Wieviel Töchter und Söhne willst du hinschicken ?
Oder erstmal nur eine Taiwan-Fahne aus dem Fenster hängen und für ein, zwei Jahre keine IT, Räder, Klamotten etc aus China mehr bestellen ?
Gut, ist etwas polemisch, sorry ...
Nach Macron ging es ja darum, ob Europa an der Seite der USA steht, oder eben eine eigene Haltung einnimmt. Mit letzterer kann man sich immer noch für die Unabhängigkeit und territoriale Integrität Taiwans einsetzen.
Auf den polemischen Part gehe ich nicht ein, das ist obsolet.
Primär geht es darum, Position zu beziehen. Das hat Macron schlichtweg nicht getan. Im Gegenteil: die Begleitung durch eine relevante Wirtschaftsdelegation spricht eine klare Sprache.
Eine eigene Haltung Europas ist langfristig zwingend erforderlich, eigentlich sogar schon mittelfristig. Was Macron da bot, trägt meines Erachtens mehr zur Spaltung denn zu einer gemeinsamen Haltung bei.
Schwierig. Die Eskalationsgefahr für einen überregionalen Konflikt ist bei einem Überfall Chinas um einige Potenzen größer als jetzt bei der Ukraine.
Außerdem ist die logistische Herausforderung zur Unterstützung Taiwans für Staaten aus Europa kaum zu meistern.
Ich glaube, dass ich abschließend nicht weiß was ich wirklich meinen soll.
Jedenfalls im Moment noch nicht.
Ich glaube aber dass China auch noch nicht wirklich weiß was es machen möchte oder auch nicht.
Aus der Sicht der Franzosen sind Teile der USA abtrünnige französische Kolonien, insofern verbindet sie mit China mehr - die USA sind das Taiwan der Franzosen, allerdings ist es kaum vorstellbar, dass die Franzosen die USA militärisch bedrohen, das sollte China also lassen - so richtig ist diese vermutete Einstellung Macron's aber nicht übermittelt worden - die Diplomatie der Franzosen ist "anstrengend".
China macht ja derzeit keinen großen Hehl aus seinen Ambitionen und ist darin überdies bereits tätig, indem es die territoriale Vorherrschaft in weiten Teilen des südchinesischen Meers beansprucht. Abgesehen davon, dass eine Seeblockade Taiwans durch die chinesische Flotte auch relevante wirtschaftliche Konsequenzen hierzulande nach sich zöge, ist eine derart expansive Geopolitik nichts, was meinen spärlichen historischen Kenntnissen nach jemals von alleine zu einem guten Ende gefunden hätte. Wann immer ein Staat die territoriale Integrität eines anderen verletzte, endete das nicht von selbst und nicht im Guten.
Und wohin ein konsilianter Kurs mit Despoten führt, sehen wir aktuell nicht nur beim Wälzen alter Geschichtsbücher, sondern täglich im heute Journal.
China wird vermutlich erstmal einen Zeh ins kalte Wasser halten, aka zwei/drei kleine Inseln an seiner Küste, die zu Taiwan gehören, besetzen. Da werden Uncle Sam und Japan noch nicht eingreifen, nur mit dem Säbel rasseln. Taiwan wird aber dagegenhalten, und durch irgendsolche Aktionen wird China eine Legitimation stricken sich nun gegen das böse Taiwan wehren zu müssen.
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Haie schwimmen schneller als ich, aber ich renne schneller als die. Kommt also nur darauf an, wer die bessere Radperformance hinbekommt
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Primär geht es darum, Position zu beziehen. Das hat Macron schlichtweg nicht getan. Im Gegenteil: die Begleitung durch eine relevante Wirtschaftsdelegation spricht eine klare Sprache.
Eine eigene Haltung Europas ist langfristig zwingend erforderlich, eigentlich sogar schon mittelfristig. Was Macron da bot, trägt meines Erachtens mehr zur Spaltung denn zu einer gemeinsamen Haltung bei.
