Jetzt wirds ja noch kimplexer.
Man kann auch keinen Lauftrainingsplan mit dem eines Triathleten vergleichen.
100 km/wo wären selbst im 6er Schnitt "nur" 10 Stunden Training.
Das ist für einen ambitionierten Läufer denk ich mal eher weniger das Problem.
Für den Triathleten schauts da schon anders aus, weil da ja noch (mindestens) 2 andere Sportarten dazukommen, wo wir dann wieder bei Äpfel und Birnen wären.
Ansonsten find ich die Diskussion auch abseits vom Thema höchst interessant, weil man allein schon sieht wie weit die Definition von Talent reicht...
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Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
If you do it with passion, you will not lose.
If you do it with love, you will not lose.
Ich bin von Mai 2013 bis Mai 2014 3000km gelaufen und 13.000km gefahren. Reichte für rd. 32min über 10 (fertig getapert vielleich leicht drunter). M bin ich in diesem Zustand nicht gelaufen. Mit längerfristig 120/130km könnte ich so um die 2:20-2:25h laufen denke ich. Zumindest konnte ich ja nach 1,5 Jahren Lauftraining am Stück 2011 locker in 1:11h beim HM durchlaufen bis es mir die Haut von den Fußsohlen zog.
Die Frage nach dem Talent dürfte je nach Sichtweise unterschiedlich sein. Alleine der Respekt vor Leuten die ggf noch schneller waren als ein Schneller gebietet es damit vorsichtig zu sein. Ich habe 2013/2014 im Mittel ehrliche 13h trainiert (davor deutlich weniger). Wenn man die Ergebnisse und geschlagenen Gegner und die erzielten Zeiten dazu in Relation setzt... Ja, ich glaube ich habe Talent. (behaupte ich mal ganz frech). U.A. das Talent mich dauerhaft im Training massiv zu pushen und immer ans Limit gehen zu wollen. Dafür fehlt es andererseits zB an etwas mehr Selbstbeherrschung.
Insgesamt geht bei allem anderen als dem Spitzensport mit absoluten Leistungsvergleichen sowas immer etwas unter in dem Gemisch der unterschiedlichen Bedingungen im Job, der Familie, der zur Verfügung stehenden Zeit, dem sonstigen Stress uns was weiß ich noch allem. Wer will da noch entscheiden wieviel aufs Talent entfällt und wieviel auf bessere Umstände - bezogen auf den Sport.
Nicht umsonst ist das schwierigste wirkliche Talente überhaupt zu finden. Ein Grund für die Dominanz des DDR Systems, wo konsequent Talentsichtung betrieben wurde. In der BDR bleiben die meisten Talente unerkannt und/oder ungefördert vermute ich.
Von Talent spreche ich allerdings auch nur bezogen auf richtigen Sport. Also nix mit AK oder Wellness. Für 3h oder so braucht man kein Talent und für 40min auch nicht. Das ist keine Herabwürdigung dieser Leistung, aber Talent ist was ganz anderes.
Ich für mich würde übrigens davon ausgehen, dass ich mein Talent verschwendet habe und sportlich gesehen wenig daraus machte (gemessen an den Möglichkeiten).
Ich für mich würde übrigens davon ausgehen, dass ich mein Talent verschwendet habe und sportlich gesehen wenig daraus machte (gemessen an den Möglichkeiten).
Allein für obige Aussage hast Du meinen allergrößten Respekt :-). Der Rest Deines Beitrags ist natürlich auch sehr gut geschrieben. Ich wollte bloß schnell diesen einen ganz besonderen Satz ein wenig würdigen.
....erstens weil obige pläne für jedermann gemacht sind, nicht für talente. zweitens zweifel ich stark an, dass das durchschnittswerte sein sollen.
wer über ein jahr gesehen einen wochenschnitt von 70 - 105km/wo schaffen will, muss unter professionellen bedingungen trainieren. 100km/wo erreicht meiner meinung nach kaum ein triathlonprofi, inklusive der langstreckenprofis.
selbst die brownlees liegen meines kenntnisstands unter 5000km/jahr, was dann eher rund 90km/wo sind.
40km/wo übers jahr ist ein ordentlicher schnitt. ich persönlich bin damit 2:48h gelaufen. der doc oder der captain wären damit sicher an die 2:30h gerannt.
Nanaana... nicht übertreiben. Der Captain ist mit 60/Wochen Kilometer im Jahresdurchschnitt ,zusätzlichen 13000 Radkilometern und einen leistungssportlichen Backround diese Zeit gelaufen. Gut konntest du vorher nicht wissen.
Um mal auf den captain und den doc zurückzukommen. Das sind imho schon sehr , sehr talentierte Leute , aber auch die brauchen ihre Zeit und fettes Training damit was geht. Beide haben auf meine Frage nach möglichen erreichbaren Zeiten mit ca 2:20h/Marathon geantwortet. Denke , damit sind sie noch sehr bescheiden geblieben.
