ich habe diese These schon öfter gehört, aber auch schon das Gegenteil: Süßstoffe bewirken keine Insulinreaktionen. Dafür ist eine Zuckerzufuhr notwendig.
Hast du dafür eine Quelle, die das am Menschen untersucht hat?
Markus
Diese Theorie - die von den aus ökonomischen Gründen verständlicherweise lediglich als "Hypothese" bezeichnet wird, wurde 1986 in der sehr angesehenen britischen Fachzeitung "The Lancet" publiziert und ist als Blundell-Hill-Hypothese bekannt.
In der Folge wurde sie von einschlägigen industriefinanzierten Gefälligkeitsgutachten über die Masse angeblich das Gegenteil ergebender bzw. die Ergebnisse von Blundell/Hill nicht reproduzierender Studien bekämpft, um diese Studie als unseriös zu desavouieren. Eine Praxis, die altbekannte Übung darstellt. Gerade und insbesondere im Umfeld der Süßstoffindustrie, die sich auch einen ordentlich ausgestatteten Stab von Helferlein in ihren PR-Abteilungen hält, die die Meinungshoheit in Webforen etc. aufrechterhalten sollen. Sehr aufschlußreich hierzu die Recherchen zum Aspartam-Fall in den USA, wie sie Hans-Ullrich Grimm in seinem Buch "Die Ernährungslüge" ausführlich darstellt und in dem Eindrucksvoll die finanziellen Verflechtungen von Süßstoffindustrie und korrupten Wissenschaftlern/Unis aufgedeckt wurden.
Wenn man sich die immense ökonomische Bedeutung dieser Mastmittel anschaut, vor allem auch wie gut das Spiel funktioniert - die Umsätze mit künstlich gesüßten Nahrungsitteln sind dramatisch angestiegen ohne dass die Umsätze mit konventionell gesüßten Produkten gefallen sind... da sagt doch allein der gesunde Menschenverstand, dass da was faul sein muss.... - dann sollte es nicht weiter schwer sein, sein eigenes Verhalten auf Vermeiden solcher Produkte zu legen. Dabei habe ich die vielfältigen anderen potentiellen gesundheitlichen Risikien von Süßstoffen gar nicht mal angedeutet... . (wenn es interessiert: Hier speziell zu den Risiken von Aspartam: http://de.wikipedia.org/wiki/Aspartam#Gesundheitsfragen)
Wikipedia (deutsch und englisch) sind um eine neutrale Sicht bemüht:
"Blundell/Hill-Hypothese zur appetitsteigernden Wirkung
Im Jahr 1986 berichtete das britische Forscherteam Blundell/Hill im Magazin The Lancet von einem Versuch, bei dem die Testpersonen nach dem Trinken von mit Süßstoff angereichertem Wasser über stärkere Hungergefühle berichteten als nach dem Trinken derselben Menge reinen Wassers. Es wurde jedoch nicht ermittelt, wie viel die Testpersonen später tatsächlich aßen. Seitdem haben zahlreiche Studien die mögliche Wirkung von künstlichen Süßstoffen auf Appetit und Hunger untersucht, wobei die große Mehrzahl die 1986 aufgestellte Hypothese nicht bestätigte bzw. widerlegte. Außer Blundell/Hill fand nur eine Studie Hinweise auf eine appetitsteigernde Wirkung, und zwar bei einem Test mit Kaugummi.[2][5] Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2007 listet 19 Studien auf, von denen drei eine appetitsteigernde und drei eine appetitmindernde Wirkung angeben, alle übrigen ergaben keinen Einfluss von Süßstoff auf Hunger und Kalorienaufnahme.[5]
Mit Bezug auf Blundell/Hill wurde die Hypothese aufgestellt, dass Süßstoffe ebenso wie Zucker eine verstärkte Ausschüttung von Insulin kurz nach ihrer Aufnahme bewirkten (cephalische Insulinreaktion), obwohl diese im Gegensatz zu Zucker und Kohlenhydraten dem Körper keine Glucose zuführen. Kurze Zeit später komme es dann zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels, was die Hungergefühle erkläre. In mehreren Versuchen wurde jedoch dieser Effekt nicht bestätigt,[5] allerdings zeigt eine Studie aus dem Jahr 1998, dass verschiedene Süßstoffe mit einer bitteren Geschmackskomponente (Natriumsaccharin, Natriumcyclamat, Steviosid und Acesulfam-K), nicht jedoch Aspartam, an isolierten Ratten-Pankreas Inselzellen die Insulinausschüttung signifikant steigern. [6]