Das mit den Geschäften, die er parallel gemacht hat, hat definitv ein Geschmäckle. Sprachprofis aus der Politik würden dies vielleicht Realpolitik nennen ;-)
2017 hat er bereits in einer Rede in der Pariser Sorbonne-Universität über ein souveränes Europa geredet. Das ist also nichts Neues. Bei mir hat er mit diesen letzten Äusserungen definitiv gepunktet.
Kritik kam besonders aus den USA und natürlich aus Deutschland. Dr. Röttgen war im DLF zu hören und in den gängigen Hauptnachrichten. Er ist stellvertretender Vorsitzende der Atlantik-Brücke (ist nicht verwerflich - sollte man aber wissen). Die USA haben an einem geeinten, wirtschaftlich starken und politisch souveränen Europa kein echtes Interesse, denn das wäre ein weiterer und ernstzunehmender wirtschaftlicher Konkurrent.
Frankreich ist politisch anders aufgebaut als Deutschland, sehr zentral nach Paris orientiert. Entsprechend denkt Macron vermutlich anders als wir Deutsche, wenn er an ein souberändes Europa denkt - mäöglicherweise unter der Fühung Frankreichs? Warum nicht!
China macht ja derzeit keinen großen Hehl aus seinen Ambitionen und ist darin überdies bereits tätig, indem es die territoriale Vorherrschaft in weiten Teilen des südchinesischen Meers beansprucht. Abgesehen davon, dass eine Seeblockade Taiwans durch die chinesische Flotte auch relevante wirtschaftliche Konsequenzen hierzulande nach sich zöge, ist eine derart expansive Geopolitik nichts, was meinen spärlichen historischen Kenntnissen nach jemals von alleine zu einem guten Ende gefunden hätte. Wann immer ein Staat die territoriale Integrität eines anderen verletzte, endete das nicht von selbst und nicht im Guten.
Und wohin ein konsilianter Kurs mit Despoten führt, sehen wir aktuell nicht nur beim Wälzen alter Geschichtsbücher, sondern täglich im heute Journal.
Wann immer ein Staat die territoriale Integrität eines anderen verletzte, endete das nicht von selbst und nicht im Guten.
Es handelt sich bei Taiwan und China bekanntlich nicht um 2 souveräne, von der Welt anerkannte unabhängige Staaten, sondern um ein infolge eines Bürgerkrieges im 20zigsten Jahrhundert getrenntes Volk, dessen überwiegende Mehrheit in der VR China auf dem Festland, eine kleine Minderheit auf Taiwan lebt.
„Die Vollversammlung der Vereinten Nationen […] beschließt, all die Rechte der Volksrepublik China instandzusetzen und die Vertreter ihrer Regierung als die einzigen legitimierten Vertreter Chinas in den Vereinten Nationen anzuerkennen und von nun ab die Vertreter Chiang Kai-sheks von dem Platz zu entfernen, den sie zu Unrecht in den Vereinten Nationen und all ihren Organisationen einnehmen.“
Deswegen fährt die deutsche Aussenministerin allein nach Peking zu ihrem Antrittsbesuch und nicht auch noch nach Taiwan.
Eigentlich würde ich erwarten, dass man in Deutschland und vor allem deutsche Politiker Verständnis für die Situation Chinas und Taiwans aufbringen, weil ca. 50 Jahre lang die BRD in ihrer Verfassung die Wiedervereinigung mit der DDR (beides seit 1973 souveräne Staaten in der UNO) verankert hatte. "Das Grundgesetz verbiete die definitive Anerkennung der Teilung Deutschlands, eine mögliche gesamtdeutsche Zukunft offenzuhalten sei Verfassungspflicht des westdeutschen Staates. Alle Deutschen hätten nur die eine, in der Verfassung verankerte deutsche Staatsangehörigkeit." meinte das Bundesverfassungsgericht in den 70ziger Jahren zum damaligen Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der BRD.