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Aber im Gegensatz zu Russland hat Europa die Ukraine übrigens nicht als Vasallenstaat angesehen, so dass man sie eben zu nichts zwingen konnte, wie Du insinuierst.
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Das sind wirklich ausreden. Die USA und EU haben der Ukraine Kredite en Masse und Waffen gegeben seit 2014, natürlich hätten diese Staaten mit diesen Geschenken auch eine andere Minsk II Politik erreichen können, wenn man gewollt hätte.
Genau das belegt ja meine These. Man muss sich nur den miserablen Zustand der iranischen Wirtschaft ansehen, dem Land mit den viertgrößten Ölreservern der Welt um zu wissen, dass die Sanktionen eben nicht in relevantem Ausmaß umgangen werden. Eigentlich wäre der Iran eines der potenziell reichsten Länder der Welt.
Die Amerikaner sind Profiteure eines hohen Ölpreises und sie werden auf absehbare Zeit -mindestens bis zu einem Regimewechsel- ganz sicher kein Auge beim Verkauf von russischem Öl in andere Länder mehr zudrücken, da Putin mit den Einnahmen sein Militär finanziert und damit die USA und Europa bedroht, was weder die USA noch die EU tolerieren kann und wird.
Wir haben aktuell eine ganz ähnliche Situation wie im kalten Krieg erreicht: in den nächsten Jahren wird es darum gehen, Russlands Einnahmen einerseits auszutrocknen und andererseits durch eigene Hochrüstung Russland in einen neuen Rüstungswettlauf zu zwingen, der früher oder später zum Staatsbankrott Russlands führen muss und wird.
Wenn die USA oder EU in dieser Situation den Druck auf Russland nachlassen würden, dann würden sie riskieren, dass Putin (z.B.) seine Hyperschallwaffen weiterentwickeln könnte und damit die unmittelbare Bedrohung auch der USA anwachsen und die Weltfriedensordnung weiter destabilisiert werden würde.
Grundsätzlich hast Du Recht - es wird alles sehr lange dauern. Im Detail sehe ich es etwas anders.
Wenn die USA von einem hohen Ölpreis nur profitiern würden: wie bewertest Du dann die Tatsache, dass die USA gerade ihre strategische Ölreserve anzapfen? Es gibt nämlich auf für den Durchschnittsamerikaner eine Schmerzgrenze an der Tanke. Und im Herbst sind Wahlen...
Wie bewertest Du die Tatsache, dass die Russen gerade den Rubel mit der der Rupie verlinken und sich statt an SWIFT an das chinesische Zahlungssystem anhängen?
Damit können die direkt miteinander handeln ohne dass die USA irgendwelche Einflussmöglichkeiten hätte.
Wenn Du also demnächst neue Turnschuhe oder ein Carbonteil made in China kaufst, wirst Du niemals erfahren, woher das Erdöl kam, aus dem die schlussendlich gemacht wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es aus Russland stammt, wird aber steigen.
Im der Gegenrichtung muss RU dann auch alle sanktionierten Waren über China und Indien beziehen, weil sie ja in Rupien oder Yuan zahlen. Das alles mit Embargozuschlag - aber machbar.
Damit wird das Embargo vor allem sehr selektiv auf Bauteile oder Produkte wirken, die nicht aus China oder Indien geliefert werden können. Flugzeuge oder verschiedene Ausrüstungsteile der Erdölindustrie gehören sicher dazu. Aber damit wirkt das Embargo wirklich nur sehr langfristig.
Hoffen wir also auf eine Palastrevolution.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
@qbz: du schreibst ständig nur von "hätte hätte Fahrradkette", aber konkrete Ideen wie man Putin aus der Ukraine bekommt habe ich von dir noch nicht gehört. Wie sähe denn dein Vorschlag aus, den Krieg zu beenden und die Ukraine wieder herzustellen?
Das sind wirklich ausreden. Die USA und EU haben der Ukraine Kredite en Masse und Waffen gegeben seit 2014, natürlich hätten diese Staaten mit diesen Geschenken auch eine andere Minsker Politik erreichen können, wenn man gewollt hätte.
Die genau worin bestanden hätte? Kapitulation? Schutzgeldzahlung?
Alternativ hätte man auch 2014 anlässlich der olympischen Spiele gleich die gesamte Ukraine als Morgengabe an Vladula überreichen sollen in der Hoffnung, den grossen Führer gnädig zu stimmen. Mit einer Kaufoption für das Baltikum und Polen für einen symbolischen Goldrubel.