Ebenfalls basierend auf Blundell/Hill wurde die Theorie aufgestellt, dass die Verwendung von Süßstoff zu einer verstärkten Energieaufnahme führe und dadurch Übergewicht fördere. Begründet wurde dies zum einen mit der Hypothese der Appetitsteigerung, zum anderen mit der Theorie des kompensatorischen Essverhaltens, wonach der Körper eingesparte Energie bei einer Mahlzeit durch verstärkte Energieaufnahme bei späteren Mahlzeiten ausgleiche oder überkompensiere. Die meisten Studien ergaben jedoch nur eine geringe Energiekompensation im Zusammenhang mit Süßstoffen, im Durchschnitt betrug sie nur 32 Prozent.[2]"
"Nur 32 Prozent" - das ist für mich ein rundes Drittel und damit nicht wenig, das kompensiert wird und wenn man die Situation auf Ausdauerbelastung projiziert, hat das alles noch mal ne andere Qualität als im Alltag und ist für mich ein klares Indiz für die Richtigkeit der Blundell-Hill-Hypothese. Vor allem wird damit eine Aussage über den Einfluss auf die hormonelle Steuerung klar, die ja generell von der Industrie abgestritten wird.
"Weight gain and insulin response to artificial sweeteners
Animal studies have indicated that a sweet taste induces an insulin response in rats.[14] However, the extension of animal model findings to humans is unclear, as human studies of intragastric infusion of sucralose have shown no insulin response from analogous taste receptors.[15] The release of insulin causes blood sugar to be stored in tissues (including fat). In the case of a response to artificial sweeteners, because blood sugar does not increase there can be increased hypoglycemia and increased food intake the next time there is a meal. Rats given sweeteners have steadily increased calorie intake, increased body weight, and increased adiposity (fatness). Furthermore, the natural responses to eating sugary foods (eating less at the next meal and using some of the extra calories to warm the body after the sugary meal) are gradually lost.[16]
A 2005 study by the University of Texas Health Science Center at San Antonio showed that increased weight gain and obesity were associated with increased use of diet soda in a population based study. The study did not establish whether increased weight gain leads to increased consumption of diet drinks or whether consumption of diet drinks could have an effect on weight gain.
Hier die beiden neueren Studien von 2005 und 2008, die Wikipedia hier anführt:
Dass wir uns mal eins sind, ist ja nun auch nicht grade oft der Fall...
Ich kenne Asker Jeukendrup nicht persönlich und wurde speziell auf seine unseriöse Forschungspraxis durch zwei seiner Kollegen anderer Forschungseinrichtungen aufmerksam gemacht. Aber es reicht für den ersten Augenschein, dass er interessengeleitet forscht, wenn man seine Sponsorenliste auf seiner Website sowie die seiner Universität anschaut.
Auf seiner Homepage macht er sich ja nicht mal die Mühe Nestle/Powerbar als Sponsoren zu verheimlichen. Das muss man ihm zugute halten, macht ihn aber keineswegs glaubwürdiger.
Nestle hat ihn vor einigen Jahren gezielt begonnen in einer österreichischen, inzwischen eingegangenen Triathlon-Zeitschrift ("Tri-Mag"?) zu platzieren und als den Megaexperten für Triathlon-Ernährung zu promoten, obwohl er in der ZUnft bis dahin eine eher kleines Licht war. (War er jung und brauchte das Geld? ) Samt und sonders war die Botschaft seiner Artikel, dass Du ohne industrielle Sportnahrung im Grunde keine Chance hast was zu reissen und wie zufällig war die nächste Powerbarwerbung nicht weit vom redaktionellen Teil entfernt. Die älteren werden sich erinnern.... .
