hatte dieses WE auch meinen ersten triathlon. ich wollte allerdings gleich mal in die vollen gehen und hab gleich mit der OD angefangen.
wie ich dazu gekomen bin war ein langjähriger prozess. irgendwie hats mich immer schon gereizt, aber irgendwann hab ihc dann doch mal ernst gemacht. ich habe meinen start in einem neuen sport (ich komme vom basketball) gleich mal mit dem kauf eines rennrades besiegelt. wenn man mal so viel geld ausgegeben hat macht man keinen rückzieher mehr
auch einen neo habe ich mir kürzlich zugelegt, und bin zu aller erst mal einem verein beigetreten.
Letztes wochenende wars dann also endlich so weit, und ich muss sagen: du hast dich deutlich souveräner geschlagen als ich
zum wettkampf angereist bin ich außer mit jeder menge gepäck mit drei optionalen zielen von denen ich mich wärend des wettkampfes für eines entscheiden wollte weil ich ja noch keine ahnung hatte was auf mich zukommen würde:
1. unter 2:45
2. kein dreier in der stundenanzeige (also notfalls auch 2:59:59)
3. schneller als mein vater der vor zwei jahren seinen ersten triathlon bestritten hat mit 3:16
die vorbereitung vor ort verlief schon fast wie bei einem profi, schließlich habe ich mich ja ausführlich übers wechseln informiert. ich beginne also beim startschuss mit meinen schilderungen:
das schwimmen verlief noch weitest gehend in ordnung. überraschender weise hatte ich überhaupt keine probleme mit den anderen athleten obwohl ich von anfang bis ende mitten im feld geschwommen bin und es sich dann komischer weise auch noch jedes mal ergeben hat dass ich auf der innersten "bahn" um die bojen geschwommen bin. mit meiner zeit von genau 35 minuten bin ich sogar sehr zufrieden zumal ich äußerst überrascht war dass gegenwind sich auch im wasser bemerkbar macht.
T1 war wohl der tiefpunkt meiner performance: am weg vom wasser zu T1 suchte ich verzweifelt das band um den neo zu öffnen bis mich kurz vor der wechselzone eine freundliche zuschauerin darauf aufmerksam machte dass es vorne über meine schulter hängt. in aller hektik zog ich also dann den neo aus die socken die ich über das oberrohr meines rades gehängt hatte an, schnappte mein rad und lief richtung ausgang aus der wechselzone. die spezialisten werden sich schon gefragt haben "wo ist denn der helm?". meine antwort auf diese frage lautet "genau". ich lief also die 10 meter zurück, setzte den helm auf (ich kann ihn nicht am lenker platzieren weil ich keinen aufleger habe und die kabeln alle unterm lenkerband verlegt sind) und lief wieder los bis mir einfiel dass die startnummer noch am wechselplatz liegt. ich lief also die schon bekannten 10 meter zurück zog mir die startnummer über um am endgülltigen weg richtung radstrecke festzustellen dass vor lauter hin und her schieben die gummiringerl die meine schuhe in wagrechter position halten sollten gerissen waren. war aber kein problem, schließlich hatte ich das aufsteigen ja auch ohne gummiringerl ausreichend trainiert und es funktionierte auch einwand frei. lance armstrong hätte es nicht eleganter machen können: mit dem linken fuß aufs linke pedal, mit dem rechten noch einmal ordentlich angetaucht und selbiges schließlich mit einem satz übers hinterrad auf dem ihm zugedachten pedal platziert. um die erste kurve und die anschließende lange gerade genutzt um zuerst die handschuhe (welche ich auf den hörnern an denen die brems/schalt-hebel angebracht sind verstaut hatte) und schließlich die rad-schuhe anzuziehen.
den anschließenden kleinen fehler beim zählen hat angeblich sogar der führende begangen und wäre so wie ich beinahe eine runde zu früh in T2 gefahren. glücklicher weise standen meine eltern und meine schwester vor der zufahrt zu T2 und riefen mir zu "super, letzte runde!!!" ich schob also meine füße welche ich schon auf den radschuhen paltziert hatte wieder in selbige und fuhr noch die siebente runde. wie ein profi stieg ich exakt 10 cm vor der linie ab, das hatt ich ja schließlich fleißig geübt. das sollte allerdings der letzte augenblick sein zu dem ich professionel gewirkt habe. ziel 1 hatte ich schon längst begraben zumal meine uhr schon beinahe 2:00 anzeigte und ich nicht davon ausging dass ich in einem triathlon meine 10km bestzeit von 47:30 unterbieten würde. ziel 2 (unter 3 stunden) war allerdings noch zum greifen nahe, ich lief also in T2, zog meine laufschuhe an und lief los. ich wunderte mich wie gut sich das laufen noch anfühlte und zog gleich mal mit einem 5 minuten schnitt los, was sich jedoch bereits nach ca 200 metern als fehler erwies... nachher ist man immer schlauer. was mir kurz darauf auffiel war dass ich meine kappe in der wechselzone vergessen hatte, was zwar an sich kein drama war - ich verabscheue es mit kopfbedeckung zu laufen, empfand es aber bei 32°C und strahlend blauem himmel als durchaus angebracht - aber das größere problem war dass in dieser kappe meine energysticks waren (so dinger mit einem traubenzucker-magnesium pulver). also augen zu und durch, ich hielt mich also an die versorgung mit powerade was mir zwar absolut nicht schmeckt (viel zu süß), aber von einem vorangegangenen wettkampf wusste ich dass es seine wirkung tut, und 1:1 mit wasser gemischt auch trinkbar ist.
als ich nach der ersten von fünf laufrunden allerdings mit seitenstechen anfing begann ich nach und nach auch ziel 2 zu grabe zu tragen und als ich mich nach den schlechtesten 10 km meiner karriere endlich der zielgerade näherte tönten aus den lautsprechern die worte "und mit startnummer 621 kommt hier mit seitenstechen sebastian petraschek auf die zielgerade seines ersten triathlons wo auch schon sein vater wartet und bestimmt richtig stolz auf seinen sohn ist". der ansager kannte meinen vater nämlich noch von diversen marathons und hat uns vorher schon gesehen und sich mit meinem vater unterhalten wärend ich meine startnummer und den chip geholt hatte.
mit 3:05:42 habe ich zumindest mein not-ziel (ziel 3) erreicht UND natürlich eine persönlich bestzeit aufgestellt die es beim nächsten mal (ja das gibt es garantiert) zu schlagen gillt. da gibt es dann nur noch die ziele 1 und 2 oder die gewissheit versagt zu haben
also, der langen rede kurzer sinn: du hast dien debüt mit eindeutig besseren haltungsnoten gekürt
