Aus Kinderschutzgründen finde ich es angemessen, wenn die Staatsanwaltschaften wie hier eine Liste von Beziehern von aus dem Internet gekauften Videos mit Verdacht auf Kinderpornografie aus polizeilichen Ermittlungen aus andern Ländern erhalten, daraufhin in Ermittlungsverfahren prüfen, warum es sich im Einzelfall konkret handelt und ob eine Anklage oder Einstellung daraus folgt. Ich kann darin keine "Verfolgung" sehen.
Soweit ich verstanden habe, war der Staatsanwaltschaft bekannt, welche Filme er in Kanada gekauft hatte und es war bekannt, dass diese nach geltendem Recht nicht strafbar sind. Die Durchsuchung basierte somit ausschließlich auf der Logik, dass wer legale Produkte erwirbt möglicherweise auch illegale Produkte erwirbt. Selbst wenn es gelingen sollte, diese Logik in einem rechtstaatlichen System zu rechtfertigen, so wäre hierbei ein Maximum an Diskretion geboten gewesen. Es kann in einem Rechtstaat nicht sein, dass legales Handeln durch Staatliches Handeln zum Verlust von Karriere und gesellschaftlicher Reputation führt - unabhängig davon, ob man der Meinung ist, dass dieses Handeln illegal hätte gewesen sein sollen.
Zitat:
ich kritisiere inhaltlich hauptsächlich die Stellungnahme von Edathy, die mit keinem Wort auf die in den fraglichen Videos ausgenutzten Kinder / Eltern eingeht. Wer solche Videos kauft, unterstützt doch damit auch die Verletzung der Würde der Kinder bei der Produktion.
Wenn ich recht habe mit meiner These, dass Herr Edathy mit seiner Aussage nicht pädophil zu sein hauptsächlich sich selbst belügt, dann wird er zu eier solch reflektierten Aussage nicht in der Lage sein - und in der derzeitigen Situation schon erstrecht nicht.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Soweit ich verstanden habe, war der Staatsanwaltschaft bekannt, welche Filme er in Kanada gekauft hatte und es war bekannt, dass diese nach geltendem Recht nicht strafbar sind. Die Durchsuchung basierte somit ausschließlich auf der Logik, dass wer legale Produkte erwirbt möglicherweise auch illegale Produkte erwirbt. Selbst wenn es gelingen sollte, diese Logik in einem rechtstaatlichen System zu rechtfertigen, so wäre hierbei ein Maximum an Diskretion geboten gewesen. Es kann in einem Rechtstaat nicht sein, dass legales Handeln durch Staatliches Handeln zum Verlust von Karriere und gesellschaftlicher Reputation führt - unabhängig davon, ob man der Meinung ist, dass dieses Handeln illegal hätte gewesen sein sollen.
Ich empfinde es auch als den größten Skandal an der ganzen Sache, dass völlig legales Verhalten, das wohl auf einer naturgegebenen sexuellen Orientierung beruht, hier zur gesellschaftlichen Vernichtung eines Menschen geführt hat.
Zitat:
Zitat von noam
Wie schon gesagt wurde: Findet er die Bilder ohne sexuelle Erregung einfach schön, wäre es wohl im Sinne der Kunst in Ordnung. Findet er sexuelle Erregung durch diese Bilder ist es verwerflich.
Natürlich haben die Filme nichts mit Kunst zu tun und sind wohl kaum "einfach schön".
Es ist aber keineswegs verwerflich, irgendetwas geil zu finden, solange man sich soweit unter Kontrolle hat, dass es nicht zum Kindesmissbrauch o.ä. kommt.
Diese Neigung (die er merkwürdigerweise bestreitet) hat er sich wohl kaum selbst ausgesucht.
Ja, die Herstellung solcher Filme mittels Missbrauch des Vertrauens der "Darsteller" und/oder ihrer Eltern finde ich natürlich auch verwerflich und von daher sollte man sich schon gut überlegen, ob man sowas durch Kauf unterstützt, auch wenn der Erwerb legal ist.
Wenn Herr Edathy schon der Meinung ist, dass sein Handeln rechtens war, warum hat er dann nicht einfach alle Fakten auf den Tisch gelegt.
