... der arme Lionel Sanders sah sich sogar in der Pflicht, sich öffentlich entschuldigen zu müssen, [/url]den Wasserschatten angenommen zu haben. ...
Recht so. Ich fand das unter aller Sau.
Das ist eine weitere Untergrabung des Einzelkämpfergedankens beim Triathlon.
Der Vorschwimmer soll ja genau so gepaced haben, dass Sanders genau folgen konnte ohne selbst den Kopf aus dem Wasser heben zu müssen zur Orientierung.
Andi und Sebi, das waren nichts als "Gesten" die mental viel bringen mögen, für mich ist das völlig in Ordnung so, so sollten alle Konkurrenten miteinander umgehen. Auch wenn Andi und Sebi dieselbe Nationalität haben ist das im Kern was völlig anderes - meiner Meinung nach.
Profis reden gerne davon, ihnen ginge es in erster Linie darum das Beste aus sich rauszuholen. Da Lobe ich mir, wenn einer versucht das Beste aus seinem Konkurenten oder wegen mir auch Landsmann rauszuholen, durch etwas Motivation und Geste. Mentale Hilfe also.
Hat euch schon mal jemand beim Laufen überholt und motiviert mitzukommen, mitzusprinten oder dergleichen ?
Das wäre eine schöne, meine Traumwelt
Aber jemanden 1h durchs Schwimmen zu "ziehen" ist doch was komplett anderes.
Der Sebi hat dieses Jahr gekämpft die Gruppe zu halten. Dadurch hatte er Wasserschatten den er sich selbst erkämpft hat. Das hat ihm sicher Körner gekostet.
Ich meine Wasserschatten ist ein Übel das man nicht verhindern wird können. Damit müssen wir leben.
Aber wie du sagst
Zitat:
..
..hier geht es nicht um Drafting sondern um gegenseitige Hilfe beim Schwimmen und Laufen.
Ich fände es total daneben, wenn sich im Einzelkampfsport (noch mehr) dauerhafte Allianzen bilden, so wie im Radsport oder bei der Rennen mit Windschattenfreigabe ...
Gegenseitige Hilfe, kleine Gesten, kurze Momente also, oder das Überlassen einer Co2 find ich völlig OK und wünsche ich mir sogar.
Letztendlich ist eine Panne eh schon eine Ungerechtigkeit die keiner haben und sehen will.
War die Radallianz, die Macca bei seinem 2. Sieg gegen Crowie gebildet hatte, zufällig temporär? Er rühmte sich anschließend damit, den ganzen Sommer in Europa dafür geworben zu haben. Zwar wollten die Mitstreiter selbst profitieren, aber es war geplant und keinesfalls zufällig.
Keine rühmliche Sache - find ich.
Alle Allianzen also auch zufällige, sind mir auf der LD unschön.
(Nicht zu verwechseln mit kurzzeitigen mentalen motivierenden Gesten)
17.1; 20.1 ; 20.3; 20.6 / 20.7 der Sportordnung (DTU) - für Ironman pfeife ich nicht.
Oh ha - da hast du ja die größten Gummi-Paragraphen der SpO an Land gezogen, die in etwa für alles stehen könnten, was einem selbst nicht gefällt . Konkret wird da gar nichts. Ich halte es im Rahmen der SpO nicht für verboten, aber ein Gschmäckle hat es auf jeden Fall.
20.6 kommt in meinen Augen noch am nähesten dran, wobei Wasser-/Windschatten beim Schwimmen und Laufen ja nicht verboten sind - im Gegensatz zum Radeln. Der Grund, dass es für Schwimmen und Laufen nicht drinsteht liegt sicher nicht darin, dass die Druckertinte alle war oder ein Seitenumbruch drohte, sondern darin, dass es nicht verboten ist.
Gemeldeter Athlet sollte der Wasserschattengeber aber auf jeden Fall sein und komplett eingecheckt mit Rad und Laufschuhen sollten dieser auch sein.
Die für die WTC gültigen Regeln hat Lidl ja schon rausgekramt. Die sind etwas konkreter, was die Bestrafung böser Absichten angeht.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
...Hat euch schon mal jemand beim Laufen überholt und motiviert mitzukommen, mitzusprinten oder dergleichen ?
