Ich konnte anfangs auch nur wenige Meter am Stück kraulen - nach 25m hing ich völlig erschöpft am Beckenrand. Verzweifelt fragte ich den Trainer wieso man 42km am Stück laufen kann, aber nach 25m Kraulen völlig k.o. ist?
Das liegt doch meist daran, dass Läufer zu Beginn extrem viel Energie für den Beinschlag verschwenden und dadurch innert kürzester Zeit in Sauerstoffnot gelangen (deshalb gings dann wohl mit dem Schnorchel). Als ich mich dann einmal auf einen richtig schwachen Beinschlag konzentrierte gings dann plötzlich ziemlich rasch von knapp 25 Meter auf 200 und mehr.
Mit einem so starken Beinschlag wie ich damals Kraulen lernen wollte schwimme ich heute höchstens noch bei kurzen Sprints wenn überhaupt.
Vielen Dank für die zahlreichen Tipps und die Aufmunterungen
Ich bin froh, dass ich scheinbar nicht die einzige bin, bei der es schon an so grundlegenden Dingen wie der Atmung hapert, von schwimmen und ganzen Bahnen will ich ja noch gar nicht sprechen.
Aber ich ich habe auch gute Neuigkeiten! Mal davon abgesehen, dass ich die letzten 4mal schwimmen überlebt habe und im Becken auch immernoch Wasser war wenn ich gegangen bin , habe ich es geschafft eine ganze Bahn durchzuhalten, ohne koordinative Ausfälle und ohne Erstickungsanfälle.
Allerdings gaaaaaanz langsam. Das hat tatsächlich sehr geholfen, auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig ist sich gefühlt nur noch in Zeitlupe zu bewegen.
Also nochmals vielen Dank für die Unterstützung! Ich halte euch auf dem Laufenden, ob ich es irgendwann noch schaffe tatsächlich zu kraulen.
Ich befinde mich auch wieder/immer noch (?!) am Anfang. Was ich hier leider sehr frustrierend finde ist die Suche nach einem bezahlbaren Schwimmtrainer. Da kostet eine Einzelstunde teils 75€. Ich finde das abartig teuer, ist das normal???!! Da kann ich mir unmöglich jede Woche sowas leisten.
@ Starling: Hast du mal bei den Vereinen gefragt? So habe ich meine Trainerin gefunden. Da es nur im Sommer bei uns Kraulkurse gibt wurde ich vom Verein an Sie verwiesen. Sie verlangt nur eine Aufwandsentschädigung für die Fahrt.
Allerdings gaaaaaanz langsam. Das hat tatsächlich sehr geholfen, auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig ist sich gefühlt nur noch in Zeitlupe zu bewegen.
mein Trainer hat damals immer gesagt, dass man die richtige Technik hat, wenn man so langsam schwimmen kann wie man will.
ich habe mir auch im fortgeschrittenen Lebensalter das Kraulen beigebracht. Grund dafür war, dass ich mich bei meinem ersten Triathlon brustschwimmenderweise mit dem Triathlon-Virus infiziert hatte.
Auch bei mir waren die ersten Versuche ernüchternd. Aber irgendwann hat halt die Übung den Meister gemacht und es hat irgendwie funktioniert. Es hat sogar so gut geklappt, dass ich beim Schwimmen mehr Starter hinter mir lies als beim Radeln und beim Laufen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich während der Schulzeit trotz regelmäßigem Schwimmunterrichts das Schwimmen nicht gelernt hatte. Der Note "ungenügend" bin ich nur deshalb entkommen, weil ich (Originalton des Schwimmlehrers) "zumindest immer da war...".
Was das autodidaktische Lernen des Kraulens angeht, so frage ich mich immer, ob die angehenden Schwimmer eigentlich so schlecht im Selbstreflektieren sind. Ich denke, dass eigentlich jeder angehende Krauler weiß, wie der technische Bewegungsablauf auszusehen hat. Zumindest ist das bei mir so. Es gibt ja genügend Literatur, Filme und Videos für´s Selbststudium.
