Zitat:
Zitat von *JO*
ja ber nur aufgrund von "Standpunkten" kann man doch niemand einstufen...oder weil jemand "nett" ist oder man es jemand "nicht zutraut" das sind doch gummiargumente. Meiner meinung ist das echt kindergarten "der is lieb der macht nichts böses" ich mein .....
Aber das Argument der ist ja ganz nett und auch "total gegen doping" wurde ja von Aldag und Zabel wiederlegt und im triathlon wurden wir da auch schon enttäuscht.
|
Hallo Jo,
ich weiß jetzt zwar nicht, ob du mich mit deinem Posting meinst, aber mit deinen Aussagen hast du natürlich völlig Recht.
Gesunder Menschenverstand (wenn man jemanden persönlich kennt), Betrachtung der Leistungsentwicklung, Berücksichtigung der eigenen Lebenserfahrung sind ganz klar "Gummiargumente" und ich wollte mit meinem Post weiter oben eigentlich ausdrücken, dass ich mir dieses Dilemmas (und der Subjektivität der daraus resultierenden Einschätzungen) auch bewusst bin.
Selbst positive Dopingtests sind (objektiv betrachtet) Gummiargumente, denn die können ja auch durch kontaminierte Zahnpasta, Kokainkekse der Großtante oder vom Veranstalter arglistig manipulierte Radflaschen zustande kommen, wie uns die Vergangnheit gelehrt hat.
Wenn man Triathlon aktiv und mit Ehrgeiz betreibt, sollte man sich zunächst mal auf die eigene Leistung konzentrieren und nicht so viel über die Leistung von anderen nachdenken, da hat man für die ersten paar Jahre erstmal genug mit zu tun.
Solange einem persölnliche Plazierungen komplett egal sind, kann man auch langfristig gut mit der Einstellungen leben: "Was andere machen, interessiert mich nicht" oder auch "Alle Profis dopen und darum nehme ich eh' keine Leistungen aus diesem Bereich ernst!"
Wenn man aber eine Zeitlang dabei ist und evt. immer besser wird (du bist ja selbst derzeit in diesem Prozess, Jo oder?), fängt man meist irgendwann an, die eigene Leistung nicht nur absolut nach der Stoppuhr oder dem Wattmesser sondern auch anhand der vor und hinter einem plazierten Gegner zu definieren. Und in diesem Stadium halte ich persönlich es schon für die innere Balance für sinnvoll, wenn man sich anhand diverser "Gummiargumente" eine Art Koordinatensystem zurecht gelegt hat, anhand dessen man wenigstens pi mal Daumen weiß, wer eher zu den "Guten" gehört, dessen Leistung man erstmal ohne Probleme anerkennen kann und wer dazu vielleicht nicht gehört, Irrtumswahrscheinlichkeit inbegriffen.
Vorurteile können einem als Athlet (und auch als Fan) durchaus helfen, den Spaß am Sport zu erhalten, weil man bei einer halbwegs gefestigten Meinung nicht ständig in endlose und nervtötende Grübeleien versinken muss. Man sollte sich halt gelegentlich bewusst machen, dass es sich um Vorurteile handelt