Warum gibst Du nicht zu, dass Du der Meinung bist, die Ukraine wäre russisches Einflussgebiet und hätte sowieso kein Recht, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen?
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Deshalb können die Sanktionen ja schlecht auf bestehende Verträge ausgeweitet werden, da sonst Deutschland, Italien und Polen sanktioniert werden müssten.
Aber wie ich oben ausgeführt habe, gilt dies nicht für zukünftige Lieferverträge, da sich die o.g. Länder ja aus der Abhängigkeit von Russland lösen. Und natürlich ist es inakzeptabel wenn für die demnächst sinkende Menge an fossilen Rohstoffen, die die EU aus Russland bezieht, andere Länder in die Bresche springen würden.
Derzeit liegt der Preisabschlag von russischem Erdöl (Ural) gegenüber der Standardsorte Brent bei 30 % und damit so hoch wie noch nie in der Geschichte. Selten war der Abschlag von Ural höher als 4% in den letzten Jahren.
Alleine das ist ein deutliches Indiz, dass alleine die Drohkulisse die die USA gegenüber Indien und China vorerst verdeckt aufbaut, schon genügt, dass sich diese Länder, die eigentlich beide scharf auf billiges Öl sind, massiv zurückhalten mit Kompensationskäufen.
Der Druck wird nicht nachlassen, sondern eher zunehmen, sobald die EU es geschafft hat, weniger russisches Öl zu importieren. Es gibt keinen plausiblen Grund, anzunehmen, dass USA und EU zurückhaltender mit Putin umgehen, als sie es in den vergangenen vier Jahrzehnten mit den iranischen Mullahs waren. Putin bedroht den Weltfrieden weitaus mehr als Iran mit seinem eher kleinen Atomwaffenprogramm und wird deshalb auch mehr im Fokus bleiben.
Alleine das ist ein deutliches Indiz, dass alleine die Drohkulisse die die USA gegenüber Indien und China vorerst verdeckt aufbaut, schon genügt, dass sich diese Länder, die eigentlich beide scharf auf billiges Öl sind, massiv zurückhalten mit Kompensationskäufen..
Unter uns Ahnungslosen, du scheinst das Drohpotential ähnlich zu überschätzen wie Trump damals. Unter der Rezession, die auf die EU zukommen kann, wird auch USA leiden. Die 2. Front in Asien ist ohnehin sehr sehr kostspielig für die Amis, schau dir deren Verflechtungen mal an. Kommen dann noch die europäischen Probleme oben drauf, ist der Spielraum für Drohungen Richtung China überschaubar. Wer den Wohlstand gefährdet, verliert die nächste Wahl.
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Wie bewertest Du die Tatsache, dass die Russen gerade den Rubel mit der der Rupie verlinken und sich statt an SWIFT an das chinesische Zahlungssystem anhängen?
Damit können die direkt miteinander handeln ohne dass die USA irgendwelche Einflussmöglichkeiten hätte.
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Natürlich versuchen sich die Russen an China (und Indien) ranzuwanzen. Das ist ja auf allen Ebenen zu beobachten. Aber Russland ist einfach als Volkwirtschaft zu unwichtig, als dass es sich (v.a. für China) lohnen würde, sich allzu eng mit Russland zu verbinden.
Die USA und die EU sind für China als Handelspartner 100mal wichtiger und zwar bilateral, also sowohl als Abnehmer für chinesische Produkte als auch als Technologielieferant und Investor, der Hightechprodukte wie Autos und Maschinen nach China exportiert als auch über joint ventures in China produzieren lässt (man denke nur an VW, Tesla oder auch Apple, die hunderttausende Arbeitsplätze in China selbst bereitstellen).
Russland hatte vor dem Krieg mit seinen 140 Mio Einwohnnern gerade mal eine Wertschöpfung wie Italien. Nach Verhängung der Sanktionen und den sonstigen Auswirkungen des Krieges (unter auch dem Braindrain von zehntausenden gut ausgebildeten Russen in andere Länder) bleibt von diesem Bruttosozialprodukt demnächst vielleicht noch die Hälfte oder noch weniger übrig.
Selbst die Militärindustrie, die vor vier Wochen noch einen guten internationalen Ruf hatte , so dass Putin gerne russische Raketen, Panzer,, Hubschrauber etc. in andere Länder verkaufte, ist jetzt nur noch eine Lachnummer und entsprechend dem Verlauf des Ukrainekrieges massiv in ihrer Reputation beschädigt.
Außer Öl und Gas hat Russland quasi nichts, was es Ländern wie China zur Vertiefung von Handelsbeziehungen anbieten könnte.