Ich halte es da mit dem alten Spruch "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht ...". und diese Geschichte fing ja mal mit dem Rückzug aus der Politik aus gesundheitlichen Gründen an.... ehe dem armen Mann der Laptop geklaut wurde usw.
Wenn Herr Edathy schon der Meinung ist, dass sein Handeln rechtens war, warum hat er dann nicht einfach alle Fakten auf den Tisch gelegt.
Vielleicht weil er keine Lust hat, die Fakten seines Privatlebens vor der ganzen Republik öffentlich auf den Tisch zu legen?
Ich würde dazu auch keine Neigung verspüren unabhängig davon wie harmlos meine Freizeitbeschäftigung sein mag.
Der Umgang mit der ganzen Angelegenheit seitens "Parteifreunden" ("Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!"), Politik und Presse ist hochgradig unwürdig und unfair und die Schuld dafür liegt nach der aktuell bekannten Sachlage nicht bei Edathy.
Wenn Herr Edathy schon der Meinung ist, dass sein Handeln rechtens war, warum hat er dann nicht einfach alle Fakten auf den Tisch gelegt.
Weil es seine Privatsache ist.
Wenn du Frauenslips drunter trägst, dann willst du vielleicht auch nicht, dass das in der Öffentlichkeit breit getreten wird (ich nehme mal an du bist männlich).
Entschuldigung – aber Herr Edathy hat Bilder von einer Quelle bezogen, von der mittlerweile bekannt ist, daß es sich um einen international agierenden Kinderporno-Händler handelt, dessen Geschäfte zweifelsfrei als kriminell einzustufen sind.
Sämtliche Kriminologen, die sich zu dem Fall geäußert haben, vertreten die Ansicht, daß weitere Durchsuchungen+Ermittlungen aufgrund ermittlerischer Erfahrungen nicht nur zu rechtfertigen sondern auch dringend geboten waren. (Ob man die Zeitung und's Fernsehen unbedingt dazu hätte einladen müssen ist eine andere Frage...)
Da kann man sich doch als ehemaliger Kunde des o.g. Händlers + Mitglied des Bundestages nicht einfach auf den Standpunkt stellen, daß das alles
Privatsache
völlig legal ist, nur weil es nach dem in Deutschland gelten Gesetz (noch) nicht verboten ist und
strafbar allerhöchstens dann ist, wenn es einem auch nachgewiesen wird.
Schlimm genug, wenn er schon als früheres Mitglied des Rechtausschusses mitsamt abgeschlossenem Soziologiestudium nicht auf die Idee kommt, das man solch ein bizarres Rechtsverständnis der Öffentlichkeit erst mal ein wenig näher erläutern müsste.
Spätestens als Mitglied von Amnesty International sollte er doch mal über die Ansicht gestolpert sein, daß die auf internationaler Ebene allgemein anerkannten Menschenrechte nicht zwangsläufig mit den nationalen Gesetzgebungen vereinbar sind.
Wenn du Frauenslips drunter trägst, dann willst du vielleicht auch nicht, dass das in der Öffentlichkeit breit getreten wird (ich nehme mal an du bist männlich).
MfG
Matthias
1. In einem Punkt könnt Ihr Euch sicher sein. Wenn ich anfange Frauenslips zu tragen, melde ich mich erst hier krank, damit man fragen kann, ob ich Hilfe brauche...
2. Erst wenn ich Frauenslips trage, könnte es auch noch passieren, dass ich Kompressionsstrümpfe dazunehme
völlig legal ist, nur weil es nach dem in Deutschland gelten Gesetz (noch) nicht verboten ist und
strafbar allerhöchstens dann ist, wenn es einem auch nachgewiesen wird.
Keine Strafe ohne Gesetz und im Zweifel für den Angeklagten, zwei wichtige Grundsätze des Rechtstaates. Was (noch) nicht verboten ist, ist folglich legal und was nicht nachgewiesen werden kann, kann folglich auch nicht bestraft werden.
Man kann dem Gesetzgeber einen Vorwurf machen, dass er entsprechende Fotos nicht verbietet (noch nicht verboten hat). Aber ein Ersatzstrafrecht nach "gesundem Volksempfinden" - wenn man ihn nicht bestrafen kann, dann stelle man ihn wenigstens an den Pranger - ist, insbesondere wenn staatliche Stellen hierbei aktiv mitwirken, mit meinem Rechtstaatverständniss nicht vereinbar.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück