Ich würde also auch auf (vielleicht minimalen) Montagefehler in Verbindung mit ungewöhnlicher Hitze als Defektursache tippen.
Mir ist vor einer Woche beim Mondseetriathlon auch ein Vorderreifen von der Felge gesprungen. Der Defekt hatte sich beim Fahren einige Kilometer vorher mit leicht unrundem Lauf (rückblickend) angekündigt. Auch da ein sehr sonniger Tag und kurz vor dem Platzen ein heftiger Bremsvorgang.
Was ist denn ein minimaler Montagefehler.
Ich sehe immer wieder, daß nur beim Wettkampf der Luftdruck entsprechend hochgesetzt wird. Ich unterstelle Dir mal daß Du auch im Training mit entsprechenden Drücken fährst. Fakt ist halt daß schon 0,1Bar über halten oder nicht halten entscheidet wenn der Schlauch nicht korrekt liegt. Damit können dann Problemlos 10tkm gefahren werden. Dafür also, daß der Reifen von der Felge gesprungen ist, ist der Montagefehler Ursächlich. Die Hitze hätte halt auch einfach so einen Schaden am Schlauch verursachen können. Dann springt aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht der Reifen von der Felge.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Danke für die interessanten Links. Diesen Kommentar fand ich besonders aufschlussreich und nachvollziehbar:
Zitat:
Zu blöd zum Fahren?
TOUR 10/2009
Kommentar zu Laufrädern
Die Erfahrung der Transalp, aber auch meine Erkenntnisse aus der Gutachtenerstellung belegen, dass Laufräder mit Carbonfelgen vor allem beim Bremsen gravierende Nachteile haben, und das nicht nur bei Nässe - die Probleme reichen bis hin zur Selbstauflösung der Felgen mit gefährlichen Situationen für den Fahrer. Viele Händler und Hersteller behaupten immer wieder, die Schäden würden auch durch die fahrerischen Schwächen von Hobbysportlern provoziert. Von Profis seien solche Probleme nicht bekannt. Fakt ist aber: Auch bei den Profis sind Pannen an der Tagesordnung, und auch bei den Rennfahrern versagen Carbonlaufräder. Der Unterschied ist, dass im professionellen Rennsport ein Defekt nur wenige Sekunden kostet, bis der Rennmechaniker neue Laufräder ins Rad gesteckt hat. Und die ausgetauschten Laufräder verschwinden im Kofferraum des Team-Fahrzeugs auf Nimmerwiedersehen. Außerdem jagen die Profis über gesperrte Straßen, sie können sich auf freie Fahrt verlassen und müssen nicht so viel bremsen. Und schließlich ist da noch die Physik, die sich nicht überlisten lässt: Bremsverzögerung und die entstehende Wärme sind direkt abhängig von der zu verzögernden Masse. Profis wiegen fast immer weniger als der durchschnittliche Hobby-Sportler, dadurch sind die Laufräder um ein Vielfaches weniger belastet.
Dirk Zedler, Dipl.-Ing. und Fahrradsachverständiger, www.zedler.de
Der Schwalbe extra light ist da meiner eigenen (schmerzhaften) Erfahrung nach recht empfindlich (Abfahrt von der Seiser Alm, wegen eines langsamen Autos häufiger gebremst als üblich, ein Zischen, Druckverlust am Vorderrad, Peng). Seitdem fahre ich etwas schwerere Schläuche...
Das ist in meinne Augen die Lösung.
Wer unbedingt solche ultra leichten Schläuche fahren muss, muss sich nicht wundern wenn die hochgehen.
Die paar gesparten Sekunden, ist mir das Risiko nicht wert. Zumal die generell empfindlicher gegen Pannen sind.
Danke für die interessanten Links. Diesen Kommentar fand ich besonders aufschlussreich und nachvollziehbar:
Ist halt die Frage ob die Hersteller in der Werkstoffverarbeitung in den vergangenen 6 Jahren dazugelernt haben. Wenn man sich die Entwicklung in anderen Industriezweigen anschaut könnte da ja durchaus was passiert sein. Die Gewichte der Carbonfelgen und gerade auch der Rahmen haben sich in den letzten Jahren ja nicht sonderlich nach unten entwickelt, wenn man von einer Handvoll Leichtbaurahmen absieht.
