Pluralis majestatis, ist doch nett, wenn er Uns so anredet.
OT:
Daheim 'n Siemens-Vollautomat (mit der semiteuren Bohnenmischung aus dem Supermarkt) aus Zeitgründen, morgens meist ein Latte mit doppeltem Espresso.
Sonst für lecker die Bialetti, sowohl am Herd als auch im Camper, mit der Röstmischung der Rösterei nebenan.
Definitiv qualitative Unterschiede, aber morgens reicht mir meist schwarze Farbe mit Koffein.
Na, das iss ja mal ne hochinteressante Aussage, finde ich, nachdem ich bisher noch niemanden kennengelernt habe, der über Filterkaffee mehr als die Nase gerümpft hat, weil alleine mit der schonungslosen Schnellröstung guter Kaffee bereits im Ansatz verhindert wird.
Ich hab hier ne Kaffeerösterei direkt um die Ecke;- die sagen wie noam, man solle keine Wissenschaft daraus machen, sondern sich den Kaffee so zuzubereiten, wie er einem schmeckt, aber ich habs dort noch nie erlebt, dass irgendwer sich den Kaffee fürs Filterbrühen hat mahlen lassen.
Naja, dann solltest du evtl. bei anderen Kaffeeröstern einkaufen statt bei Eduscho und ähnlichem. Gute Röster verbrennen den Kaffee nicht bis zur Unkenntlichkeit, sondern schaffen es die Bohnen sowohl hell als auch angemessen dunkel zu rösten - und zwar nicht im "Schnellröstverfahren". Aber wie gesagt: das ist wie beim Wein. Entweder man interessiert sich für Terroir, Aufbereitung, Röstung, Zubereitung etc. oder eben nicht. Das ist auch keine Wertung, sondern lediglich persönliche Präferenz.
Man muss auch keine Wissenschaft daraus machen, aber das hängt eben auch wiederum von eigenem Interesse ab. Bei einer Bialetti oä habe ich relativ wenig Parameter auf die ich direkt/kontrollierten Einfluss nehmen kann. Anders ist dies bei der Zubereitung mit einem guten Siebträger oder einer Filtermethode. Und wenn ich mir entsprechende Bohnen ab 40€/kg kaufe, dann versuche ich daraus auch das best mögliche herauszuholen. D.h. nicht, dass ich daraus eine Wissenschaft mache, aber ich achte stärker auf das Brühverhältnis etc.
Und dass sich niemand die Bohnen für den Filter mahlen lässt hängt zu großen Teilen vom Bild ab, dass wir hier in Deutschland vom Filterkaffee haben - nicht unbegründet. Aber ein richtig gut zubereiteter Filterkaffee ist nicht vergleichbar mit einem Segafredo Kaffee vom Lidl aus dem automatischen Brüher. Stattdessen kann man beim örtlichen Röster nachfragen, ob er speziell für Filter röstet bzw. sich Röster suchen, die gute Bohnen auf Spezialitätenkaffee-Niveau rösten. Nicht jeder Kleinröster ist zwangsläufig besser als der Großröster.
Um mal einen Einblick in die Vielfalt von Kaffee jenseits von "Arabica ist alles, Robusta ist schlecht und guck wie schön dunkel der ist" lohnt sich dieses Video zu den Variäteten von Kaffee: Varieties of Coffee.
Auf Reisen verwende ich die Aeropress https://aeropress.com/. Gibt inzwischen auch eine Reiseversion davon, die praktischer zum Mitnehmen ist. Bis ich damit wirklich leckeren Kaffee hinbekommen habe, habe ich viel experimentiert und auch Kaffee von verschiedenen Röstern probiert. Vielen Röstereien ist die Aeropress ein Begriff, so dass ich stets gut beraten wurde. Es gibt zudem Aeropress-Meisterschaften, und sämtliche 'Rezepte' der Meister-Kaffees werden veröffentlicht, so dass man sich daran anfangs gut orientieren kann.
Bei einem Freund habe ich den bisher leckersten Espresso getrunken, und zwar aus einer Handhebelmaschine von La Pavoni. Aber auch er hat sehr lange daran gefeilt, die Parameter (inkl. Kaffeesorte und Mahlgrad und Röstung) für sich optimal herauszufinden.