Ich hab das vor längerer Zeit mal gemacht, nicht als Vorstand, aber als Abteilungsleiter.
Ich hab generell eher ne Abneigung gegen so Vereinsgeschichten und hier wiedermal erfahren, wieso.
Unterm Strich und aus Erfahrung daraus kann ich nur raten, die Entscheidung vom Support aus den Reihen der Mitglieder abhängig zu machen und nicht nostalgischen Gründen der Vereinsgeschichte wegen.
Oder jedenfalls nicht, wenn man der einzige ist, der (die) das so sieht.
Jedes Mitglied kann natürlich Gründe haben, den Vorstand nicht zu schultern, wenn die aber in der Mehrheit so aussehen, dass man nur den Rahm abschöpfen will und nix dafür tun mag als den Vereinsbeitrag zu bezahlen, würde ich mir den Schuh nicht anziehn.
Ich hab damals (halt unwissentlich) die Nachfolge von jemandem angetreten, der zwar viel organisiert und bewegt hat, aber wie sich dann rausstellte, nicht ohne privat davon zu profitieren (z.B. Trainingslager aufziehen, wo er dann umsonst mitfahren konnte, Eintrittskarten für unser Training verteilen/verkaufen, mit denen er dann selbst in der Freizeit ins inkludierte Freibad ging etc.).
Ich hab dann dafür die Fresse (vom Verein wie den Abteilungsmitgliedern) vollgekriegt und mir nicht direkt neue Freunde damit geschaffen, erstens diese Mauscheleien abzustellen und zweitens dann natürlich auch irgendwann mal die Gründe dafür zu präsentieren.
Ein weiterer Punkt, den ich bedenken würde: wie sehen die Perspektiven aus?
Gibts Nachwuchs/Jugendarbeit oder verlängerst du mit deiner Vorstandschaft nur den Sterbeprozess oder verlagerst ihn sogar auf deine Schultern?
Grad wenn du schreibst, der Vorgänger hat das Amt 50 Jahre inne gehabt, gehn bei mir schon leicht die Warnglocken an.
Mein früherer Radsportverein dümpelte auch jahrzehntelang so dahin wie wenn das Leben ein langer, ruhiger Fluss sei und es nie Veränderungen gäb.
Irgendwann merktense dann, dass sie ein beträchtliches Vereinsvermögen haben, der Alterdurchschnitt bei um die 70 liegt und kein Nachwuchs in Sicht, weil Radball, Radtourenfahren und auch Strassenrennsport kein Aas mehr interessiert, geschweige denn, dass es da im Verein noch Training 'für gäb.
Ich hab dankend abgelehnt, da wieder einzutreten und an den Zuständen was ändern zu wollen, zumal 'die Alten' ja nicht wirklich Veränderungen wollen, die ihnen die Verantwortung aus den Händen nimmt, sondern nur, dass alles so weiterläuft wie bisher, nur fest steht, dass es länger so weiterläuft wie bisher.
Folgerichtig habense nu ne Jugendgruppe, die mit ihren Bikes durch den Wald fegt und ne Vereinsgrundlage brauchte, um ihre Dirt-Strecke zu legalisieren und zu betreiben, aufgenommen, können mit der Klientel aber genausowenig anfangen wie diese mit ihnen, wo jegliches Interesse daran fehlt, was die Jungen Wilden so treiben.
Dabei boomt das total, wenn die was veranstalten ist der Wald voll und es geht voll ab, nur die Alten sind halt nicht in der Lage zu erkennen, dass der Verein jahrelang Dt. Meister im Radball gewesen sein mag, im Strassenrennsport mal gut mitgemischt hat und ein paar Radtouristiker mit gigantischer Jahresleistung hervorgebracht haben mag, nu aber halt Dirt der heisse Schice ist, der das Fortbestehen sichern könnte.
Da sag ich nur 'Pech gehabt', stell mich aber nicht hin und investiere Zeit und Mühen, das Dahinscheiden quasi gegen den Widerstand beider Seiten zu verlängern und auf die Schnelle ausbügeln zu versuchen, was über Jahre, eigentlich Jahrzehnte, hinweg verbockt wurde.
Nur so als Anregung. Hinterher ist man ja immer schlauer.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ich hab das vor längerer Zeit mal gemacht, nicht als Vorstand, aber als Abteilungsleiter.
Ich hab generell eher ne Abneigung gegen so Vereinsgeschichten und hier wiedermal erfahren, wieso.
Unterm Strich und aus Erfahrung daraus kann ich nur raten, die Entscheidung vom Support aus den Reihen der Mitglieder abhängig zu machen und nicht nostalgischen Gründen der Vereinsgeschichte wegen.
Oder jedenfalls nicht, wenn man der einzige ist, der (die) das so sieht.
Jedes Mitglied kann natürlich Gründe haben, den Vorstand nicht zu schultern, wenn die aber in der Mehrheit so aussehen, dass man nur den Rahm abschöpfen will und nix dafür tun mag als den Vereinsbeitrag zu bezahlen, würde ich mir den Schuh nicht anziehn.
