Zitat:
Zitat von Mo77
Falschwählerpack
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Genau, alles was von der eigenen Meinung abweicht ist Falschwählerpack. Zu deinen Gunsten gehe ich einmal davon aus, dass du uninformierte Wähler meinst, die von populistischen stark vereinfachten Aussagen verblendet entgegen ihrer eigentlichen Interessen wählen.
Natürlich ist es für eine mündige Demokratie wichtig, dass der Wähler sich über die Parteien und deren Programme informiert und seine Wahl entsprechend seiner Position trifft. Leider sind viele Menschen einfach zu faul oder vielleicht auch zu dumm (also aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sich ein umfassendes Bild zu machen), sich entsprechend zu informieren um eine fundierte Wahl zu treffen. Hier sind allerdings Medien und vor allem die "richtige" Politik gefragt, diese Menschen zu erreichen und vor allem von ihrer Idee zu überzeugen und die Idee der anderen als das zu entlarven, was es ist.
Dies bedingt allerdings eine objektive sachliche und vor allem emotionsbefreite Herangehensweise an diese Populisten. Sowohl bei der AFD, bei Putin und auch bei Trump ist genau das Gegenteil der Fall. Hier wird emotionsgeladen, subjektiv und vor allem sehr einseitig berichtet und die klassischen Regeln einer Diskussionskultur außer acht gelassen. Ich vermisse eine einfache sachliche Objektivität im Umgang mit den Entscheidungen Trumps. Denn bestimmte Dinge sich ja nun nicht zu leugnen.
Beispiel Mauerbau:
1. Grenzsicherung besteht seit 1993 und wurde stetig sowohl unter Bush als auch Clinton und wieder Bush ausgebaut. Auch unter Obama wurden die finanziellen Mittel zur Grenzsicherung nicht reduziert, was dazu führt, dass die illegalen Einwanderer immer gefährlichere Wege einschlagen und viele beim Grenzübertritt sterben.
2. Der staatlich finanzierte Mauerbau ist ebenfalls ein Konjunkturprogramm für die Bau- und Zulieferbranche, welche nach dem Platzen der Immobilienblase ziemlich geschädigt wurde.
Dies fehlt mir zum Beispiel bei einer objektiven Auseinandersetzung. Illegale Zuwanderung war für die USA schon immer ein Thema, dass viele Amerikaner umtreibt. Hier wird es so dargestellt, als wenn es bislang keine Grenzsicherung zu Mexiko sowie freien Personenverkehr zwischen den Ländern geben würde und plötzlich Trump eine Mauer bauen würde.
Beispiel Einreiseverbot:
1. Für Menschen aus Ländern, die nicht am ESTA Programm teilnehmen, war es schon immer nicht so einfach ein Visum für die USA zu bekommen.
2. Seit dem 11.9.2001 wird die Reisehistorie der einreisenden genauer betrachtet, auch wenn sie aus Ländern des ESTA Programms einreisen. Sind dort irgendwelche auffälligen Reisebewegungen wie zB Iran oder Nordkorea wird sehr genau geprüft ob eine Einreise gestattet wird und im Zweifel abgelehnt.
Hier wird es so verkauft, dass bislang jeder problemlos in die USA einreisen konnte und Trump nun Menschen aus klar definierten Ländern einen Riegel vorschiebt.
Irgendwie kommt es mir in "unseren" Medien so vor als wenn man versucht, dem Konsumenten eine Meinung aufzuzwingen. Von objektivem Journalismus erwarte ich allerdings bevor er eine Bewertung vornimmt, den Istzustand zu beschreiben, dann die angestrebte Veränderung mit ihren neuerlichen Konsequenzen zu benennen und dann erst eine Bewertung vorzunehmen oder diese dem Konsumenten selbst zu überlassen. Nur so kann der mündige Konsument ohne weitere Recherche sich selbst eine Meinung bilden. Mir kommt es in vielen Medien eher so vor, als wenn man erst die Bewertung vornimmt und diese dann mit dem Artikel rechtfertigt.