Ich finde es nicht gut, dass er ausgebuht wurde, aber verständlich und es war zu erwarten.
Ich finde grundsätzlich ne Demo, Buhrufe usw in Ordnung um zu zeigen, dass man ihn nicht gut findet. Ich denke das muss ein Politiker auch mal aushalten.
Aber das er seine Rede halt überhaupt nicht halten konnte, überhaupt nicht zu Wort kam und wohl relativ lange und häufig als Nazischwein beschimpft wurde zeigt, dass die Antifa oder wer das sonst organisiert hat wohl auch hauptsächlich aus unsachlichen Deppen besteht, die man getrost ignorieren kann.
Zitat:
Lucke war bei der ersten Vorlesung nach seiner Rückkehr an die Universität als „Nazi-Schwein“ beschimpft, körperlich bedrängt und am Reden gehindert worden. Ob es sich bei den Störern überwiegend um Angehörige der Universität handelte, wurde in dem überfüllten Raum mit Studierenden, Journalisten, Aktivisten und Neugierigen nicht klar. Beteiligt waren auch Mitglieder der vom Verfassungsschutz beobachteten „Antifaschistischen Aktion“ (Antifa).
Eine Veranstaltung / Diskussionsrunde zu seiner Rückkehr hätte ich gut gefunden. (Wenn es so etwas gab, dann hab ich es überlesen)
Er hat bereits im Vorfeld ein Gespräch mit der ASTA angeboten, dies hat aber erst nach der ersten Vorlesung stattgefunden, weiß nicht warum.
Zitat:
Und er hat eben die AfD mitbegründet. Auch die Äusserungen der ersten zwei Jahre lassen ihn nun mal nicht als weltoffenen Menschenfreund ausschauen.
Mögen Gründe sein, ihn nicht gut zu finden, oder zu kritisieren (übrigens, hast Du konkrete Vorwürfe?). Ist aber kein Grund, seine Vorlesung zu verhindern, und ihm jegliche Meinungsäußerung dazu durch infernalischen Lärm zu verhindern (und nebenbei den interessierten Studenten ihre Vorlesung zu nehmen).
Zitat:
Ich finde es nicht gut, dass er ausgebuht wurde, aber verständlich und es war zu erwarten.
Er wurde nicht nur ausgebuht, sondern auch komplett an der Ausübung seines Berufes gehindert. Das ist nicht verständlich. Es war aber zu erwarten bei der Atmosphäre der Intoleranz gegenüber nicht ausreichend linken Meinungen, die zunehmend an den Universitäten zu herrschen scheint. Was ich im Artikel einen empörende Unverschämtheit finde, ist, wie die ASTA den Sachverhalt umkehrt, und Lucke Provokation vorwirft:
Zitat:
„Die sowieso schon angespannte Situation wurde insbesondere noch einmal angeheizt, als Bernd Lucke das Podium verließ und zwischen Studierenden im Auditorium Platz nahm“, teilte der AStA am Freitag mit. „Dieses Verhalten hat nicht zu einer Deeskalation geführt, sondern vielmehr als Provokation auf die Protestierenden gewirkt.“
Lucke hat in einem Interview übrigens klargestellt, daß er den Raum nicht verließ, als "Nazis raus" skandiert wurde, da er sich ganz klar nicht als Nazi sieht (und wohl niemand, der objektiv sein bisheriges Wirken anschaut). Und er saß zwischen den Studenten, die ihn hören wollten, nicht zwischen den Demonstranten. Was ist daran Provokation, wenn man gelassen das Geschrei über sich ergehen läßt, und dabei offensichtlich der Gewalt weicht, und aufgibt, seine Vorlesung zu halten?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
+1 links ist total intolerant, wie auch Jakob Augstein erfahren musste, als er seinen Film gemacht hat...
und Rechte pauschalisieren nie.
@Schwarzfahrer:
Konkrete Vorwürfe? Vielleicht der, dass er nicht länger in der Partei geblieben ist um seine Linie weiter zu verteidigen.
Soweit ich seine Aussagen auf seiner Homepage richtig verstehe, ist der Rechtsruck erst nach seiner Abwahl und seinem Weggang in Schwung gekommen. Klar eine Wahlniederlage kann man nicht ignorieren.
Ich bin mit Lückes Standpunkten nicht vertraut und kann auch nicht beurteilen, welchen Einfluss er auf das Wahlprogramm der AfD hatte als er noch in der Partei war.
Einmal hab ich ihn bei Lanz gesehen. Er war sehr beeindruckend, Lanz leider sehr platt.
Vermutlich wird Lücke in ein paar Tagen oder Wochen seine Vorlesungen ganz ungestöhrt abhalten können.