Ich hab damals (halt unwissentlich) die Nachfolge von jemandem angetreten, der zwar viel organisiert und bewegt hat, aber wie sich dann rausstellte, nicht ohne privat davon zu profitieren (z.B. Trainingslager aufziehen, wo er dann umsonst mitfahren konnte, Eintrittskarten für unser Training verteilen/verkaufen, mit denen er dann selbst in der Freizeit ins inkludierte Freibad ging etc.).
Ich hab dann dafür die Fresse (vom Verein wie den Abteilungsmitgliedern) vollgekriegt und mir nicht direkt neue Freunde damit geschaffen, erstens diese Mauscheleien abzustellen und zweitens dann natürlich auch irgendwann mal die Gründe dafür zu präsentieren.
Ein weiterer Punkt, den ich bedenken würde: wie sehen die Perspektiven aus?
Gibts Nachwuchs/Jugendarbeit oder verlängerst du mit deiner Vorstandschaft nur den Sterbeprozess oder verlagerst ihn sogar auf deine Schultern?
Grad wenn du schreibst, der Vorgänger hat das Amt 50 Jahre inne gehabt, gehn bei mir schon leicht die Warnglocken an.
Mein früherer Radsportverein dümpelte auch jahrzehntelang so dahin wie wenn das Leben ein langer, ruhiger Fluss sei und es nie Veränderungen gäb.
Irgendwann merktense dann, dass sie ein beträchtliches Vereinsvermögen haben, der Alterdurchschnitt bei um die 70 liegt und kein Nachwuchs in Sicht, weil Radball, Radtourenfahren und auch Strassenrennsport kein Aas mehr interessiert, geschweige denn, dass es da im Verein noch Training 'für gäb.
Ich hab dankend abgelehnt, da wieder einzutreten und an den Zuständen was ändern zu wollen, zumal 'die Alten' ja nicht wirklich Veränderungen wollen, die ihnen die Verantwortung aus den Händen nimmt, sondern nur, dass alles so weiterläuft wie bisher, nur fest steht, dass es länger so weiterläuft wie bisher.
Folgerichtig habense nu ne Jugendgruppe, die mit ihren Bikes durch den Wald fegt und ne Vereinsgrundlage brauchte, um ihre Dirt-Strecke zu legalisieren und zu betreiben, aufgenommen, können mit der Klientel aber genausowenig anfangen wie diese mit ihnen, wo jegliches Interesse daran fehlt, was die Jungen Wilden so treiben.
Dabei boomt das total, wenn die was veranstalten ist der Wald voll und es geht voll ab, nur die Alten sind halt nicht in der Lage zu erkennen, dass der Verein jahrelang Dt. Meister im Radball gewesen sein mag, im Strassenrennsport mal gut mitgemischt hat und ein paar Radtouristiker mit gigantischer Jahresleistung hervorgebracht haben mag, nu aber halt Dirt der heisse Schice ist, der das Fortbestehen sichern könnte.
Da sag ich nur 'Pech gehabt', stell mich aber nicht hin und investiere Zeit und Mühen, das Dahinscheiden quasi gegen den Widerstand beider Seiten zu verlängern und auf die Schnelle ausbügeln zu versuchen, was über Jahre, eigentlich Jahrzehnte, hinweg verbockt wurde.
Nur so als Anregung. Hinterher ist man ja immer schlauer.
Äh das list sich ja wie bei unserem Verein, ;) aber meine Worte. Veränderungen gehen nur, wenn der größte Teil mitmacht. Leider sehen viele in ihrem Beítrag einen Ablass, der sie von allen Pflichten befreit. Das ist dann aber kein Vereinsleben sondern kommerziell und kostet eben mehr. Das mit der Mauschelei kann ich auch so unterschreiben. Vieles läuft unter der Hand und wenn ich unseren Vorstand sehe ,m der auch schon an die 30 Jahre dabei ist.
Hier entwickelt sich ja langsam eine echt gute Diskussion mit vielen guten und auch schlechten Beispielen quer durch die Republik.
Leider bleiben natürlich nur die schlechten Beispiele in Erinnerung. Wenn im Verein alles glatt läuft, dann gibt es ja auch nichts zu meckern.
Ich bin auch in einigen Vereinen Mitglied. Manchmal bin ich im Vorstand, ab und an Trainer oder auch nur einfaches Mitglied. Und es gibt (fast) in allen Vereinen Leichen im Keller. Das sehe ich auch oft, weil ich gerne als Kassenprüfer gewählt werde. Da findet man immer wieder lustige Sachen.
Schlimm ist, dass bei vielen Vereinen auch das äußere Erscheinungsbild ganz und gar nicht mit der internen Organisation und Kommunikation übereinstimmt. Das könnte auch im Beispiel von sybenwurz mit den Dirt-Bikern der Fall sein. Von außen sieht man nur die "verstaubten" Erfolge, intern bleibt man aber unverstanden. Und ich kann nur sagen, dass es viele "Unverstandene" gibt. Das war letztendlich auch der Grund, warum wir einen neuen Verein gegründet haben.
