Nun auch mal mein Bericht
Für mich lief gestern alles nach Plan und die vorher ausgedachte Taktik ging voll auf.
Ich wollte ganz vorne mitlaufen um auf dem Rad den Überblick über das Renngeschehen zu behalten.
Nachdem ich als dritter von der Laufstrecke kam und auch als dritter auf die Radstrecke bin, musste ich mich erstmal an das Fahrgefühl gewöhnen.
Nachdem mich der vierte direkt überholt hatte bzw ich habe ihn vorbeigelassen, weil ich das gefühl hatte, ich würde ihn im Weg rumstehen, habe ich mich recht schnell gefangen. Da ich merkte, dass die anderen auch nicht viel besser unterwegs sind, bin ich etwas mehr Risiko gegangen und habe mich recht schnell an die Spitze des Feldes gesetzt.
Ca. nach der Hälfte der ersten Runde kam einer mit recht viel Druck von hinten. Erst konnte ich kaum sein Hinterrad halten, aber da ich wusste, dass ich es halte muss, ging es irgendwie.
Wie konnte ziemlich schnell dem Feld davonfahren und hatten nach der ersten Runde so viel Vorsprung, dass wir sogar noch eine 1/4 Stadionrunde einlegen konnten
In dem Moment fand ich die Sache gar nicht so lustig! Die Ordner haben uns nach der ersten Radrunde ins Stadion geschickt und wir wussten nicht, warum wir da rein sollten. Aber in dem Moment denkt man einfach nicht groß über so etwas nach. Nach viel fluchen und rumschreien hatte ich mich dann zum Glück recht schnell wieder unter Kontrolle und konnte die Wut aufs Pedal bringen.
Kurzzeitig hatte der dritte zwar zu uns aufgeschlossen, aber eine kleine Attacke von mir hat ihn abgeschüttelt.
Danach ging es für mich nur noch darum, den Windschatten auszunutzen und eine Attacke kurz vor Schluss vorzubereiten, um mit etwas Vorsprung wieder in die Wechselzone zu kommen.
Da dies geklappt hat, konnte ich es mir erlauben, im Stadion mein Rad viel weiter zu schieben, als ich es hätte machen müssen
Vor dem Rennen habe ich mich noch mit einigen beim Einlass der Wechselzone unterhalten und gefragt, ob wir denn nach dem Radfahren eine Runde im Stadion laufen müssen, oder ob wir das Rad hinstellen und direkt loslaufen. Leider wurde mir gesagt, dass wir eine Runde mit dem Rad laufen müssen. Was auch für die Classic-Distanz zutrifft, aber nicht fürs Jedermann-Rennen

Bei der WK-Besprechung habe ich zwar zugehört, aber scheinbar habe ich mich da darauf verlassen, was ich gehört hatte. Wenn dann noch niemand vor einem ist, kann man es ja auch keinem Nachmachen
Ich habe dann irgendwem mein Rad in die Hand gedrückt, den Helm zur Seite geworfen und noch mit Andrea kurz darüber geredet, wie groß meine Zeitgutschrift sein wird, die ich erhalten habe, weil wir falsch geleitet wurden.
Trotz des zweiten Fehlers an diesem Tag bin ich als erster auf die Laufstrecke. Zum Glück hatte der zweite noch schlechtere Beine als ich, denn ich glaube nicht, dass ich noch viel auf der Laufstrecke hätte leisten können.
Ich hab mir die Beine auf dem Rad so müde gefahren, dass ich Angst hatte, gleich mit Krämpfen stehen zu bleiben. Zum Glück konnte ich mich daran erinnern, dass ich vor 4 Jahren mit Krämpfen in beiden Beinen noch durchgelaufen bin. Das hat mich zum einen etwas von den Schmerzen abgelenkt und zum anderen hat es mir die Sicherheit gegeben, dass ich das Rennen gewinnen werde.
Auf dem letzten Kilometer habe ich dann Mandarine schon schreien gehört und ab da wusste ich, dass ich meinen ersten Duathlon gewinnen werde
Danke an alle Freunde und Bekannte an der Strecke und an jeden, der mich nach vorne geschrien hat.
Desweiteren danke ich den vielen Helfer der Eintracht, die (fast) alle einen tollen Job gemacht haben!