Abgesehen von Dir, unserer Kanzlerin, dem zu früh verstorbenen Heiner Müller und einer Handvoll anderer die mir spontan einfallen, würde ich den ganzen Osten am liebsten zurück geben. Aber wer nimmt denn sowas?
Ungarn vielleicht?
Oder doch die Polen?
Naja - ist das nicht auch ein bischen kurz gedacht? Am Ende des Tages kann man ein rechtes Problem nicht verleugnen - schließlich hat die Partei des faschisten knapp ein Viertel der abgegebenen Stimmen bekommen. 3/4 aber eben nicht - diese in sippenhaft zu nehmen ist doch auch nicht die Lösung. Und man darf sich auch als Wessi mit den letzten 30 Jahren Geschichte auseinandersetzen - Stichwörter Treuhand, Umfrage zum Wunsch der Wiedervereinigung in der DDR im Februar 1990 (71% wollten Reformen und keinen Anschluss) etc etc.
Immer nur der Verweis auf Soli und rechte Probleme im Osten helfen nicht weiter.
Was mE gestärkt werden muss ist die Stimme der „Leisen Demokraten“. Derer denen es zu müßig ist, rechte mit deren Gedankengut zu begegnen. Dem Onkel am Familientisch lautstark zu begegnen und ihm zu sagen dass der Rest der Familie nicht zustimmt.
Das Rechten mit Argumenten nicht beizukommen ist, haben die letzten Jahre bewiesen. Und nicht zuletzt ein Forenkollege im Arne gabius Thread. Aber Ihnen einfach kopfschüttelnd den öffentlichen Diskurs zu überlassen ist auch nicht die Lösung.
Das gilt für Ost wie West.
Naja - ist das nicht auch ein bischen kurz gedacht? Am Ende des Tages kann man ein rechtes Problem nicht verleugnen - schließlich hat die Partei des faschisten knapp ein Viertel der abgegebenen Stimmen bekommen. 3/4 aber eben nicht - diese in sippenhaft zu nehmen ist doch auch nicht die Lösung.
In der Summe sind aber immerhin ca. 50 % für die Extreme, Links und Rechts zusammen. Daß beides ein Problem sein kann, wird zunehmend offensichtlich.
Hätte man vielleicht die
Zitat:
Zitat von Estebban
...Umfrage zum Wunsch der Wiedervereinigung in der DDR im Februar 1990 (71% wollten Reformen und keinen Anschluss)
ernst nehmen sollen? Ob es tatsächlich besser wäre? Wer weiß. Aber wie hat Frau Merkel mal gesagt: nun sind sie halt da. Wir müssen also schauen, wie wir mit ihnen auskommen.
Zitat:
Zitat von Estebban
Was mE gestärkt werden muss ist die Stimme der „Leisen Demokraten“.
Oder nennen wir es die Stimme der gemäßigten Vernunft. Ist leider schwierig, weil sich die Lauten (auch wenn sie in der Minderheit sind) immer leichter bemerkbar machen, als die Leisen. Mir fehlt eine Idee, wie man effektiv extreme, totalitäre Ideen eingrenzen kann, ohne ihre Methoden zu benutzen. Mein Glaube an der Wirkung von Bildung schwindet mit dem Alter.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Oder nennen wir es die Stimme der gemäßigten Vernunft. Ist leider schwierig, weil sich die Lauten (auch wenn sie in der Minderheit sind) immer leichter bemerkbar machen, als die Leisen. Mir fehlt eine Idee, wie man effektiv extreme, totalitäre Ideen eingrenzen kann, ohne ihre Methoden zu benutzen. Mein Glaube an der Wirkung von Bildung schwindet mit dem Alter.
Sehe ich teilweise auch so. Ich versuche eine laute Stimme in der Mitte zu sein. Im Endeffekt sagen einem dann die lauten Linken man sei ein Nazi und die lauten Rechten nennen ein linksgrünversifften Gutmenschen der am Bahnhof klatscht und Teddybären wirft. Mich widern die ganzen Neonazis, Reichsbürger und Geschichtsverdreher an - damit konnte ich die letzten 25 Jahre ganz gut umgehen, aber mittlerweile fallen einem die politicalCorrectness-Sittenwächter von links außen in den Rücken. Übrigens beim Antisemitismus sind sich die beiden schnell einig, wenigstens auf dem Gebiet kann ich meine Haltung deutlich positionieren. Getarnt wird das dann als Kapitalismus- und Israelkritik.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
In der Summe sind aber immerhin ca. 50 % für die Extreme, Links und Rechts zusammen. Daß beides ein Problem sein kann, wird zunehmend offensichtlich.
Hätte man vielleicht die ernst nehmen sollen? Ob es tatsächlich besser wäre? Wer weiß. Aber wie hat Frau Merkel mal gesagt: nun sind sie halt da. Wir müssen also schauen, wie wir mit ihnen auskommen.
Oder nennen wir es die Stimme der gemäßigten Vernunft. Ist leider schwierig, weil sich die Lauten (auch wenn sie in der Minderheit sind) immer leichter bemerkbar machen, als die Leisen. Mir fehlt eine Idee, wie man effektiv extreme, totalitäre Ideen eingrenzen kann, ohne ihre Methoden zu benutzen. Mein Glaube an der Wirkung von Bildung schwindet mit dem Alter.
