Jetzt aber noch mal zum Thema Versicherung, ich habe es als Laie und „Breitensportler“ immer noch nicht so wirklich kapiert und evtl. ist das anderen auch nicht ganz klar:
Szenario: Ich (kein Vereinsmitglied) stürze ohne Fremdverschulden mit Radl, verletzte mich, beschädige ein fremdes Auto und mein Radl ist hin.
1.) Passiert mir das beim Training, dann zahlt meine Krankenkasse meine Behandlungskosten, meine Haftpflicht den Schaden am fremden Auto und wenn ich eine Super-Duper-Deluxe-Schadensversicherung hätte, dann bekäme ich noch nen neuen Carbonrenner – alles klar, oder?
2.) Passiert mir das Gleiche beim Rennen mit Tageslizenz: Wer zahlt das dann? Holen sich das meine Versicherungen beim Veranstalter? Oder deckt eine „offizielle“ Veranstaltung meinen Versicherungsfall ab?
3.) Und wie ist dieses Szenario nun, bei einer nicht-angemeldeten Veranstaltung wie dem Tegernsee-Tri?
hier vermixt du aber munter kosten von startern und veranstaltern.
fakt ist, dass es keine veranstaltung gibt, die sich rein über die startgelder finanzieren lassen würde. insofern sind die meisten veranstaltungen sogar zu billig.
Mit dem Fakt liegst Du falsch. Unsere Veranstaltung gibt es bereits seit 1985 und genauso lange decken wir unsere Ausgaben über die Startgelder. Dies liegt auch daran, dass es in unserer Gegend nicht möglich ist, für einen "kleinen" Triathlon einen "großen" Sponsor an Land zu ziehen. Die wenigen Sponsoren, die wir haben, unterstützen ausschließlich unsere Startnummerntombola vor der Siegerehrung.
Weil wir seit ein paar Jahren die Strecken etwas kürzer angeben, entfällt zumindest die Tageslizenz. Man kann nämlich kaum einem "Just-for-fun-Starter" plausibel erklären, warum er 16,00 € für eine Tageslizenz bezahlen soll.
Um alle Ausgaben abzudecken, benötigen wir etwa 50 Starter, die je 20,00 € Startgeld zahlen. Eine zusätzliche Einnahme ergibt sich durch den Verkauf von Speisen und Getränken.
Ich glaube auch, dass leider zu viele Sportler nicht wissen, welcher finanzielle und personelle Aufwand hinter einer Triathlonveranstaltung steckt. Anders lassen sich viele abfällige Kommentare über die Veranstaltung mMn nicht erklären.
Was die versicherungsrechtlichen Fragen angeht, so haben wir als Verein folgende Erfahrung gemacht:
Als wir vor 5 Jahren unseren ersten Halbmarathon veranstaltet haben, hatten wir keine Genehmigung vom HLV. Von Seiten des Verbandes haben wir dann die Auskunft erhalten, dass bei einer nicht genehmigten Veranstaltung grundsätzlich der Veranstalter und nicht eine eventuelle Versicherung haftet.
Das sollte beim Triathlon ja eigentlich auch so sein, oder?
Die Veranstaltungsordnung der DTU ist einem Veranstalter, der nicht Mitglied in der DTU ist, vermutlich ziemlich egal.
Matthias
Die Veranstalterordnung der DTU ist kein Gesetz, aber die Legitimität von Veranstalterabgaben an die Verbände und das Monopol der Verbände ist seit vergangenem Jahr vom Oberlandesgericht Düsseldorf nach einem jahrelangen Rechtsstreit bestätigt worden:
http://www.nrwtv.de/files/Beschluss_OLG_Ddorf.pdf
Der Veranstalter des Kölntriathlons hatte gegen dieses Monopol geklagt und Kartellbeschwerde eingelegt und diese Beschwerde wurde abgewiesen. Es lohnt sich auch die Urteilsbegründung durchzulesen, in der das Gericht explizit noch einmal bestätigt, dass die Sportverbände zur Finanzierung ihrer am Gemeinwohl orientierten Aufgaben auf die Einnahmen durch Veranstalterabgeben angewiesen und diese legitim sind (ca. ab Seite 10 im oben verlinkten Dokument).