Eine Frage zum Muskelglykogenspeicherfüllen (ich entschuldige mich, falls Du darauf schon anderswo eingegangen bist): Wie funktioniert das Paleo-konform? Ich ess während der KH-Mast immer Unmengen an Brot, Nudeln, Reis (was ich sonst nie esse) - gibt's vernünftige Alternativen? Die meisten natürlichen kohlehydratreichen Lebensmittel (Obst, Gemüse) enthalten ja sehr viele Ballaststoffe...
Wenn Du Deine Ernährung im Alltag auf Paleo umstellst, dann stellen Ballaststoffe in Obst/Gemüse, selbst Trockenfrüchten schon nach wenigen Wochen auch bei ausgangs großer Sensibilität kein Problem mehr dar und das Carboloading kann über diese Lebensmittel sowie Honig problemlos durchgezogen werden. Ich habe selbst Fälle in meinem nächsten Umfeld erlebt, wo fructoseintolerante Menschen problemlos 500g getrocknete Feigen und Datteln verputzen, was vorher zu explosiven Zuständen geführt hätte. Ich würde also den konventionellen und immer wieder gerne voneinander abgeschriebenen Hinweis auf die bösen Ballaststoffe, die uns den Sport vermiesen nicht nur relativieren, sondern die Ursache-Wirkungskette einfach anders betrachten: Wenn die ans sich unabdingbar wichtigen Ballaststoffe uns Probleme machen, dann sind nicht sie, sondern unser durch Standardfraß völlig verkorkster Magen-Darm-Trakt schuld, der erst mal wieder auf normale Funktion getrimmt werden muss.
Ne weitere - allerdings nicht bei allen Paleo-Vertretern als paleo-konform erachtete Möglichkeit - stellen Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa und Buchweizen dar. Ich halte sie selbst für überflüssig und aufgrund undurchsichtiger Studienlage zu gesundheitlichen Wirkungen auf lange Sicht für problematisch. Da ich persönlich Raw Paleo favorisiere, kommen diese Produkte ohnehin nicht in Frage. Wenn es um ein Carboloading oder ein Auffüllen massiv entleerter Speicher geht und man Paleo außer acht lassen will bzw Kompromiße eingehen will, würde ich auf jeden Fall die Kartoffel vorziehen, da diese im Unterschied zu Getreiden basisch verstoffwechselt wird.
könnte man nicht selbst eine studie bzgl insulin spiegel und süßstoff recht leicht, als diabetiker, der ja die passenden geräte da hat machen?
Also süßstoff essen->blutzuckerspiegel messen ->ergebnis draus ableiten??
bin selbst Süßstoff Fan und trinke meinen Tee mit unmengen davon und habe noch nie dadurch einen drang nach essen gehabt. Sehe das eher so wenn ich Tee trinke mit Süßstoff, halte ich mich eher von ab nebenbei nichts zu knabbern, da mein Tee dann sozusagen mein Knapperzeug ist.
Das kleinste unter den versammelten Übeln, wenn man sich schon entscheiden muss für eines, zumal in jungen Kartoffeln in gekochtem Zustand minimiert und sofern nur sporadisch in den genannten Situationen genossen und nicht als Grundnahrungsmittel akzeptabeler als Getreide. Da spicht nun wirklich vergleichsweise gar nichts dafür.
Das kleinste unter den versammelten Übeln, wenn man sich schon entscheiden muss für eines, zumal in jungen Kartoffeln in gekochtem Zustand minimiert und sofern nur sporadisch in den genannten Situationen genossen und nicht als Grundnahrungsmittel akzeptabeler als Getreide. Da spicht nun wirklich vergleichsweise gar nichts dafür.
ok... wird ja in Fowler's "nightshade free - pain free" ganz anders dargestellt... als Grundstein allen Übels...
__________________ L' It alia vive in biciclletta.