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Zitat von jannjazz
Eitrige Kiefer, Margen-Darm, ... Kranker Fred!
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Es kann nur besser werden
Dienstag nachmittag gabs ein bisschen KA auf dem Crosser, 3 x 10 min dicke Gänge treten. Ganz normal ohne Ponywege oder so.
Das sollte eine schöne Vorermüdung für Mittwoch geben.
Mittwoch wollte ich eigentlich die erste Teilstrecke vom Heide-Dirt rückwärts fahren, also die 150 km von Bad F'Bostel nach Hannover. Die Gazelle gab mir aber den wertvollen Tipp, doch lieber von Bad F'Bostel nach Buchholz oder noch weiter nach Harburg zu fahren. Die Strecke wäre schöner und würde auf dem Heidschnuckenwanderweg verlaufen. Den Track von der RG Uni HH schickte sie praktischerweise gleich mit.
Gedacht, geplant, getan. Und auf gings in der Früh mit dem Crosser im Heidesprinter.
Feucht wars und dunkel. Auch als ich um kurz vor 8 in F'Bostel aus dem Zug kletterte, konnte ich kaum etwas erkennen auf dem GPS. Dat Ding hat irgendwo Licht, aber da es nicht mein GPS war und ich keine Lust hatte irgendwas zu löschen, liess ich das Display im Dunkel. Den Trailanfang fand ich dann trotzdem. Gleich fing es auch an im Park, ein Auf und Ab auf sandigen Wegen.
Manchmal verfuhr ich mich, manchmal mußte ich steile Rampen hochschieben, auf den Holzbrücken, die sich auch noch schräg zu einer Seite neigten, stieg ich lieber ab.
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Statt fahren war es ein ewiges Gezuckel, aber auf und absteigen kann ja in Kasterlee auch dazugehören, also das Ganze als Übung betrachten, nicht auf den Tacho guggen und einfach nur Spass haben in der Einsamkeit (wenn ich Wilsede, den Hotspot der Lüneburger Heide
, mal rauslasse habe ich insgesamt 8 Leute auf dem Trail gehabt, die ich überholt hab oder die mir entgegen kamen).
Heitere Heideflüßchen (erst die Böhme, später die Luhe) plätscherten vor sich hin und ich war ganz dicht dabei.
Hier der Brunausee in dem einzigen Sonnenstrahl des Tages.
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In Soltau krebste ich wieder mit der Navigation, mußte den Markt überqueren auf dem grad Büdchen standen und ein eifriger Ordnungshüter. Nach Soltau rollte dann alles wunderbar, nur auf dem Parkplatz des Heideparks war ich mal etwas verwirrt, Gehts da wirklich lang? Es ging! Es war heller geworden. Ich hatte mich an die Dauerbremswirkung des Sandes gewöhnt, machte die Erfahrung, dass man auch bergab nicht laufen lassen kann, wenn unten Tiefsand ist, der einen zum Überschlag annimiert. So richtig flach war es auch nicht, es ging immer mal einen Meter rauf oder runter. Auf der Strasse hätte man die Dauerwellen vielleicht gar nicht gemerkt. Leicht angezählt vom Vortag, mit Sand im Antrieb und leichten Gehüpfe bei Schaltvorgängen merkte ich jedoch alles. Vorallem als es anfing zu schütten. Weit und breit keine Menschenseele bis zum Wilseder Berg, dem Mont Ventoux der Heide. Einige in Regencapes vermummte Wanderer schleppten sich durch den nassen Sand und erschraken als ich überholte.
Ich strumpelte hoch und gleich wieder runter. Kindheitserinnerungen wurden wach. Wandertag in der Lüneburger Heide mit Stullen auf dem Hubbel im Sonnenschein mit Wespen auf der Caprisonne.
Blick vom Hubbel nach Süd
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Unten gings weiter im Sand. Inzwischen war ich leicht genervt und hatte Schiß, dass meine Kette reisst, mitten in der Pampa und ich ärgerte mich, dass ich noch nicht mal nen Kettennieter dabei hatte oder eben mein MTB genommen hatte. Mit der Rohloff wär alles schön.
Hier macht meine Emmi mal Pause
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Nun ja, nachdem ich irgendwo hinter Undeloh die Strasse querte, wo ein Schild stand "Bucholz 8 km" beschloß ich auf die Strasse zu wechseln und das Unterholz zu verlassen.
Nach 5:30 Std kam ich in Buchholz auf dem Bahnhof an, und war durch.
Wenn das Skunk den Matsch klassifizieren möchte, mach ich das mit Sand. Meine Lieblingskombi ist nasser Sand auf nassem Kopfstein. Noch. In 1,5 Wochen nach dem Beachrace werde ich sicher anders denken, wenn ich den sog. Streuselkuchensand kennengelernt hab
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Auch diese Runde schreit nach Wiederholung und wenn ich fit bin (heute bin ich nur größenwahnsinnig) mach ich mal an einem Tag die kompletten 223 km des Heidschnuckenweges
http://www.heidschnuckenweg.de/