Interessant, dass du meine Haltung zum Alkoholrisko zu kennen scheinst, obwohl ich mich nie dazu geäußert habe.
Es ging nur darum ob rein körperlich ein Glas Rotwein oder eine Zigarette am Tag gesundheitsgefährdend ist oder nicht. Hier gehts aber um Zucker und zuckerhaltige Produkte, also vergessen wir es einfach.
Da stimme ich zu. Wobei ... Alkohol ist vergorener Zucker ...
Es fängt damit an, dass Menschen tausende Jahre Coca Blätter kauten, ohne Suchtpotential, aber wenn man einzelne Komponente isoliert, und es im Falle eines Cocablatts als Kokain konsumiert, sieht es ganz anders aus.
Weiter sagt er, dass es selten vorkommt, dass einer Binge Eating(Esssucht) mit Bananen oder Maiskolben betreibt, aber wenn es um zuckerhaltige industrienahrung oder isolierten Zucker geht, sieht es schon anders aus.
Ein übermässiger Konsum von zuckerhaltiger Industrienahrung/Zucker wurde oft mit einer Drogensucht verglichen, aber es gab nie eindeutige Beweise.
Jetzt hat man allerdings PET Scans, womit die Gehirnaktivität beobachten kann.
Es gibt Indizien, dass übermässiger Zuckerkonsum ähnlich wie Alkohol und Kokain, eine verstärkte Dopaminausschüttung verursacht.
Das führt im Grunde dazu, dass man immer mehr Zucker/zuckerhaltige Lebensmittel isst.
Also ich glaube suchtartiges Verhalten ist sehr schwierig zu beschreiben.
Es reicht glaube ich nicht aus ein oder mehrere körperliche Mechanismen herzunehmen, die parallel dazu auftreten.
Ginge es hauptsächlich darum das Belohungssystem zu aktivieren und ginge das mit Zucker genau so leicht wie mit Kokain oder Heroin, dann würden sich wohl ein Haufen Leute wegem dem Zeug nicht so völlig kaputt machen.
Ich weiß, dass das hier niemand so dargestellt hat als ginge es nur um das Belohnungssystem oder die Dopaminausschüttung.
Es ist auch nicht immer einfach so, dass suchtartiges Verhalten dadurch gekennzeichnet ist, dass die Dosis stetig erhöht werden muss, um eine vergleichbare Wirkung zu erhalten.
Spiegeltrinker überleben Alkoholismus oft Jahrzehnte.
Dagegen werden Menschen, die die zu Alkoholexzessen neigen, meistens nicht sehr alt.
Sucht bzw. Abhängigkeit ist recht gut definiert nach ICD-10 WHO und der physische Aspekt ist ein Teil davon:
1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang zu konsumieren.
2. Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums.
3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.
4. Nachweis einer Toleranz, im Sinne von erhöhten Dosen, die erforderlich sind, um die ursprüngliche durchniedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Konsums sowie ein erhöhter Zeitaufwand, um zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
6. Anhaltender Konsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.
Wenn mind. 3 Kriterien im letzten Jahr zutreffen, sollte die Diagnose gestellt werden.
Sucht bzw. Abhängigkeit ist recht gut definiert nach ICD-10 WHO und der physische Aspekt ist ein Teil davon:
1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang zu konsumieren.
2. Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums.
3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.
4. Nachweis einer Toleranz, im Sinne von erhöhten Dosen, die erforderlich sind, um die ursprüngliche durchniedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Konsums sowie ein erhöhter Zeitaufwand, um zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
6. Anhaltender Konsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.
Wenn mind. 3 Kriterien im letzten Jahr zutreffen, sollte die Diagnose gestellt werden.
Eine Definition ist aber doch eine willkürliche Festlegung.
Ob eine solche Definition den tatsächlichen physiologischen bzw. psychischen Abläufen aber gerecht wird, die im Rahmen einer Suchtentwicklung bzw. süchtigem Verhalten Auftritt, ist aber eine andere Frage.
Damit will ich aber nicht gesagt haben, dass ich obige Definition als nicht hilfreich betrachte.
Es könnte aber doch sein, dass sie dem Phänomen Sucht nicht (ganz) gerecht wird.
Ja, stimmt, du hast tatsächlich genau das gleiche geschrieben.
Ich denke aber auch, dass da vieles dran ist.
Zitat:
Zitat von ThomasG
Es könnte aber doch sein, dass sie dem Phänomen Sucht nicht (ganz) gerecht wird.
Sucht ist ein vielschichtiges kompliziertes Thema. Es können Leute jeden Tag jahrelang Rauchen, Alkohol trinken und sogar Drogen, wie Heroin nehmen, und einfach von heute auf morgen aufhören, ohne große Probleme. Andere kommen nie oder sehr schwer von los und bekommen starke Entzugssymptome.
Es spielen bestimmt viele Faktoren eine Rolle, wie Psyche und psychische Störungen, Genetik, Lebensumstände, Wille usw.
Dass manche Leute ständig Zucker konsumieren, ist bestimmt auch zum großen Teil mit der Psyche verbunden, aber ich das ist meine reine Laienmeinung.
Vielleicht sollte Arne den Fred mal schliessen.
Wenn Judith das alles nachlesen will, ist nicht nur Zucker reduziert, sondern sie verhungert.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!