Zitat:
Zitat von DragAttack
...Wenn bei entsprechenden Geschäften jedoch die Schriftform vorgesehen ist, dann muss ich beim Volljuristen Wulff jedoch davon ausgehen, dass er wissentlich die Unwahrheit spricht....
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Solange es nur ums Darlehen und nicht um die Sicherung (Hypothek, Grundschuld) geht, gibt's qua Gesetz keine Formvorschrift. Allerdings theoretisch, da die Bank natürlich auf Schriftform besteht. Auch als Jurist formuliert man da aber nicht immer "druckreif" und wenn ich mit nem seriösen Partner was vereinbare, dann gehe ich auch davon aus, dass das so kommt und zwar unabhängig davon, ob ich schon zur Unterschrift gekommen bin. Klar ist das dann nicht wirksam, aber - wie gesagt - ich gehe davon aus. Auch bei ner Bank und letztlich isses ja auch so gekommen. In "Wissentlich die Unwahrheit" sehe ich jetzt nicht das Problem, sondern in der Salamitaktik: Nicht mit G., April April, mit seiner Frau z.B.
TROTZDEM:
Zitat:
Zitat von DragAttack
... Bis vor dem Interview hätte ich es nachvollziehen können, den Unterschied zwischen 'ich hab den Kredit abgelöst' und 'ich hab mich mit der Bank auf die Konditionen zur Ablösung geeinigt' als gering zu betrachten.
Jedoch hat er im Interview anders argumentiert. ...
Insofern ist dieser Aspekt exemplarisch für die gesammte Affäre. Eigentlich ist der Anlass gering. Jedoch durch die Art des Krisenmanagement, in dem er von einer Lüge/Halbwahrheit zur nächsten stolpert, wirds bedeutsam.
Auch die Hausfinanzierung durch Freundeskredit finde ich per se wenig problematisch. Problematisch wurde sie erst dadurch, dass Wulff im Landtag jeglichen Geschäftskontakt verneint, somit gelogen hatte. Insbesondere problematisch wurde es, durch die Art wie Wulff versucht hat die berichterstattung zu verhindern und durch eigenes Ungeschick im Umgang mit einer eigentlich kleinen Affäre jegliche Glaubwürdigkeit verspielt hat. Und gerade in seinem Amt als Bundespräsident ist er ohne Glaubwürdigkeit leider ziemlich nackt.
Gruß Torsten
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Das sehe ich ganz genauso.
Man muss sich ja nur mal vor Augen halten: Ausgerechnet die Bildzeitung, mit der gibt's ein Glaubwürdigkeitsproblem des Bundespräsidenten, nicht der Zeitung. Ausgerechnet mit denjenigen, denen es völlig egal ist, was sie mit ihren Headlines anrichten, Hauptsache, die Auflage stimmt. Bei jedem Bundespräsidenten hätte die Öffentlichkeit gesagt, die lügen, der BP sagt die Wahrheit, egal, von welcher Partei er gekommen ist. Und hier? Der muss seine Behauptung gegen die BILDzeitung (?) beweisen.
Überhaupt nicht versteh ich die Nr., dass er die im Interview versprochenen Infos nicht rausrücken will, weil das dem Anwaltsgeheimnis unterliegt. Klar darf der RA nix gegen den Willen über das Mandat sagen. Aber wenn der Mandant ihn damit beauftragt oder von der Schweigepflicht entbindet: kein Problem. Wenn der Mandant selbst die Infos gibt: Kein Problem. Da wird doch wieder (zum Xten mal) Nebel geworfen in der Hoffnung, das die Eurokrise, der Gutti oder sonst was interessanter wird.