Ich habe mir mal diverse Leistungsentwicklungen unterschiedlicher Spitzenathleten und Athletinnen angeschaut. Tjoa, würde sagen ,das sich da beide nicht verstecken müssen. Einige von denen sind mit knapp unter 2:40/ Marathon eingestiegen und konnten noch "locker" an der 2:20er Marke kratzen. Gabius seine Mittelstreckenzeiten und auch seine 5000er zu Jugendzeiten waren nicht besser. Wo steht er heute nach 15 weiteren Jahren Laufentwicklung? Richtig, bei sagenhaften 02:08:xx.
Das macht dann halt der Unterschied von sehr, sehr ambitioniert zu Limit aus.
p.s. Achso, Gebrselassie ist ne 02:4x:xx bei seinem ersten Marathon gelaufen.
Ich bin die 2:30 vor meiner duathlon Zeit gelaufen und bin da null km Rad gefahren. Im Jahresmittel dürfte ich da trotzdem kaum ueber 60km gekommen sein. In den letzten Wochen davor allerdings in der Tat deutlich mehr.
Warum bist du eigentlich so auf Konfrontation aus?
Ich bin die 2:30 vor meiner duathlon Zeit gelaufen und bin da null km Rad gefahren. Im Jahresmittel dürfte ich da trotzdem kaum ueber 60km gekommen sein. In den letzten Wochen davor allerdings in der Tat deutlich mehr.
Warum bist du eigentlich so auf Konfrontation aus?
Die Unterhaltung hier ist doch mittlerweile wieder sehr entspannt. Ich sehe die Konfrontation gar nicht.
Die Infos, die dir und dem Doc hier rausgelockt wurden sind doch sehr interessant!
Und zum Thema sub 2:20... Ganz schwierige Nummer. Selbst einige top 10k Leute sind nur kaum drunter gelaufen (karras zum Beispiel) , obwohl sie massives Talent hatten oder haben. Marathon ist speziell und ohne es ausprobiert zu haben würde ich niemandem empfehlen sich selbst da irgendwas schön zu rechnen. Da gibt es Dinge die man nicht rechnen kann. Laufen besteht ab einem bestimmten Punkt nicht nur aus Mathematik und Logik . ;-)
Beide haben auf meine Frage nach möglichen erreichbaren Zeiten mit ca 2:20h/Marathon geantwortet. Denke , damit sind sie noch sehr bescheiden geblieben.
Docpower ist ja relativ spät (und, wie mir ist, nach zumindest nicht idealem Lebenswandel) zum Ausdauersport gekommen. Was wäre nun möglich gewesen, wenn er stattdessen auf einem abgelegenen Hochland aufgewachsen und seit frühester Kindheit 10 km zur Schule und zurück gelaufen wäre?
Man kann Potential nie einfach nur auf angeborenes Talent schliessen. Exogene (äussere) und endogene (genetisch angeborene) Einflüsse lassen sich nie ganz trennen. Nur schon wenn einer dem Haile bei Olympia zugeschaut hat, kann das seine Einstellung grundlegend geprägt haben. Mit richtiger Einstellung bringt dasselbe Training einen schon weiter als andere.
Schon mal einen (ländlichen) Chinesen gesehen, der nicht gerne Reis isst? Ich will damit nur sagen, dass vieles auch mit dem Kopf zusammenhängt. Afrikansiche Läufer fragen sich nicht ob der 2:05 Nachbar mehr Talent hat als sie selber. Sie studieren nicht daran herum, dass die westlichen Konkurrenten perfekte Infrastrukturen, studierte Trainer, Physios, Ärzte, Ernährungsberater, Proteinshakes haben und am Abend nicht noch die Kühe melken müssen.
Sie rennen einfach lange und hart und weil sie denken dass sie die besten sind, sind sie auch die besten. Die wenigsten schaffen den Durchbruch, aber alle die laufen laufen weit unter 2:30 und noch weiter unter 3h. Klar, laufen ist dient dort nicht zur Selbstverwirklichung, aber genau das zeigt, was möglich ist, wenn man es will.
Sie mögen gute körperliche Voraussetzungen mitbringen, diese Kerle, trotzen aber erfolgreich potentielle Nachteile (siehe oben).
Zitat:
Zitat von triathlonnovice
Ich habe mir mal diverse Leistungsentwicklungen unterschiedlicher Spitzenathleten und Athletinnen angeschaut. Tjoa, würde sagen ,das sich da beide nicht verstecken müssen. Einige von denen sind mit knapp unter 2:40/ Marathon eingestiegen und konnten noch "locker" an der 2:20er Marke kratzen. Gabius seine Mittelstreckenzeiten und auch seine 5000er zu Jugendzeiten waren nicht besser. Wo steht er heute nach 15 weiteren Jahren Laufentwicklung? Richtig, bei sagenhaften 02:08:xx.
Das macht dann halt der Unterschied von sehr, sehr ambitioniert zu Limit aus.
Die meisten Topläufer geben ihr Marathondebut aber wenn sie schon ziemlich nahe am eigenen Limit sind. Beim Captain wäre dies sicher auch so rausgekommen, wenn alles optimal gelaufen wäre. Dann wären zuerst internationale Wettkämpfe auf den Unterdistanzen gekommen.
(Die 19 Jährigen Kenianer mit Fabelmarathons überspringen die Bahn wegen dem Geld, starten aber sicher schneller als mit 2:40 oder steigen aus.)