Kann, soll oder darf die künstliche Intelligenz das menschliche Denken substituieren? - Seite 48 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Mittlerweile kann KI ja auch eigenständig Zusammenhänge erkennen. Mit vielen Gesundheitsdaten wären da auch neue Erkenntnisse möglich was Früherkennung oder Behandlung betrifft. Vieles sind ja bisher "Zufallstreffer".
Kenne ich z.B. von meiner Migräne. Viele Prophylaxen die man heute kennt und durchführt waren solche Zufallstreffer wo Patienten mit anderen Krankheiten und Medikamenten behandelt wurden und als Nebeneffekt eine Verbesserung der Migräne erkannten.
Sowas könnte eine KI anhand einer rieisigen Zahl von Gesundheitsdaten viel zuverlässiger und schneller erkennen.
Sowas erkennen heute schon aufmerksame Ärzte, die sich nicht nur um Einhaltung der Leitlinien sondern um die Patienten kümmern. Ich bezweifle aber, daß die Informationen darüber, wann es Patienten besser ging, in den Akten zu finden sind die KI auswerten kann, das bekommt nur der Arzt mit, der zuhört, der seine Arbeit (wie mein Vater) als menschenzentriertes Kunsthandwerk versteht, und nicht als reine trockene Naturwissenschaft.
Zitat:
Zitat von Meik
Schwierig wird es wie man die Auswertungen und Datenschutz zusammen bekommt. Anonymisierte Gesundheitsdaten auswerten ist das eine, wenn man dann auf einmal eine Datenbank mit Personenbezogenen Gesundheitsrisiken erstellen kann ...
Meine persönlichen, personenbezogenen Gesundheitsrisiken soll und darf keiner ohne meinen ausdrücklichen Auftrag ermitteln, finde ich. Und das mit der Anonymisierung klingt gut, aber wie bekomme ich Kontrolle darüber, ob es immer eingehalten wird, wenn mal die Daten irgendwo im Netz liegen...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sowas erkennen heute schon aufmerksame Ärzte, die sich nicht nur um Einhaltung der Leitlinien sondern um die Patienten kümmern. Ich bezweifle aber, daß die Informationen darüber, wann es Patienten besser ging, in den Akten zu finden sind die KI auswerten kann, das bekommt nur der Arzt mit, der zuhört, der seine Arbeit (wie mein Vater) als menschenzentriertes Kunsthandwerk versteht, und nicht als reine trockene Naturwissenschaft.
Meine persönlichen, personenbezogenen Gesundheitsrisiken soll und darf keiner ohne meinen ausdrücklichen Auftrag ermitteln, finde ich. Und das mit der Anonymisierung klingt gut, aber wie bekomme ich Kontrolle darüber, ob es immer eingehalten wird, wenn mal die Daten irgendwo im Netz liegen...
Die Sache wird letztendlich kommen und auch ausgebaut werden. Die Vorteile sind zu verlockend. Neben den genannten kann man damit schneller auf aktuelles Wissen in der Medizin zugreifen und letztendlich auch fehlendes Personal ersetzen bzw. das vorhandene von Routineaufgaben entlasten.
Man muss halt aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Falls man z.B. bei mir feststellt, dass ich ein wenig abnehmen sollte, könnte man an der Supermarktkasse entsprechenden Lebensmittel verteuern oder mir den Einkauf nicht ermöglichen. Eine Krankenversicherung individuell aussteuern und ganz viele andere Dinge mehr. Denn: mein Übergewicht ist letztendlich eine Belastung für die Gesellschaft, das kann man nicht einfach durchgehen lassen. Ähnliche Diskussionen hatten wir vor ganz wenigen Jahren ;-)
Die Sache wird letztendlich kommen und auch ausgebaut werden. Die Vorteile sind zu verlockend.
Absolut. Das Thema ist ja heute bereits im KHZG angelegt und es ist deswegen heute schon so, dass in Krankenhäusern spezielle Systeme u.a. zur Medikationsüberwachung eingesetzt werden. Die allermeisten Ärzte hatten und haben diesbezüglich exakt null-komm-null Ahnung (im Sinne von Kenntnis aber auch im Sinne von Kompetenz) von dem was links oder rechts von ihrem Fachgebiet passiert. Is ja auch logisch und verständlich. Nicht umsonst gibt es ja ärztliche Konsile oder Stationsapotheker.
KI Beurteilungen auf Basis von vollumfänglichen Patientendaten, Therapien aus der Vergangenheit bei anderen Patienten und Erfolge/Misserfolge können ein ganzheitliche Sicht auf den Patienten schaffen. Dazu ist kein Arzt ohne IT in der Lage. Es geht ja gerade darum, dass Zusammenhänge erkannt werden, die ein Mensch nicht in der Lage ist zusehen.
Das Datenschutz und ethische Frage hier begleitend diskutiert werden müssen ist der hervorragende Blick auf das Offensichtliche.
Ich bin sehr dafür, die ganzen Daten zu nutzen und auszuwerten. Es nicht zu tun wäre unverantwortbar.