Die Veranstalterordnung der DTU ist kein Gesetz, aber die Legitimität von Veranstalterabgaben an die Verbände und das Monopol der Verbände ist seit vergangenem Jahr vom Oberlandesgericht Düsseldorf nach einem jahrelangen Rechtsstreit bestätigt worden:
http://www.nrwtv.de/files/Beschluss_OLG_Ddorf.pdf
Bezweifel' ich ja nicht und ich finde die Abgaben ja auch sinnvoll. Mein Kommentar war rein auf den Wortlaut des Paragraphen bezogen, den Kasrwatzmuff genannt hat, der so interpretiert werden könnte, dass die DTU anderen prinzipiell verbieten kann, ihre Wettkämpfe "Triathlon", "Duathlon" etc. zu nennen. Das wird denke ich wohl nicht funktionieren.
Unabhängig davon natürlich sehr schade, dass eine in der Vergangenheit doch recht beliebte Veranstaltung mit einem solchen Verhalten seitens des Veranstalters runtergewirtschaftet wird. Sieht gerade nicht so rosig aus für die Triathlonwettkämpfe in der Region Tegernsee/Schliersee .
Unabhängig davon natürlich sehr schade, dass eine in der Vergangenheit doch recht beliebte Veranstaltung mit einem solchen Verhalten seitens des Veranstalters runtergewirtschaftet wird.
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Matthias
Ist das so?
Ich war noch nicht beim Tegernsee Tri. Ich sehe bei der Starterliste ne Menge Leute und auf der Webpage relativ prominente Sponsoren-Logos. Nicht falsch verstehen: Ich schätze die Arbeit der Verbände und v.a. der Vereine. Ich kann mir auch vorstellen, dass solche Veranstaltungen mittel- und langfristig dem Triathlon eher schädlich sind. Aber für den Moment scheint die Rechnung der Veranstalter für den Tegernsee doch aufzugehen - oder übersehe ich was?
... Sieht gerade nicht so rosig aus für die Triathlonwettkämpfe in der Region Tegernsee/Schliersee .
Matthias
Mit dem Schlierseetriathlon gibt es von Verbandsseite keine Probleme. Die Veranstaltung ist regulär angemeldet und genehmigt und Gemeinde und Hauptsponsor stehen hinter dem neuen Veranstalter. Ich bin mir sicher, dass der Wettkampf am 2.August reibungslos über die Bühne geht (und werde selbst dort am Start sein).
Ich bin mir auch sicher, dass wir den Tegernseetriathlon im nächsten Jahr zurück ins Boot holen werden, weil wir letztlich die besseren Argumente haben und auch das Landkreisamt Miesbach als kommunale Genehmigungsbehörde signalisiert hat, den Verband in seinen berechtigten Anliegen zu unterstützen.
Nur für 2014 besteht nunmal die Problematik und darüber müssen halt potenzielle Starter und Helfer der Veranstaltung informiert sein.
Nur für 2014 besteht nunmal die Problematik und darüber müssen halt potenzielle Starter und Helfer der Veranstaltung informiert sein.
Sorry jetzt noch mal für mich Dummie: welche Problematik besteht für mich als teilnehmender Breitensportler?
- nicht konsequentes und offizielles Einhalten der Regeln der DTU wg. Fehlen von Kampfrichtern oder nicht gut ausgebildeten Kampfrichtern. (Finde ich schlimm, wenn z.B. Einsteiger die Drafting-Problematik gar nicht erfahren.)
- Erlischt mein Versicherungsschutz (für Schäden an Fremden und eigene Krankenversicherung)?