Wir sollten den Demonstranten die gleiche Nachsicht entgegenbringen die, auch hier im Thread, für die "das wird man doch noch sagen dürfen" Äusserern gefordert wird.
Konkrete Vorwürfe? Vielleicht der, dass er nicht länger in der Partei geblieben ist um seine Linie weiter zu verteidigen. Soweit ich seine Aussagen auf seiner Homepage richtig verstehe, ist der Rechtsruck erst nach seiner Abwahl und seinem Weggang in Schwung gekommen. Klar eine Wahlniederlage kann man nicht ignorieren.
nein, ich meinte Vorwürfe zu konkret diesem Satz von Dir:
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Auch die Äusserungen der ersten zwei Jahre lassen ihn nun mal nicht als weltoffenen Menschenfreund ausschauen.
Daß er nach seiner Abwahl nichts mehr verhindert konnte (und er u.a. auch abgewählt wurde, weil er den Schwenk nach Rechts verhindern wollte), ist ihm kaum vorzuwerfen - ich glaube kaum, daß er etwas hätte ändern können als einfaches Mitglied, wenn er als Vorsitzender und Gründer nichst erreicht hat. Das niederbrüllen kennt er ansonsten gut: er meint er wude beim Essener Parteitag seinerzeit genauso behandelt worden, wie jetzt in der Vorlesung. Die Methoden der Extremen sind wohl auf beiden Seiten gleich.
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Ich bin mit Lückes Standpunkten nicht vertraut …
Kleiner Hinweis: er heißt Lucke, (ist Lücke ein Freudscher Versprecher? wo hinterläßt er eine Lücke? )
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Wir sollten den Demonstranten die gleiche Nachsicht entgegenbringen die, auch hier im Thread, für die "das wird man doch noch sagen dürfen" Äusserern gefordert wird.
Ich bringe diese Nachsicht allen entgegen, die gegen Lucke argumentieren, oder ihm etwas vorwerfen, oder ihn auch durch den Kakao ziehen. Aber die aggressive Verhinderung einer Vorlesung, ihm die Ausübung seines Berufes zu verwehren hat damit nichts mehr zu tun.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Lucke hat auf seinem politischen Weg vom AfD Gründer zum entmachteten Vorsitzenden eine solche Bruchlandung hingelegt, dass ein Nachtreten im Sinne von Taten, die ihn durch obige Meldungen nochmal aus der medialen Versenkung holen, vollkommen überflüssig ist.
Lucke mag ein guter und heller Professor und Ökonom sein. Er ist aber nur bedingt alltagskompatibel.
...Aber die aggressive Verhinderung einer Vorlesung, ihm die Ausübung seines Berufes zu verwehren hat damit nichts mehr zu tun.
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
...Er ist aber nur bedingt alltagskompatibel.
Gruß
N.
2x +1
@N.: typischer Professor halt, er hätte in der AfD der Gründungszeit am liebsten alles alleine entschieden und gemacht. Aber Reden konnte er ziemlich gut.
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Daß er nach seiner Abwahl nichts mehr verhindert konnte (und er u.a. auch abgewählt wurde, weil er den Schwenk nach Rechts verhindern wollte), ist ihm kaum vorzuwerfen - ich glaube kaum, daß er etwas hätte ändern können als einfaches Mitglied, wenn er als Vorsitzender und Gründer nichst erreicht hat. Das niederbrüllen kennt er ansonsten gut: er meint er wude beim Essener Parteitag seinerzeit genauso behandelt worden, wie jetzt in der Vorlesung. Die Methoden der Extremen sind wohl auf beiden Seiten gleich.
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Ich bringe diese Nachsicht allen entgegen, die gegen Lucke argumentieren, oder ihm etwas vorwerfen, oder ihn auch durch den Kakao ziehen. Aber die aggressive Verhinderung einer Vorlesung, ihm die Ausübung seines Berufes zu verwehren hat damit nichts mehr zu tun.
Dem stimme ich zu. Man hat ihn mit "Nazis raus" beschimpft. Weil er keiner ist, musste er ja eigentlich bleiben. Ich fand es von der Hochschulleitung auch etwas schwach, dieses aggressive Stören als Teil einer diskursiven Auseinandersetzung zu beschreiben: „Unabhängig davon ist festzustellen, dass Universitäten als Orte der Wissenschaft die diskursive Auseinandersetzung auch über kontroverse gesellschaftliche Sachverhalte und Positionen führen und aushalten müssen - insbesondere vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte.“ Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte sollte man jemanden wie Lucke eben nicht als Nazi bezeichnen. Das ist nicht diskursiv, sondern ein bequemes pauschales Totschlagargument anstelle einer inhaltlichen Diskussion.