Zitat Die WELT
Landesinnenminister Joachim Herrmann verlangte mehr Härte der Justiz. Der ältere der beiden Tatverdächtigen habe bereits eine längere kriminelle Karriere hinter sich, aber stets „nur sehr moderate Reaktionen“ dafür erfahren, sagte Herrmann dem „Münchner Merkur“ zufolge.
Falls sich noch irgendjemand fragt, wie sowas möglich ist, hier stehts.
Insofern hat das recht wenig mit unseren Gesetzen zu tun sondern viel mehr mit deren Anwendung. Und letzteres ist konsequent zu Ende gedacht wirklich ein Problem einer Gesellschaft, in der Jugendlich beispielsweise generell als die Zukunft gesehen werden (falsch) und sich sehr viel erlauben können (erst recht falsch). Gewisse Jugendliche sind eben NICHT die Zukunft unserer Gesellschaft und sollten deshalb keinen besonderen Schutz vor Strafverfolgung genießen.
10 Jahre Gefängnis plus die inzwischen auch bei Jugendlichen mögliche anschließende Sicherungsverfahrung wäre für beide angemessen.
Jugendstrafrecht in Verbindung mit dem Erziehungsauftrag des Staates ist wohl eines der schwierigsten und sensibelsten Themen in unserer Gesellschaft. Viel wichtiger als der ganze Schmodder, der sonst gerade in diesem sog. Wahlkampft dahergeblubbert wird.
Um so wichtiger für mich, nicht mit einem Schlag diejenigen, die sich dieses Themas i.d.R. mit mühevoller sachbezogener Arbeit annehmen, per se in die Tonne zu kloppen.
Härtere Strafen, sog. konsequenteres Durchgreifen sehe ich nicht als den richtigen Weg an. Er mag kurzfristig eine aufgebrachte Öffentlichkeit beruhigen, er mag hier und da einen Brennpunkt auflösen. Die Problematik der Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen hiflt es hingegen wohl kaum zu begegnen.
Hier im aktuellen Fall ist wohl schon vor dem tragischen Ereignis eine Menge schief gelaufen. Doch um eine allgemeine Bewertung abgeben zu wollen, müßte man wohl zunächst mal recherchieren, in wievielen Fällen eine vorherige "Milde" sich positiv ausgewirkt hat.
Das Einzige was ich mir wünschen würde, wäre, dass das gesamte Thema mehr in den Fokus rückt.
Einfach wahllos auf z.B. die Richter rumzuhacken, bringt hier doch auch nix.
Der Vorschlag von TriBlade mag zwar etwas bösartig gemeint gewesen sein, aber warum nicht? Allerdings müßte dann der Staat, also wir in Konsequenz, ein bisschen Kohle locker machen, damit sich ausreichend Richter in ausreichender Zeit mit den Einzelschicksalen und deren Weiterverfolgung beschäftigen können.
Dann müßte diejenigen, die für nen Hungerlohn als Streetworker und Sozialarbeiter durch die Brennpunktviertel ziehen, angemessener entlohnt und vor allem einen höheren Zuspruch und Anerkennungswert in der Gesellschaft erfahren.
Dafür müßte man die Abteilungen der Jugendämter besser unterstützen, die Arbeit von Kindergärtnerinnen und Lehrern vor allem an den Hauptschulen mehr Wert schätzen und und und.
Einfach nur härtere Strafen zu fordern kann nie und nimmer die Lösung sein.
Wie gesagt, die Täter zu bestrafen ist nichts weiter als Rache. Ein Verhindern von weiteren Taten bewirkt es überhaupt nicht.
Oh doch - wer hinter Schloß und Riegel sitzt KANN keine weiteren Straftaten mehr begehen (außer an seinen Knastkumpels). Das hat nix mit Rache zu tun sondern mit Prävention.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Sicherheitsverwahrung ist kein Mittel zur Abschreckung, sondern dient dazu, die Gesellschaft vor Psychopathen zu schützen.
Der Witz ist, um mal in Deinem Bild zu bleiben, der eingeschläferte Hund beißt niemanden mehr. Natürlich verhindert das nicht, von einem anderen Hund gebissen zu werden, aber darum gehts ja garnicht.
Grundsätzlich kann man darüber diskutieren, inwiefern solche Toten Mitbürger als "Kollateralschaden" einer liberalen und humanistischen Gesellschaft hinzunehmen sind. Die Diskussion wird aber nicht geführt, weil die meisten denken, dass es beim nächsten Mal hoffentlich wieder einen anderen erwischt oder sich garkeine Gedanken machen.
Zur Zivilcourage allgemein: Wer nicht in der Lage ist, in so einem Fall mit äußerster Entschlossenheit und Brutalität vorzugehen, und z.B. nicht in der Lage ist, den meisten mitgeführten Kugelschreiber effektiv im Auge des Gegners zu versenken o.ä., soll wegschauen und weggehen.
Strafe als Prävention zu nutzen, geht nur, wenn ALLE Taten (also auch jede Kneipenschlägerei, jede häussliche Gewalt, jeder Schulhofschlägerei usw.usw. sofort geahndet werden, ALLE Täter sofort (und nicht erst nach Monaten) für immer weggeschlossen werden, oder wenn ihnen dauerhafte körperliche Schäden zugeführt werden. (Für Totschlagen beide Arme ab z.B. )
Das ist Unfug und das weißt Du auch.
Zitat:
Zitat von Megalodon
Zur Zivilcourage allgemein: Wer nicht in der Lage ist, in so einem Fall mit äußerster Entschlossenheit und Brutalität vorzugehen, und z.B. nicht in der Lage ist, den meisten mitgeführten Kugelschreiber effektiv im Auge des Gegners zu versenken o.ä., soll wegschauen und weggehen.
So ist es!
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
O.K. Der Weg der Bestrafung ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, um DIESEN Täter zu bestrafen. Was aber macht man, damit morgen nicht ne neue Schlagzeile kommt?
Strafe als Prävention zu nutzen, geht nur, wenn ALLE Taten (also auch jede Kneipenschlägerei, jede häussliche Gewalt, jeder Schulhofschlägerei usw.usw. sofort geahndet werden, ALLE Täter sofort (und nicht erst nach Monaten) für immer weggeschlossen werden, oder wenn ihnen dauerhafte körperliche Schäden zugeführt werden. (Für Totschlagen beide Arme ab z.B. )
Ich bin der Meinung, nur mit dieser Radikalität ist Strafe ein sinnvolles Instrument der Vorsorge und Abschreckung.
Aber ist es dass, was wir wollen, um Strafe präventiv zu nutzen.