Ich möchte die Probleme, die das Wahlergebnis ergeben hat nicht wegdiskutieren - und doch: gerade in Thüringen ist doch ein deutlicher Unterschied zu machen zwischen Bodo Ramelows Linkspartei, die gerade 5 Jahre recht ordentliche Regierungsarbeit gemacht hat und sich völlig und klar zur FDGO bekennt und dem faschistischen „Flügel“ unter Höcke. Ich stimme bei weitem nicht mit dem Programm der Partei die Linke überein, das tue ich aber auch nicht mit der heutigen FDP, bei beiden finde ich es aus meiner Sicht heraus schlecht fürs Land wenn sie regieren, aber ich bin mir sicher Hinterher sind alle demokratischen Strukturen und Bürgerrechte noch da. Bei der AFD wäre ich mir nicht sicher.
Also ist man am Ende doch ein gutes Stück weg von der „negativen Mehrheit“ der Reichstagswahlen 1932.
Ob 2 Länder heute besser dran wären? Wer weiß. Aber was die Treuhand veranstaltet hat gerät gerne in Vergessenheit und das ein Land seinen völligen Ausverkauf an den Westen mit ansehen musste, darf bei aller kritik nicht vergessen werden - sonst wächst man nie zusammen. Offen gestanden habe ich (wessi, Baujahr 1989) mich bis zur dieswöchigen folge der „Anstalt“ nie tiefer damit befasst. Mein Leistungskurs Geschichte endete damals mit dem 09. Oktober 1990.
Was macht man nun mit der „stimme der gemäßigten Vernunft“ (schöner Ausdruck übrigens). Ich glaube es bringt halt nix, im privaten Umfeld über Parolen Hinweg zu sehen. Genauso wenig, wie mit rechten zu diskutieren. Ich persönlich Handhabe es so, zumindest in meinem Umfeld (Arbeit, Familie, Verein etc) rechte parolen niemals unwidersprochen stehen zu lassen. Ich möchte einfach nicht gewertet werden als stille Zustimmung. Bringen wird’s wenig, aber mir ist’s wichtig..
... gerade in Thüringen ist doch ein deutlicher Unterschied zu machen zwischen Bodo Ramelows Linkspartei, die gerade 5 Jahre recht ordentliche Regierungsarbeit gemacht hat und sich völlig und klar zur FDGO bekennt und dem faschistischen „Flügel“ unter Höcke.
Ja, Ramelow ist innerhalb der Linken relativ weit rechts, wie auch viele AfD-ler sich für Höcke schämen. Aber beide Parteien als solche stehen nun mal sehr weit außen. (und sogar Herr Ramelow tut sich z.B. auch noch schwer damit, die DDR als Unrechststaat zu bezeichnen...).
Zitat:
Zitat von Estebban
... aber ich bin mir sicher Hinterher sind alle demokratischen Strukturen und Bürgerrechte noch da. Bei der AFD wäre ich mir nicht sicher.
Da sehe ich bei beiden ein gewisses Risiko, das stark von den einzelnen Personen und dem Umfeld abhängen kann, in dem sie agieren. (Wobei die zwei die für mich akzeptablen Grenzen in unterschiedliche Richtung überschreiten dürften, aber ich tue mich schwer, das eine Übel dem anderen vorzuziehen).
Zitat:
Zitat von Estebban
Also ist man am Ende doch ein gutes Stück weg von der „negativen Mehrheit“ der Reichstagswahlen 1932.
Das schon, dafür dürfte noch der "Schwung" von 70 Jahren demokratischer Bundesrepublik für Gegengewicht sorgen. Geschichte wiederholt sich selten auf identische Art - aber leider lernen die Menschen auch oft nicht genug aus der Geschichte.
Zitat:
Zitat von Estebban
Ich glaube es bringt halt nix, im privaten Umfeld über Parolen Hinweg zu sehen. Genauso wenig, wie mit rechten zu diskutieren. Ich persönlich Handhabe es so, zumindest in meinem Umfeld (Arbeit, Familie, Verein etc) rechte parolen niemals unwidersprochen stehen zu lassen. Ich möchte einfach nicht gewertet werden als stille Zustimmung. Bringen wird’s wenig, aber mir ist’s wichtig..
Geht mir ähnlich; wo ich kann versuche ich diese Stimme der Vernunft unterzubringen, wobei es mir öfter so geht wie Jens:
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Im Endeffekt sagen einem dann die lauten Linken man sei ein Nazi und die lauten Rechten nennen ein linksgrünversifften Gutmenschen...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Hat sich da die Strategie der Öffentlichen geändert?
Gestern schaute ich zufällig "maybrit illner" und war etwas überrascht, dass sich eine Politkerin der AfD ganz entspannt zum Thema "Armutsrisiko Familie" äussern konnte ("Frauen wollen Kinder selbst betreuen").
Weil soll der Quatsch von Rechtsruck in Deutschland.Die Bevölkerung ist schon so eingeschüchtert worden;wer eine andere Meinung vertritt als die derzeitige politische Richtung
ist entweder ein Rechtsradikaler oder ein Populist.
So hält man sich echte Kritiker oder die Opposition vom Hals.
Auch Diktatur genannt.
Weil soll der Quatsch von Rechtsruck in Deutschland.Die Bevölkerung ist schon so eingeschüchtert worden;wer eine andere Meinung vertritt als die derzeitige politische Richtung
ist entweder ein Rechtsradikaler oder ein Populist.
So hält man sich echte Kritiker oder die Opposition vom Hals.
Auch Diktatur genannt.
Ich kann gar keine Richtung erkennen. Es wäre schön, wenn der Bürger wieder wüsste, in welche Richtung es gehen soll. Aktuell scheinen ja alle Möglichkeiten in der Lostrommel zu sein.