Ok, zur Sache:
alles, was es für Interessierte braucht, ist eine Absenkung der Sattelstütze um ca. 25mm, wenn der gleiche Schuh mit dem Cleat unter der Fußmitte modifiziert wurde. Ca. 35mm Absenkung werden hingegen nötig, wenn statt des alten Paars z.B. ein Schuh der Naturheilpaxis biomac verwendet wird, weil dessen Sohle getreu dem Ziel, den Fuß des Radfahrers möglichst nah an die Pedalachse zu bringen nur 5mm aufbaut. Die Vorteile liegen auf der Hand: bessere Übertragung der tangentialen Kräfte (wichtig!), niedrigerer Schwerpunkt des Rads und etwas bessere Aerodynamik (30mm kleinerer Rahmen möglich!).
Wer jetzt noch seine(n) Lenkerposition (Aufleger) optimieren möchte, der reduziert dessen Höhe um die Hälfte dessen, was er an Sitzhöhe eingespart hat.
DAS WAR'S.
Für Berufssportler und Spezialisten kann man mittels einer TRETKRAFTANALYSE diese (und auch die herkömmliche) Position noch optimieren, etwas, was es ich ebenfalls seit über 10 Jahren anbiete (auch für SRM) und was der Öffentlicheit erst jetzt ganz langsam ins Bewußtsein kommt, weil aktiv totgeschwiegen. Jedem wird einleuchten, dass es einen erheblichen Unterschied macht, ob jemand in der Hebephase sein tret-passives Bein nicht ausreichend 'lupft', muss das doch dann vom anderen Bein mit hochgetreten werden etc..
Was die Fußfreiheit anbelangt, werden heute in der Tat die meisten Rahmen völlig grundlos mit viel zu kurzem Radstand gebaut. Das füht sich zwar 'schneller' an, weil das Rad sehr nervös und bockig wird, ermüdet seinen Piloten aber unnötig - vor allem auf der Langstrecke. Wieder wird der Triathlonsport grundlos mit dem Straßenradsport in einen Topf geworfen, weil man einfach die Geometrie von Tria-Rädern nicht an die völlig anderen Gegebenheiten anpassen will (Kostengründe?). Für die Mittel- und Langdistanz ergibt sich hieraus eine unverhältnismäßige Ermüdung der Muskulatur, weswegen ich meinen Patienten/Kunden z.B. seit Jahren Titanrahmen anbiete. Ansonsten ist enges Kurvenfahren und Treten bei Radständen unter 100cm ein Thema, das stimmt. Aber wer muss denn bei Tempo 20 um's Hauseck rum durchtreten?!? Susanne Ljungskog z.B., ehemalige Doppelweltmeisterin war über 10 Jahre mit
bio-mxc² unterwegs - im Straßenradsport - und ist nie mit ihrem Vorderrad kollidiert. Ebenso wenig Paula Newby-Fraser, die 200/01 als erste weibliche Triathletin mit Schuh (damals der MACH1) und Position erfolgreich ein Comeback feierte.
Wer trotzdem wo anstößt: das Obermaterial ist selbstverständlich auswechselbar, weil von
außen geklebt, damit der Fuß keine schweißtreibenden Klebergase abbekommt, die im mildesten Fall für das allseits bekannte Fußbrennen, im schlechtesten für Knochenhaut- und Gelenksentzündungen mit Callusbildung (Überbeine) verantwortlich zeichnen.
Warum so dünnes Upper? Damit der Fuß atmen kann.
Warum so leichte Schuhe (<150Gramm/Schuh). Weil es nicht nur um die rotierende Masse der Schuhe geht, sondern um das Gesamtgewicht Athlet/Rad, um die Wasseraufnahme des Schuhs und: um das
lokale Fussgefühl - ich bin als 'Biomechaniker' der Meinung, der Schuh, den man n i c h t spürt, ist der Beste (lauft mal mit einem Handy in einer Hand los, dann wißt Ihr nach spätestens 5km, was ich meine)
Warum so ein dünnes (aber teures) Fersenfutter? Damit sich keine Blasen bilden können.
Warum die Schüsselform der Schuhschalen? Weil jeder Fuß anatomisch anders gebaut ist, deshalb auf einer 'Platte', wie es die herkömmliche Sohlen vorgibt, immer irgendwo 'aneckt' - spätestens in der Fersenbox. Es ist einfacher, im Bedarfsfall hier etwas Polsterung nachträglich einzukleben, als thermoplastische Schäume, die sich häufig zurückbilden, schwer, teuer und überdies schweißtreibend sind.
Warum metallisch beschichtete Ventilationsöffnungen? Weil die weniger Schweißbildung garantieren und reißfest sind.
Warum der Preis? Weil hochverdichtetes Karbon, welches überdies im Bedarfsfall auch auf einen Maßleisten gespannt werden kann, seinen Preis hat. In den letzten 10 Jahren wurde so gut wie a l l e n Schuhherstellern Lizenz zur Herstellung eines billigen Schuhs angeboten - einziges Ergebnis war, dass die Argumente, die für den biomac-Schuh sprechen, unverhohlen abgekupfert wurden - oft ohne die entsprechenden Details auch nur im Entferntesten umzusetzen.
Warum Mittelfuß-Position? Weil die Wade beim Laufen schon genug 'klicken' muss und trotzdem der Triathlet die Vorteile der Position nicht im 3 und 4mmol-Bereich ausreizt, ermüdungsfreier auf die Laufstrecke kommt - aber das alles hat Euch Mario Schmidt-Wendling, Christian Friedrich, Joe Friel, Helmut Dollinger und viele andere bereits gesagt.
Trotzdem: alle weiteren Fragen beantworte ich gerne in diesem Forum oder, wenn es sich um persönliche Probleme handelt, unter
biomac@hotmail.de .
Hoffe, ich habe mich trotz über 10 Jahren den-Mund-fusslig-reden jetzt genug an die eigene Nase gefaßt und diejenigen, die eher Infos statt Stammtisch-Polemik wollten, ein gutes Stück weitergebracht ;-).