Wenn man sich für den Vorstand entscheidet, dann ist es mMn auch immer von Vorteil, wenn man sich gut vorbereitet. Dazu gehört die Abstimmung mit den bisherigen Vorständlern hinsichtlich Themen wie Motivation, Zielen und bisherigen Erfahrungen. Eine persönliche Weiterbildung schadet natürlich nie. Da bieten mittlerweile die Landessportbünde gute Möglichkeiten. Aus Erfahrung weiß ich, dass in Vereinen die Leute mit Ahnung im Vereinsrecht noch die Einäugigen unter den Blinden sind. Und wenn man im Vereinsrecht sicher ist, dann erkennt man Stolperfallen und ist eigentlich durch nichts zu erschüttern. Und das wissen dann auch die Vorstandskollegen und die Mitglieder. Es erleichtert die Vorstandsarbeit immens.
@Duafüxin: Ich glaube, eigentlich hast du deine Entscheidung pro Vorsitzende schon getroffen und willst von uns nur noch die Bestätigung, dass diese Entscheidung richtig ist. Ich kann nur sagen, sie ist richtig. Und zwischen den Zeilen kann ich auch lesen, dass du denkst, dass der neue Vorstand zusammenpasst und auch etwas bewirken kann und will. Also haut rein!
@ Wurzi: Ich war vor 22 Jahren schonmal in dem Verein, bin dann aber ausgetreten, weil es nur ältere Herren gab, die zwar alle nett waren, aber mit denen ich als 30 jährige nicht viel anfangen konnte (sportlich gesehen). Bin dann in den Verein meines damaligen Freundes gewechselt, weil ich es auch blöd fand dort nicht Mitglied zu sein, aber alles mit denen zu machen.
Vor ein paar Jahren als sich mein Wochenendlebensmittelpunkt wieder Richtung Hannover bewegte, habe ich überall Mitglieder aus meinem alten Verein getroffen und war positiv überrascht, wie wieviel das waren und so nett und offenherzig (kennt man sonst in H. nicht so).
Ich kenne etliche Vereine, bin in vielen gewesen und bin auch noch in zwei anderen, bei denen ich mir nie die Frage stellen würde, ob ich mich zur Wahl aufstellen lassen würde. Vielleicht gibt es ja auch Mitglieder, die denken, die doofe A. soll das auf keinen Fall machen, dann mach ich das lieber.
Hier gings mir nur erstmal darum möglichst viel Erfahrungen einzusammeln, was alles kommen kann. Bis jetzt weiß auch nur ein winziger Kreis, dass ich überlege und mit mir kämpfe. Vielleicht ergeben sich auch noch andere Möglichkeiten. Aber allein mal das Nachdenken über die Vorstandsarbeit hat mir schon einiges gebracht.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
@Duafüxin: Ich glaube, eigentlich hast du deine Entscheidung pro Vorsitzende schon getroffen und willst von uns nur noch die Bestätigung, dass diese Entscheidung richtig ist. Ich kann nur sagen, sie ist richtig. Und zwischen den Zeilen kann ich auch lesen, dass du denkst, dass der neue Vorstand zusammenpasst und auch etwas bewirken kann und will. Also haut rein!
Ja und nein. Ich hab mit einigen Mitgliedern diskutiert, wer es denn werden könnte nach dem wir aus der Schockstarre erwacht sind und begriffen haben, dass der ehemalige (selbst) Ausgewählte es definitiv mehr macht.
Ich hab auch nichts dagegen, wenn es doch noch jemanden gibt, der es machen will.
Bevor ich etwas mache, muss ich es erstmal im Kopf durchspielen, was da auf mich zukommt und wie ich damit umgehen möchte. Ich möchte nicht da stehen und erschrocken sein, was da alles auf mich zu kommt. Und es ist mir bewusst, dass alle die jetzt ihre Unterstützung zu gesagt haben, sie ebenso schnell wieder zurück ziehen können aus welchen Gründen auch immer.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Bevor ich etwas mache, muss ich es erstmal im Kopf durchspielen, was da auf mich zukommt und wie ich damit umgehen möchte. Ich möchte nicht da stehen und erschrocken sein, was da alles auf mich zu kommt. Und es ist mir bewusst, dass alle die jetzt ihre Unterstützung zu gesagt haben, sie ebenso schnell wieder zurück ziehen können aus welchen Gründen auch immer.
Das mit dem Durchspielen ist immer eine gute Idee. Das habe ich vor Entscheidungen pro Vorstand auch immer gemacht.
Und das Thema mit der Unterstützung ist eben auch oft leidig. Erst wird von riesiger Unterstützung geredet, aber später entpuppt sich alles als heiße Luft. Das kann man allerdings und auch leider oftmals vorher nicht erkennen. Aber solche Leute kann man im Vorstand auch kalt stellen. Die haben vorher schon nichts gemacht und die Aufgaben wurden dann auch durch die restlichen Vorständler aufgefangen.
Mir ist gerade aufgefallen, dass mein Herz auch an einem Verein aus H., der (noch) 123 Jahre alt ist, hängt.