Und nun zurück zur Selbstreflexion: Wenn ich mich mal wieder ins Wasser quäle, dann merke ich ziemlich deutlich, wo meine Fehler sind. Wenn man aber weiß, wie man die einzelnen Fehler ausmerzen kann, ist man klar im Vorteil.
Es gibt Dinge, die lassen sich einfach ausmerzen und andere dauern länger. Ganz problematisch ist bei mir etwa der Beinschlag. Durch jahrelanges Laufen, Skilanglauf und Radfahren ist es für mich fast unmöglich die notwendige entspannende Fußhaltung hinzubekommen. Am Anfang hatte ich eine extreme "Schürhakenstellung". Die war so ausgeprägt, dass ich ungelogen anfangs nur mit dem Beinschlag rückwärts geschwommen bin. Mittlerweile schwimme ich glücklicherweise bei Nur-Beinschlag nach vorn. Das für mich beste Trainingsmittel war das Beinschlag-Üben unter Wasser. Ich bin anfänglich immer mit dem Beinschlag knapp über dem Beckenboden getaucht. Das hat am schnellsten Fortschritte gebracht und nebenher auch noch wunderbare Erkenntnisse über Wasserwiderstand und strömungsgünstige Körperhaltung gebracht.
Mein größtes Hindernis für eine wirklich "gute" Kraul-Performance ist aber die fehlende Zeit im Wasser.
Im Endeffekt passt hier der Spruch "Übung macht den Meister". Und mit Willen, Ausdauer und den richtigen Hilfen wirst auch Du das Kraulen lernen. Also halt die Ohren bzw. die Wasserlage steif...
am besten: von ganz anfang an einen trainier fuer dich alleine.
ich war auch im "schwimmkurs" - dort aber oft überfordert mit den uebungen und schnell die lust verloren...
habe auch erst mit 40 angefangen und zwischenzeitlich relativ solide (keine "schnellen" zeiten - dafür locker und entspannt solange ich möchte...).
beinschlag: kenne ich nicht - brauche ich nur "zum ausgleich".
tip: spannung im rumpfbereich ergibt (für mich...) bessere wasserlage resp. kein "koerperabknicken seitwärts" beim atmen und damit weniger "tempoverlust".
am besten: von ganz anfang an einen trainier fuer dich alleine.
Dann aber erstmal verinnerlichen, wie eine gute Technik aussehen sollte. Und dann viel probieren und trainieren.
Zitat:
Zitat von mum
Beinschlag: kenne ich nicht - brauche ich nur "zum Ausgleich".
Bei einer guten Wasserlage braucht man auch so gut wie keinen Beinschlag "zum Ausgleich". Je wilder die Wasserlage, desto wilder auch der ausgleichende Beinschlag.
Zitat:
Zitat von mum
tip: spannung im rumpfbereich ergibt (für mich...) bessere wasserlage resp. kein "koerperabknicken seitwärts" beim atmen und damit weniger "tempoverlust".
Spannung im Rumpfbereich ist sicherlich ungeheuer wichtig. Aber was nützt die Spannung, wenn schon die Kopfhaltung falsch ist? Und eine Mords-Körperrotation schafft man auch mit einer Bomben-Rumpfspannung.
Bei vielen Schwimmern ergibt sich ein Riesen-Potenzial aus dem richtigen Zeitpunkt, den Armzug einzuleiten. Dies geschieht oftmals viel zu früh. Und daraus ergeben sich dann entsprechende Folgefehler.
Schwer wiegt auch die Tatsache, dass viele "schlechte" Schwimmer dazu neigen, fast eine Ganzkörperspannung aufzubauen. Das kann natürlich nicht lange gutgehen und nach ein paar wenigen Bahnen ist dann die ganze Puste aufgebraucht. Dies merke ich immer besonders gut bei meinen ersten Bahnen nach einer etwas längeren Wasser-Pause.