Zitat:
Zitat von Rocket-Racoon
Vielleicht kann es sein, dass die 'Mitte' aktuell einfach viel zu weit links angekommen ist. Gerade die großen Volksparteien müssen sich richtungsweisend im Sinne des Volkes neu orientieren und ausrichten.
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Müssen Parteien sich wirklich nach der Stimmung im Volk orientieren? Ist es nicht viel eher anders herum, so dass Parteien intern ein Programm beschließen, in dem sie
1. Probleme der Gesellschaft erkennen und bennen
2. Die Probleme nach ihrer Dringlichkeit gewichten
3. Lösungswege für die Probleme festlegen.
Dies sollte nach dem besten Wissen und Gewissen der Parteien gemäß deren Ideologie und auch unter Berücksichtung ihrer Verantwortung geschehen.
Dann hat Wähler die Möglichkeit zu entscheiden, welchen Löungsansatz er für sich und die Gesellschaft am sinnvollsten hält und entsprechend macht er seine Kreuze.
Also zB Berlin:
Wohnungsnot und Mieten sind ein benanntes Problem durch alle Parteien.
Rein fiktiv jetzt:
FDP sagt: Der Markt regelt das selbst.
CDU sagt: Der Markt regelt einen großen Teil selbst, aber wir müssen Wohnraum für Studenten, Rentner und andere Bedürftige schaffen/vorhalten,
SPD sagt: Der Markt muss reglementiert werden. Mietpreisbremse, Luxussanierungsstop und so weiter
LINKE sagt: Der Markt gehört abgeschafft, Wohnungen müssen zentral nach Bedüftigekeit vergeben werden
Die GRÜNEN pflanzen Bäume und bauen Baumhäuser
Die AFD sagt alles wird gut solange keine Flüchtlinge in Wohnungen einziehen
usw. (bei den letzten beiden ist mir nichts sinnvolles mehr eigefallen)
Dann kann sich jeder aus seiner Position heraus den raussuchen, der ihn am besten vertritt.
Wenn sich die Parteien an der Stimmungslage in der Bevölkerung immer wieder neu orientieren, dann sind unsere Legislaturperioden viel zu lang. Und vor allem an wem soll sich denn orientiert werden? S21 ist doch hier ein gutes Beispiel. Als Ortsfremder hatte man den Eindruck durch die Medien bekommen, als wenn die ganze Stadt gegen das Projekt war, aber die Abstimmung zeigte dann doch dass eigentlich eine mehrheit für den Bau war. Man bekommt also schnell den Eindruck, dass der der am lautesten ist auch die Mehrheit representiert.