Wenn ich mir allerdings ansehe, wie es z.B. mit der Umsetzung der Elektronischen Patientenakte 3.0 läuft, dann kann ich auch die Patienten verstehen, die ihre Daten lieber in Papierdossiers sehen. Elektronische Patientenakte 3.0: Versicherte wissen nicht, was auf sie zukommt
KI Beurteilungen auf Basis von vollumfänglichen Patientendaten, Therapien aus der Vergangenheit bei anderen Patienten und Erfolge/Misserfolge können ein ganzheitliche Sicht auf den Patienten schaffen. Dazu ist kein Arzt ohne IT in der Lage. Es geht ja gerade darum, dass Zusammenhänge erkannt werden, die ein Mensch nicht in der Lage ist zusehen.
Das Datenschutz und ethische Frage hier begleitend diskutiert werden müssen ist der hervorragende Blick auf das Offensichtliche.
Man kann halt mit den Daten nicht nur reagieren, sondern letztendlich auch agieren.
Bei meinem Mini-Beispiel weiter oben, wo man Schulleistungen "vorhersagen" kann, wenn die KI die entscheidenden Parameter gefunden hat und gewichtet, kann man letztendlich auch eine Gesellschaft formen. Versuche und Möglichkeiten dahingehend sind nicht neu, aber es bieten sich jetzt nie dagewesene Möglichkeiten.
Eben. Und es sind zuallererst ihre Daten. Ich habe mich kürzlich dagegen entschieden; unbeschränkt für alle möchte ich die Daten nicht freigeben - aber das ist der einzige mögliche Nutzen, daß in einem Notfall, wenn ich nicht ansprechbar bin, die Daten zugänglich sind. Jedem Arzt einzeln und Fallbezogen in einer App Zugriffsrechte erteilen (und es geht aktuell nur auf einem kleinen Handybildschirm, es gibt keine Version fürs PC)? - Da ist es für beide Seiten einfacher, ich bringe ihm jeweils die passenden Befunde mit (die meisten Ärzte schätzen das).
Mir erschließt sich noch kein Zusatznutzen für mich als Patient, oder auch für den Arzt. Wichtiger finde ich einen mündigen Patienten, der ernst genommen und vom Arzt angehört wird, und der alle seine Befunde auch mitbekommt, um sie selbst zu verwalten.
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Die Sache wird letztendlich kommen und auch ausgebaut werden. Die Vorteile sind zu verlockend. Neben den genannten kann man damit schneller auf aktuelles Wissen in der Medizin zugreifen und letztendlich auch fehlendes Personal ersetzen bzw. das vorhandene von Routineaufgaben entlasten.
Das klingt toll - und realitätsfern. Ich lag selber vor drei Jahren im Krankenhaus, meine Frau ist gerade dort. Da sehe ich nichts, wie eine solche Datensammlung die Probleme behebt, die durch Überlastung des Personals entsteht.
Zitat:
Zitat von keko#
Man muss halt aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Falls man z.B. bei mir feststellt, dass ich ein wenig abnehmen sollte, könnte man an der Supermarktkasse entsprechenden Lebensmittel verteuern oder mir den Einkauf nicht ermöglichen.
Klare Dystopie eines übergriffigen Systems. Wer wünscht sich denn sowas? Ich denke, sowas wünschen nur Menschen, die den Drang nach totaler Kontrolle anderer verspüren. Wenn das die "Vorteile" sein sollen, dann sollten sich alle dagegen wehren.
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Absolut. Das Thema ist ja heute bereits im KHZG angelegt und es ist deswegen heute schon so, dass in Krankenhäusern spezielle Systeme u.a. zur Medikationsüberwachung eingesetzt werden.
Und in der Praxis wird dann trotzdem mal ein Medikament, das alle 8 Stunden gereicht werden soll, mal nach 3 Stunden anstelle des Schmerzmittels an die Infusion gehängt, und nur der aufmerksame Patient bekommt es mit... Sorry, aber solange Menschen da arbeiten, die am Limit sind, bleibt sowas pure Theorie.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Die allermeisten Ärzte hatten und haben diesbezüglich exakt null-komm-null Ahnung (im Sinne von Kenntnis aber auch im Sinne von Kompetenz) von dem was links oder rechts von ihrem Fachgebiet passiert. Is ja auch logisch und verständlich. Nicht umsonst gibt es ja ärztliche Konsile oder Stationsapotheker.
Das hat leider viel mit der "evidenzbasierten Medizin" zu tun, bei der man glaubt, alles auf feste Abläufe und standardisierte Prozesse und Leitlinien reduzieren zu können, statt den Patienten individuell und ganzheitlich zu betrachten. Da helfen noch mehr "Maschinenprozesse" nicht wirklich, fürchte ich.
Zitat:
Zitat von Helmut S
KI Beurteilungen auf Basis von vollumfänglichen Patientendaten, Therapien aus der Vergangenheit bei anderen Patienten und Erfolge/Misserfolge können ein ganzheitliche Sicht auf den Patienten schaffen. Dazu ist kein Arzt ohne IT in der Lage. Es geht ja gerade darum, dass Zusammenhänge erkannt werden, die ein Mensch nicht in der Lage ist zusehen.
Doch, ein guter Arzt erkennt solche Zusammenhänge; aber aus den üblicherweise erfassten Daten versteht auch eine KI diese nicht. Man muß mit dem Patienten reden, weil nur der wirklich sagen kann, ob und wie etwas gewirkt hat; in den Dokumenten stehen Laborwerte und oft stark verzerrte/verkürzte Darstellungen dessen, was der Patient gesagt hat. (Wir haben viele Ordner von Berichten über unseren behinderten Sohn, mit extrem viel wertlosem weil falschen Datenmüll, ich weiß, wovon ich spreche)
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