Zitat:
Zitat von Ciclista Roberto
INSIDE SOLAR HILL. Hier mal ein paar Impressionen, vom Solarer Berg, aus Zuseherperspektive mittendrin, zur Beruhigung der Gemüter hier. Viel Spaß. Danke.
https://youtu.be/RpldSpKhBvg
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Danke!
Und da es hier auch mal wieder um Roth geht möchte ich gleich mit ontopic fortfahren:
Hier hatte ich gefragt
https://www.triathlon-szene.de/forum...ad.php?t=50157 (Nicht ganz) planlos nach Roth 2022, geht das und wenn ja wie?
Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt mit reichlich Corona-Blues in der Vorbereitung, dem sicheren Entschluß nach dem Freiburg Marathon Anfang April das Thema Langdistanz ein für alle mal zu vergessen, habe ich Ende April dann doch beschlossen, wenn nicht jetzt wann dann?
Bis dahin seit August letzten Jahres als ultraschlechter Schwimmer keinen Meter geschwommen, Anfang Mai ein privates Trainingslager in der Nähe von Rimini veranstaltet. Schwimmen im Meer absolute Katastrophe nach wenigen Minuten abgebrochen. Das Hotel hatte zum Glück einen unbeheizten 25m Pool mit lauschigen 18°C. Also morgens für 5-6h aufs Rad und danach noch im Pool 60 Minuten schwimmen. Danach war klar, das könnte auch ohne Pulsmesser und Wattmeter was werden.
Zuletzt plagten mich dann die Angst vor einer Corona-Infektion und immer massiver werdende Achillessehnenprobleme, die mich dazu zwangen, auf's Laufen drei Wochen vor Roth komplett zu verzichten. Und so war ich mir bis zuletzt nicht sicher ob ich überhaupt starten sollte.
Am Freitag schließlich doch noch bei strömenden Regen nach Roth gereist um kaum dort bei Sonnenschein über die Messe zu laufen. Andreas Niedrig getroffen und mit ihm ein Schwätzchen gehalten und auf einmal war klar, selbst wenn ich nach dem Radfahren aufgeben müßte, kein Problem, einfach nur das Schwimmen und Radfahren genießen und als positive Erfahrung mitnehmen.
Sonntag Morgen kurz vor dem Schwimmstart, epische Klänge über dem Gelände und schon ein wenig Pipi in den Augen gehabt. Jan Frodeno erklärte im Interview auch noch einmal eindrücklich welch großes Glück es ist hier sein zu dürfen und jeder sollte dies nicht als selbstverständlich hinnehmen sondern möglichst jeden Augenblick und vor allem den Zieleinlauf ausgiebig genießen. Das habe ich mir dann auch zu Herzen genommen und meinen Tag entsprechend gestaltet, noch immer mit der Gewißheit, daß für mich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit nach dem Rad der Tag vorbei ist.
Also ab zum Schwimmen, ersten Meter waren eine ungewohnte Klopperei, der Kanal war trüb so daß ich kaum die Füße meines Vordermannes sah bzw. wenn ich sie denn sah ich ihn mit Antatschen daran erinnerte, daß wer hinter ihm ist. Letztlich verlor ich aber doch recht bald den Anschluß und ich war mehr oder weniger alleine unterwegs.
Nach unter 1:20 mit einem Lächeln aus dem Wasser, so konnte es Weitergehen.
T1, erstmal schnellstmöglich auf's Dixi und Druck von der Blase lassen. Danach gemütlich umgezogen und fast zehn Minuten verbummelt - egal, der Tag wird noch lange.
Rad, lief, Solarer Berg war auf der ersten Runde einfach nur großartig auf der zweiten Runde fragte ich mich, wann kommt der denn? Okay, vielleicht fährt man den also nur einmal, vielleicht hätte ich mir die Strecke vorab mal genauer anschauen sollen?
(Verpflegung zu Beginn zwei Brezeln, danach zu jeder vollen Stunde ein Sponsor Salty Gel zu jeder halben ein Corny Hafer Kraft) Nach etwas über 5:30 gings dann zu:
T2: wieder eine fleißige Helferin neben mir die versucht den Zeitverlust zu minimieren und wieder mein beruhigenden Hinweiß an sie, mach dir keinen Streß, ich mache mir den auch nicht. Frische Socken an, Radklamotten runter, Laufhosen, Singlet und Schuhe an und weiter gings nach weiteren 7 Minuten.
Laufen, es war übelst heiß, gar nicht meine Temperaturen zum Laufen, die ersten Kilometer die erwarteten Schmerzen aus der Fersengegend aber zum auszuhalten, also alles versuchen um ins Ziel zu kommen. So stand an jeder Verpflegungsstelle kühlen was geht auf dem Programm und dabei schauen, daß möglichst die Füße nicht nass werden. Apropos Füße, die nahmen immer größere Ausmaße an so daß ich immer schon bald dünnere Socken und / oder Schuhe eine halbe Nummer größer gewünscht hätte. Nichts desto trotz es lief, und es kam nicht eine Sekunde ein negativer Gedanke auf, von wegen warum tue ich mir das hier an - bis zum Schluß war ich damit beschäftigt die unglaubliche Stimmung zu genießen und in meinen Körper hineinzuhören, nicht daß da noch was passiert. Ab Kilometer 35 war dann endgültig klar, der Drops ist gelutscht das Ding bring ich unter 12h nachhause. Es sind dann unter 11:45h für meine erste LD geworden und der Zieleinlauf war einfach nur schön.
Merkwürdigerweise ohne Pipi in den Augen, stattdessen pure Erleichterung und tiefe Zufriedenheit und diese hält bis heute an.
Apropos Pläne, ganz planlos war es dann doch nicht, habe mich grob daran orientiert:
https://www.triathlon-tipps.de/langd...ngsplan_gratis
wobei ich kein einziges Intervall geschwommen, gefahren oder gelaufen bin.