Das philosophisch eigentlich spannende ist, dass die Leute immer noch an die Kausalität glauben, was im wissenschaftstheoretischen Diskurs spätestens seit Hume als hoch problematisch angesehen werden kann. Wenn ich ein Ereignis A beobachte, auf das ein Ereignis B folgt, dann kann ich daraus so etwas wie Verursachung von B durch A nicht ablesen, nur über die Häufigkeit des Zutreffens einen induktiven Schluss auf Wahrscheinlichkeiten vollziehen... Das aber ist ein Akt der Interpretation - und wodurch wird die Interpretation "determiniert"?
Das erkläre mal dem LKW, der Dich überfährt, wenn Du eine rote Ampel übersehen hast.
Ursache und Wirkung lassen sich beobachten und sind relativ verlässlich, so verlässlich das man damit Krankheiten heilen kann oder Computer bauen kann, mit denen man dann in Foren philosophiert.
Klar, das mit der Kausalität ist nicht "auf A folgt immer zwangsläufig B", und klar, da ist ein Zufallsrauschen drin. Nur was ändert das? Das haben wir beim radioaktiven Zerfall auch ... und wir sprechen von keinem "freien Willen" des Atoms.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Klar, das ist ein Zufallsrauschen drin. Nur was ändert das? Das haben wir beim radioaktiven Zerfall auch ... und wir sprechen von keinem "freien Willen" des Atoms.
Dort kann man den Zerfall eines bestimmten Teilchens auch nicht vorhersagen. Die Gesetzmäßigkeit, wie wir sie kennen, ergibt sich erst durch eine Vielzahl von Ereignissen. Das einzelne Atom macht was es will, in Summe bekommen wir das Zerfallsgestz. Zum Glück gehorcht der einzelne Zufall dann insgesamt einem Großen und Ganzen.
Zum Glück gehorcht der einzelne Zufall dann insgesamt einem Großen und Ganzen.
Er hat ja auch keine andere Wahl. (SCNR)
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Philosophisch ist das Ganze wirklich nicht unspannend, auch wenn ich durchaus anderer Ansicht bin als der, daß Induktion generell ein rein interpretativer Akt wäre.
Aber wie gesagt bin ich eher in NaWi zuhause - diesbezüglich sehe ich es nicht so, daß durch probabilistische Elemente z.B. der Quantephysik der Determinismus als solcher passé wäre. Ich neige da eher der Interpretation zu, daß selbst unter der Annahme fundamentaler Zufälligkeiten in den Naturgesetzen (z.B. Quantenfluktuationen?) einfach die Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Ereignisse durch die Naturgesetze völlig exakt bestimmt werden. Daran ist in meinen Augen nichts Indeterministisches, ich bin jedoch weder Physiker noch Naturphilosoph, daher korrigiert mich, wenn ich mich begifflich oder sachlich irre - dann aber bitte mit einer Begründung, aus der ich dazulernen kann
Übertragen auf unseren Willen bedeutet das nach meiner Sichtweise, daß wir uns selbstverständlich in UNSEREM Bezugsrahmen frei entscheiden können - nämlich genau für das, was durch dieses wahnsinnig (sic!) komplexe Korrelat "Selbst", das durch eine unglaubliche Anzahl kleiner und kleinster deterministischer Vorgänge geformt worden ist, für das Beste befunden wird - bewusst oder unbewusst. Wenn ich sage "Ich" entscheide mich frei, dann muß philosophisch ja zuerst einmal geklärt sein, wer das Ich ist, das sich da entscheidet, und inwiefern sich seine Entscheidungen von denen aller Anderen unterscheiden. Eine freie Entscheidung heißt ja gerade nicht frei von allen äußeren Umständen (frei von ALLEN Umständen kann überhaupt gar keine Entscheidung getroffen werden), eine solche wäre völlig beliebig. Die Verwirrung kommt m.E. daher, daß im Zusammenhang dieser Fragestellung der Terminus "Willensfreiheit" meist schwach bis gar nicht definiert wird.
Im GENERELLEN Bezugsrahmen betrachtet sind wir damit jedoch logischerweise unfrei, oder Teil der großen Naturmaschinerie, die einfach abläuft. Damit wäre meine Position grob ähnlich derer von "harten" Kompatibilisten wie Dennett oder Pauen.
diese, in sich selbst betrachtet ja sehr interessante, Ausflüge in die Quantenphysik kann man ggf. schon dadurch abdrehen, indem man darauf hinweisen, daß man gemeinhin mit dem Ausdruck "Freiheit" nicht Zufall meint.