Da haben wir ja zum Glück schon ein paar Vorreiter in Sachen Helmpflicht, siehe Australien... und was da tolles passiert ist... aber sicher wird jetzt gleich jemand wieder ein "tolles" Argument nennen warum das nicht vergleichbar mit uns ist....
Die Studie aus Australien kenne ich, sehe aber nicht das grundsätzliche Problem.
Bin mir sicher, dass vor 20 Jahren auch ein paar Motorradfahrer ihr Hobby aufgegeben haben aus Protest gegen den unbestreitbar unbequemen Motorradhelm, der einen ja viel mehr behindert als ein moderner Fahrradhelm, den man nach wenigen Sekunden tragen überhaupt nicht mehr auf dem Kopf spürt. So what?
Ich kenne auch Gespräche mit Motoradfahrern, die begeistert vom Biken in einzelnen Bundesstaaten in den USA berichten, in denen das Biken ohne Helm noch toleriert wird.
Trotzdem habe ich nicht das Gefühl in einem überregulierten Staat zu leben.
Ich finde nicht, dass die Einführung einer Fahrradhelmpflicht eins der wichtigsten Probleme ist, die es in unserer Gesellschaft gibt und dass man übertrieben viel Energie auf ihre Einführung verwenden müsste und wenn, dann halte ich sie auch nur im Straßenverkehr für sinnvoll und nicht fürs Radeln auf Feld- oder Forstwegen ohne Kollisionsrisiko mit motorisierten Verkehrsteilnehmern.
Andererseits hätte ich auch kein Problem damit, denn für mich und meine Kinder würde sich ohnehin nichts ändern.
Andererseits gibt es auch heute noch Eltern, denen ein passender Fahrradhelm für ihre Kinder zu teuer ist oder denen es einfach lästig ist, alle paar Jahre einen Neuen kaufen zu müssen (meine Frau ist Grundschullehrerin und ist mit dieser Problematik tatsächlich immer wieder vor Wandertagen, wenn eine Radtour angesagt ist und sie mitteilt, dass sie kein Kind ohne Helm mitnimmt, konfrontiert). Und das Kind, das das Pech hat, solche Eltern zu haben , dem wäre mit einer Helmpflicht unzweifelhaft geholfen.
Mein üblicher Senf zu diesem periodisch aufflackerndem Fanatikerthema: Helmpflicht ist Unfug, Helm sinnvoll.
Aber am sinnlosesten sind die Spochtfreunde, die in Tarngrau oder Mattschwarz ohne Reflektoren ein Erkanntwerden erschweren und denen nützt, wenn sie von Oma Krause umgemäht wurden, auch die stylisch schwarze Styroporhaube nichts. In diesem Sinne: Lieber knallbunter Hund, als übersehen! Helm ist dabei fast egal...
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... in der Gegend rumkommen ...
Dieselben Argumente, die gegen die Helmpflicht bei Fahrrädern vorgebracht werden, gelten übrigens auch gegen die Helmpflicht bei Motorrädern/ Mopeds (1976 und 1978 eingeführt) und gegen die Gurtpflicht in Autos (1984 eingeführt).
Ich kann mich nich vage an die damaligen Diskussionen erinnern ("man muss nicht alles per Gesetz regeln", "Beschränkung der Handlungsfreiheit", "Bevormundung erwachsener Menschen" usw.).
Und für beide Maßnahmen gab es bei der Einführung keine belastbaren Zahlen, wieviel Risiko-Reduktion sich mit der Helmpflicht bei Motorradfahrern oder der Gurtpflicht erreichen ließe.
Erst im Nachhinein zeigte die Entwicklung der Unfallstatistik, dass die entsprechenden Verbote hocheffektiv waren/ sind und der Nutzen die Nachteile bei weitem übersteigt.
Full ack!
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Kennst du den Mythos vom Schalker Markt,
die Geschichte die dort begann.
Der FC Schalke wurde Legende,
eine Liebe die niemals endet.
Mein üblicher Senf zu diesem periodisch aufflackerndem Fanatikerthema: Helmpflicht ist Unfug, Helm sinnvoll.
Und mein üblicher Senf zu Abstempelung von Leuten mit anderer Meinung (in diesem Fall als Fanatiker): gehört nicht in eine vernünftige DIskussion. Danke!
