vielleicht muss man zwischen der Gruppe der IM-touristen/bewältiger ihrer midlife-crisis/Selbstbeweis'ler/Anerkennung- oder Aufmerksamkeitssuchenden und der Gruppe der Sportler, die den Sport des Sports wegen betreiben, unterscheiden.
Egal mit welcher Motivation die Teilnehmer eines Langdistanzrennens am Start sind - Sport machen alle und daher finde ich es reichlich arrogant diese Menschen als Touristen oder Aufmerksamkeitssuchende zu bezeichen !
Zum Thema : ich denke es gibt schon X verschiedene Varianten des Triathlon - mehr als in anderen Sportarten und mir bereits viel zu viele.
Ich mag es, wenn ich meine Zeiten vergleichen kann, wohlwissend um die Abweichungen aufgrund von Umständen und Bedingungen.
Für mich ist es ebenso interessant zu erleben wie eine gleich lange Strecke deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als eine andere.
Krumme Distanzen sind wenig vergleichbar und da ich nicht ins Preisgeld renne, interessiert es mich nur am Rande wie die Platzierungen ausfallen. Top 3 - mehr ist für mich nicht interessant. Ein guter Profi ist für mich nicht mehr als der Daylightfinisher am Ende oder ich selbst irgendwo mittendrin ....Aber dabei !
genrell mach ich auch wesentlich lieber Rennen wo ich um eine Platzierung fighten kann. Von mir aus auch krumme distanzen aber wenn da steht 3,8 -180 -42.2 dann würde ich schon sehr begrüßen das es auch so ist.
Es ist halt sicher die frage wo man hin möchte mit Triathlon.
Back to the roots würde sicherlich für eine freigebung aller distanzen und formate sprechen.
Wenn man triathlon in den Fernsehr bringen will und weiter professionalisieren dann sollte man denke ich an den Formaten Olymp-MD-LD festhalten
Aber dennoch wenn LD draufsteht will ich auch LD drinne haben (@Österreich, roth, Frankfurt (schwimmen) )
Wahrscheinlich gehts nicht anders, als dass die Normierung der alt-eingesessenen Formate erhalten bleibt. Aber was ewig gleich bleibt verhuzelt halt irgendwann und dann interessiert es keinen mehr.
Genau aus diesem Grund würde ich mir mehr Kreativität im Regionalbereich wünschen, hier liegt ja auch das Keimpotential für spätere Erfolgsformate. Dazu gehört natürlich auch die Bereitschaft der Athleten "mal was anderes" zu probieren und nicht stupide und spassentleert krampfhaft irgendwelche subirgendwas Ziele auf immer den selben Distanzen zu beackern.
Was ich aber auch verstehen kann - bis zu einem gewissen Punkt.
Lg nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Aber was ewig gleich bleibt verhuzelt halt irgendwann und dann interessiert es keinen mehr.
Muss nicht, wie lange gibt es beispielsweise einen Marathonlauf und immer noch begeistert er Läufer wie Zuschauer. Bei der IM-Distanz ist das IMHO nicht anders. Oder der klassische 10km-Lauf vs. Olympische Distanz. Da wird weder alle nasenlang das Regelwerk oder die Streckenlänge geändert.
Natürlich gibt es die Leute die ihren 100en Marathon laufen. Aber wie viele gibt es, die einen laufen, oder drei? Es kommen ja auch immer wieder welche nach, die nach dem ersten Marathon lechzen, wie nach dem ersten Bier. Dann laufen sie einen, vielleicht einen zweiten, weil der erste nicht ihren Vorstellungen entsprach aber irgendwann sagen die dann: and now?
Alles dreht sich ständig, alles verändert sich. Das einzige was sich nicht verändert ist die Vergangenheit. Warum sollte sich im Triathlon/Laufsport/etc. nicht auch was ändern. Ich will ja nicht den Marathon oder den 10k abschaffen. Aber ein Verfolgungslauf? Warum nicht? Im Sportunterricht bin ich ständig gefordert, neue Wettkämpfe auszuprobieren und zu erfinden und manche Sachen gefallen den Kindern viel besser als einfach eine Meile runterzutreten, obwohl sie genauso fordern können.
Lg nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Stimmt, Sportarten kommen und verschwinden wieder in der Versenkung. Warum gehört dann gerade ein unveränderter Mara seit so vielen Jahren zu den angesagten Zielen von Läufern und Zuschauern. Warum starten gerade da so viele 1000 Leute? Gerade WEIL sie da genau wissen was sie bekommen, 42,195km, fertig. Was macht so schöne Landschaftsläufe wie den Rennsteig so interessant? Schöne Strecke von A nach B, fertig. Kein Schnickschnack um künstlich Spannung oder "Fun" zu erzeugen.
Wenn ich einen Tri machen will will ich einen Tri machen. Schwimmen, Einzelzeitfahren, Laufen. Fertig. Feste Strecke wie ein 10er, Mara und gut ist.
Alles weitere ist mal nett für "just for fun", aber ich mache Triathlon weil mich der Sport begeistert, im Training wie im Wettkampf. Wer irgendwelches Bohei drumherum braucht soll sich irgendein Event suchen wo er bespasst wird. Braucht ein Sport sowas unbedingt? IMHO nicht. Und gerade der Laufsport zeigt an unzähligen Beispielen großer und kleiner Läufe dass viel Theater drumherum gar nicht nötig ist. Und das schon zu Zeiten wo noch keiner über Triathlon nachgedacht hat.