Das wäre eine schöne, meine Traumwelt
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Mir ist das schon oft passiert, gerade auf Lang- und Mitteldistanz ist das unter Athleten, die sich gegenseitig gut kennen nahezu Standard, dass man sich nicht einfach wortlos überholt, sondern der schnellere den langsameren "motiiviert" mit Sprüchen wie:
"Komm, lauf mit!" "Hau rein" oder ähnlichem.
Weil ich mehrfach sowohl in der Rolle des Überholenden, wie auch des Überholten stecke, weiß ich aber auch, dass das nicht so ganz ernst gemeint ist, sondern eben nur eine nette Geste ist. Als Athlet, der von hinten aufläuft, weiß man genau, dass der langsamere gerade Probleme hat und nicht einfach so das Tempo erhöhen und mitlaufen kann. So war es auch bei Andi und Sebi: Nette Geste, aber Andi wusste genau, aufgrund des Geschwindigkeitsüberschusses, mit dem er von hinten angeflogen kam, dass Sebi im nächsten Augenblick abgehängt sein würde und dass ein Fotografen-Objektiv auf ihn gerichtet war war natürlich auch klar, denn der Queen-K-Highway ist so einsam, dass man Frank Wechsel vom Tri-Mag sofort erkennt, wenn er am Streckenrand steht oder als Sozius auf dem Motorrad sitzt.
(Ich will damit Andis Geste nicht abwerten, aber man muss sie auch nicht künstlich überhöhen, wie es teilweise in den sozialen Medien passiert, wo man AR für den Fairplay-Nobel-Preis nominieren will )
Mir ist das schon oft passiert, gerade auf Lang- und Mitteldistanz ist das unter Athleten, die sich gegenseitig gut kennen nahezu Standard, dass man sich nicht einfach wortlos überholt, sondern der schnellere den langsameren "motiiviert" mit Sprüchen wie:
"Komm, lauf mit!" "Hau rein" oder ähnlichem.
Weil ich mehrfach sowohl in der Rolle des Überholenden, wie auch des Überholten stecke, weiß ich aber auch, dass das nicht so ganz ernst gemeint ist, sondern eben nur eine nette Geste ist. ...
Schön zu hören. Ich kenne auch beide Seiten etwas, als was Seltenes, allerdings mit mir Unbekannten.
Und verständlicherweise will niemand beim Überholen so motivierend wirken, am Ende selbst wieder überholt zu werden
Ich bin zwar bekennender Sanders Fan, stehe dieser Schwimmaktion aber sehr kritisch gegenüber. Ich fände es gar nicht gut, wenn solche Absprachen im Langdistanztriathlon Schule machen würden.
Nach den sehr heftigen Reaktionen erklärt sich Lionel nun innerhalb eines Blogposts dazu.
Hat euch schon mal jemand beim Laufen überholt und motiviert mitzukommen, mitzusprinten oder dergleichen ?
Das wäre eine schöne, meine Traumwelt
Für mich ist Triathlon auch vom Einzelkämpfer-Gedanken geprägt, aber o.g. Szene kenne ich sowohl als Überholter als auch Überholer, das ist nicht nur Traumwelt.
Wobei man als letzteres auch auf überraschende Reaktionen gefaßt sein muß. Als ich bei einer KD bei km 8,5 einen 15 Jahre jüngeren, oft etwas schnelleren Vereinskollegen einholte, rief ich ihm zu "komm, gib Gas, den Rest laufen wir zusammen!". Die Antwort war ernüchternd: "Lauf Du nur, alter Sack!". Jetzt weiß ich endlich, was ich bin .
Übrigens, auch bei einer Reifenpannen wurde ich schon von 5 - 6 vorbeifahrenden gefragt, ob ich Hilfe bräuchte, und würde auch selber helfen, wenn ich kann (z.B. Schlauch, o.ä.). Dafür halte ich nichts von Leuten, die offensichtlich als Doppelpack mit gleichem Vereinstrikot durchs Feld fahren - diese Art von Hilfe muß wohl nicht sein. In meinem Bereich gewinnt-verliert man damit natürlich auch keinen Blumentopf. Im Bereich Podestplätze sollte man natürlich genauer darauf achten, was "zum guten Ton" gehört.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)