Vielleicht kann Coparni mit Insiderwissen aushelfen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ist halt die Frage ob die Hersteller in der Werkstoffverarbeitung in den vergangenen 6 Jahren dazugelernt haben.
Werden sie definitiv, die Frage ist, wie viel
Aber allein die Tatsache, dass man mittlerweile überall brauchbare China-Carbonfelgen für Clincher bekommt, sagt ja schon einiges aus. Das war vor drei, vier Jahren noch den "Premium-Herstellern" vorbehalten. Die als Endkunde direkt kaufbaren Chinafelgen waren da fast ausschließlich tubular, die sind halt einfacher zu fertigen.
Zitat:
Zitat von noam
Vielleicht kann Coparni mit Insiderwissen aushelfen.
Ich hoffe die ganze Zeit schon auf seine Fachmeinung hier
Was ist denn ein minimaler Montagefehler.
Ich sehe immer wieder, daß nur beim Wettkampf der Luftdruck entsprechend hochgesetzt wird. Ich unterstelle Dir mal daß Du auch im Training mit entsprechenden Drücken fährst. Fakt ist halt daß schon 0,1Bar über halten oder nicht halten entscheidet wenn der Schlauch nicht korrekt liegt. Damit können dann Problemlos 10tkm gefahren werden. Dafür also, daß der Reifen von der Felge gesprungen ist, ist der Montagefehler Ursächlich. Die Hitze hätte halt auch einfach so einen Schaden am Schlauch verursachen können. Dann springt aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht der Reifen von der Felge.
Was meinen Defekt beim Mondseetriathlon anbelangt: der ärgert mich natürlich, weil er vermutlich mit gewissenhafteren Vorbereitung vermeidbar gewesen wäre.
Im Training fahre ich normalerweise keine Wettkampflaufräder, aber ein oder zwei Tage vor einem Wettkampf wird das Material dann doch mit wettkampfdruck Probe gefahren. In dem Fall hatte ich da aber ein anderes Vorderrad gewählt, das beim Probefahren einen minimalen Höhenschlag zeigte, so dass ich kurzentschlossen (und ohne weitere Probefahrt) ein Hed3-Vorderrad als Ersatz hernahm, bei dem ich zwar vor mehreren Jahren einen neuen Mantel (Schwalbe Blizzard) aufgezogen hatte, danach aber nie im Wettkampf gefahren bin.
Der Schwalbe Blizzard ist das genaue Gegenteil vom Conti GP4000, d.h. er lässt sich ohne Anstrengung und ohne Reifenheber sowohl montieren als auch ohne Reifenheber demontieren, wenn keine Luft im Reifen ist. Trotzdem haben wir ihn jahrelang ohne Probleme im Wettkampfeinsatz gehabt (Allerdings auf anderen Laufrädern).
Eine Patentlösung sind Carbonschlauchreifenfelgen bei Passabfahrten übrigens auch nicht, wie dieses Bild eines Bekannten, der vor zwei Jahren vom Kitzsteinhorn mit uns runtergefahren ist, belegt:
Grundsätzlich muss man mal sagen, dass er schon 700km mit der montierten Mantel/Schlauch Kombi abgerissen hat.
Von dem her würd ich eher auf "Pech" tippen. Such nochmal den Mantel nach Stichen oder so ab, eventuell wars ja doch durch einen Fremdkörper. Oder einfach "altersschwäche" beim Schlauch.
Ich persönlich würde nun einfach die Felge kontrollieren, ob alles in Ordnung ist, ein neues Felgenband aufziehen, einen "normalen" Schlauch nehmen (keinen extralight), neuen Mantel aufziehen und gut ist.
Eine Patentlösung sind Carbonschlauchreifenfelgen bei Passabfahrten übrigens auch nicht, wie dieses Bild eines Bekannten, der vor zwei Jahren vom Kitzsteinhorn mit uns runtergefahren ist, belegt:
Also, da kann man ja sagen, was man will, aber der Reifen steht immerhin noch!