ausweis hat und dies auch gerne erwähnt, sollte sich seiner Entscheidung bewusst sein und weder die eigene Haltung ritterlich romantisieren, noch die andere Haltung moralisch abkanzeln.
Klar ist das einfach, ich habe mir schon Gedanken dazu gemacht.
Am Ende komme ich immer auf den gleichen Schluss, wenn meine Organe entnommen werden bin ich tot, was will ich dann noch damit? Und durch einen Ausweis erspare ich meinen Angehörigen diese Entscheidung kurz nach meinem Ableben treffen zu müssen.
Schwieriger ist dagegen das Thema Patientenverfügung, da sind es IMHO genau deine Punkte. Wie denkt man jetzt darüber, wie kurz vor der Situation, kann man sich da noch äußern, steht man dann immer noch zu der Entscheidung, wo zieht man die Grenze ab wann die Maschinen abgeschaltet werden sollen, ...
interessant wäre aber wieviele der Unterschreiber immer noch für die Entnahme ihrer Organe stimmen würden, wenn sie die letzten Minuten ihres Lebens noch bewusst miterleben und in konkreter Todesangst mit diesem Thema neu konfrontiert werden
Ich hoffe doch sehr, dass die Jungs noch die paar Minuten warten und dann meinen Organspendeausweis finden und nicht, dass sie erst meinen Organspendeausweis suchen und sich dann dafür entscheiden, micht abnippeln zu lassen, um mit den Resten 5-7 andere zu retten.
In Todesangst möchte ich mich damit nicht mehr auseinandersetzen müssen, deshalb lieber heute.Wenn mir ein Rettungssanitäter sagen würde "Halten Sie noch 5 Minuten durch, wir haben gerade Papierstau im Drucker!", dann wäre ich echt begeistert.
Und wenn ich eh tot bin, können sie mir auch das verwertbare Zeug rausnehmen, wird drei Tage später eh verbrannt und in die Nordsee versenkt (nein, nicht zur Rettung von Sylt).
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Das ist ja auch das, was der Verein "Junge Helden" versucht - aufklären. Wenn sich jemand gegen eine Organspende entscheidet, warum auch immer, auch gut!
Ich finde, das ist eine persönliche Entscheidung, und solange sie bewusst und aufgeklärt getroffen wird, fein!
Ich jedenfalls habe nichts dagegen, dass meine Organe weiterverwertet werden, wenn ich tot bin.
Wenn sich jemand bewusst dagegen entscheidet, ist das sein Ding und für mich auch ok.
Unabhängig von dieser Entscheidung finde ich das Buch einfach lesenswert, spannend, wie viel Energie eine junge Frau aufbringt, die laut Ärztevorhersagen noch nicht mal 18 werden sollte...
__________________ swim, bike, run, eat, drink, fun - ich liebe alles!