Worum geht es Euch persönlich eigentlich bei dieser ganzen Doping-Geschichte ?
Die Vorbildfunktion der Sportler ?
Die wenigsten wird es wohl interessieren, weil sie selbst dadurch schlechtere Siegchancen haben, weil kaum einer hier in den Profi-Regionen unterwegs ist.
Dann frage ich mal provokativ:
Was ist das größere Übel ?
Wenn unsere Kids spannenden Sport von vermeintlich gedopten Athleten sehen ?
Oder KEINEN Sport sehen und dementsprechend auch keine Anreize haben, jemals selbst Sport zu machen und lieber "zocken" und "abhängen" und "innen Club" gehen ?
Meine 3-jährige Tochter schaut jetzt schon für ihr Leben gerne Biathlon und Langlauf.
Soll ich ihr das verbieten und erklären, dass die eh fast alle randvoll sein müssen, weil man z.B. mit knapp 40 Lenzen nicht einem kompletten hochkarätigen Weltcupfeld davon fahren kann oder x-Mal hintereinander soviel besser sein kann als der Rest der Profis ?
Soll ich ihr verbieten "Radfahren" zu schauen, weil das eh nur ne rollende Apotheke ist ?
Soll ich ihr verbieten "Schwimmen" zu schauen, weil gerade wieder dieser oder jener erwischt wurde ?
Lächerlich...
Man muß den Kindern halt rechtzeitig erklären, wie viel Ehrgeiz sich "lohnt".
Ein zu viel an Ehrgeiz hat noch nie geholfen und führt meistens in die falsche Richtung.
Wer dieses Verständnis nicht aufbringen und vermitteln kann hat natürlich ein Problem mit Doping. Aber möglicherweise auch mit anderen Dingen...
Mir persönlich ist es egal ob die Profis gedopt sind.
Letztlich habe (fast) alle die gleichen Chancen und Risiken.
Wer wirklich faire Wettkämpfe sehen will muß den Sportlern im Vorfeld auch die gleichen Trainingsmöglichkeiten zugestehen. Die hat aber nicht jeder. Aus fininaziellen oder rein aus geographischen Gründen schon nicht. Ist auch unfair. Ist aber so.
Viel US Sportler haben (mal ganz ab vom Doping) deutlich bessere Trainingsmöglichkeiten als z.B. deutsche Sportler. Finde ich persönlich viel unfairer als Doping (das können wir in D genauso gut. Mindestens!).
Das Doping können sich selbst Sportler aus armen Ländern leisten (z.B. Kenia, Jamaica, ehem. GUS Staaten, etc.). Optimale Trainingsbedingungen haben dort aber nur die wenigsten.
Diese Doping Diskussion ist in meinen Augen also vollkommen überflüssig, da die Fairness im Sport an ganz anderen Dingen scheitert.
Wenn ich sehe, dass ein junges Mädel mit 12(?) Jahren schon einen Profivertrag hat und der "Investor" mit vielen hunderttausenden von Dollar Investment gezielt auf einen Top Weltranglistenplatz spekuliert (der ihm dann Millionen einbringt!), dann bekomme ich eher das Kotzen, als wenn eine Sportlerin seit xx Jahren ein Medikament nimmt, was alle anderen auch nehmen, wo somit eigentlich eine Chancengleichheit besteht.