Zitat:
Zitat von twsued
Da in Deutschland immer mehr Wind und Sonne als Quelle genutzt wird und meine Rechnung immer teurer wird, erkläre mir diesen Widerspruch.
Du Oberexperte
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Ich halte mich zwar nicht für einen "Oberexperten", hätte aber ein paar Erklärungsansätze für Deine Frage:
1. der Kostenvorteil von Wind und Sonne gegenüber Kohle (und bis vor kurzem auch gegenüber Gas) ist gering, wenn man
die oberen Hälften der Balken in Tridinskis Diagramm wegläßt (was tatsächlich bei der Preisbildung der Fall sein dürfte; die "von der Gesellschaft bezahlten Umweltschäden und Gesundheitsschäden" sind ja keine für einzelne Anlagen betriebswirtschaftlich berechnete Kosten, die man in Rechnung stellen kann). Das erklärt keine Teuerung, reicht aber auch noch nicht für große Kostensenkung.
2. Je mehr Regenerative - also auch volatile Energie erzeugt wird, desto mehr "Backup muß bereitstehen, die Schwankungslücken zu füllen. Das sind Kraftwerke, die bereit stehen, einzuspringen, aber da nicht konstant im Betrieb, anteilig höhere Kosten produzieren, als voll ausgelastete Kraftwerke. D.h. solange man keine kostengünstige Speicher in großem Maßstab hat, bleiben die Gesamtkosten des Stroms durch die laufenden Kosten der notwendigen installierten Backup-Kraftwerkskapazität mitbestimmt, nicht nur durch die Stromerzeugungskosten im Betrieb.
3. Je mehr Regenerative am Netz sind, umso häufiger ist ein Regel-Eingriff zur Frequenzstabilisierung nötig - der Zusatzaufwand geht auch in die Betriebskosten des Stromnetzes ein.
4. Zeitweise anfallender überschüssiger Windstrom wird öfter in großen Mengen zu niedrigen Preisen exportiert (wenn gerade geringe Nachfrage da ist), dafür muß immer wieder auch bei Flaute Strom importiert werden - und das passiert dann häufig zu deutlich höheren Preisen.
Weitere Ideen haben ja schon andere eingebracht.,