Klar gibt's nen Unterschied zwischen Autos/Motorrädern und Radfahrern. Die Fremdgefährdung ist mit dem Rad ganz deutlich geringer. Dafür liegt die Schwelle zur Eigengefährdung aber auch ganz unten, was wohl gerade für Kopfverletzungen gilt.
Das mit der geringen Eigengefährdung sehe ich auch so. Aber bezüglich Fremdgefährdung fühle ich mich auf dem Fahrrad viel mehr bedroht, als in einer schützenden Blechkiste mit Airbags, Gurt, Knautschzonen etc.. Wie überstehe ich eine Kollision gegen ein Auto im Stadtverkehr besser: im Auto oder auf dem Rad? (gesundheitlich, nicht was den Sachschaden angeht.).
Für mich ist die Fremdgefährdung der Hauptgrund für einen Helm, beim Rad- wie auch beim Skifahren. Und gerade Kinder sind in beiden Fällen am meisten gefährdet, weil sie eben nicht immer mit der Umsicht eines Erwachsenen unterwegs sind.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Fremdgefährdung heißt (bei mir), dass von mir als Fahrradfahrer keine bzw. eine geringe Gefährdung ausgeht. Eine Kollision führt mit oder ohne Helm zu Schürfwunden oder nem Buch, aber nur in seltenen Fällen zu ner ernsthaften Kopfverletzung oder zum Tod.
Eigengefährdung heißt, dass ich mich selbst gefährde, indem ich mich mit dem Rad lang mache.
Fremdgefährdung durch Autos stellt aber die größte Gefahr dar. Insoweit meinen wir m.E. beide das gleiche.
Nebenbei: So, wie "die Fahrradfahrer" fahren, stimmt das glaub ich auch nicht so richtig, nur ich der Schaden gering(er). Die Leute fahren auf Radwegen gegen die Fahrtrichtung, dann aber nicht mal rechts, gucken in der Weltgeschichte rum oder unterhalten sich mit dem Nachbarn und wenn man "Vorsicht" ruft, kommt noch der blöde Spruch "Klingeln". Als ob sie's nicht gehört hätten und wenn ich - notwendigerweise - bremse, kann ich nicht klingeln, auf'm RR bzw. TT schon mal gar nicht, die ist zu weit vom Griff weg.
Letztens fahr ich aufm Radweg. Kommt jemand auch auf'n Radweg (in den Feldern, keine Straße weit und breit) und biegt in "meinen" Radweg ein und mir natürlich voll in die Spur. Bin ja schon in weiser Voraussicht aus der Aeroposi in die Bremsposi gewechselt. Auf meine Frage, ob er schon mal was von "rechts-vor-links" gehört hat meinte sie, sie fahre ja auch mit dem Rad. Nix mit "T'schuldigung" oder so was. Frech wie Bolle. Da fällt Dir echt nix mehr ein.
Fremdgefährdung heißt (bei mir), dass von mir als Fahrradfahrer keine bzw. eine geringe Gefährdung ausgeht. ...
Sorry, dann war es ein Mißverständnis . So sehe ich es auch.
Übrigens, zu den beschriebenen unschönen Verhaltensweisen kommt neuerdings noch ein Zeitgemäßes hinzu: schon zweimal eierte mir innerorts mitten auf einer Wohngebiets-Straße ein Radfahrer entgegen, mit den Ellenbogen auf dem Lenker aufgestützt, und mit beiden Händen intensiv am Smartphone rumtippend; der Blick natürlich zum Gerät. Wie weit kommt man so?
Ich habe schon gelesen, daß die Zahl der Leute, die gegen Laternenpfähle rennen und sich dabei verletzen, in den letzten Jahren um Faktor 6 gestiegen ist. Ob da solche Radfahrer eingerechnet wurden?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Den Hinweis "Smartphone" hab ich mir grad noch verkneifen können, hätte ihn aber ergänzt um "Knopf im Ohr". Schön von rechts nach links und wieder zurück pendeln auf dem Radweg und dann völlig überrascht sein, wenn da - nach 3 mal klingeln - jemand hinten schreit. Nebenbei ist denen dann noch unverständlich, wie da jemand schneller als sie fahren kann. Geht Natürlich auch beim Laufen.