Zitat:
Zitat von pinkpoison
...halte ich in Deiner Argumentation Ursache und Wirkung für vertauscht: Die Trigger sind die regelmäßige Ursache für ISG-Blockaden und nicht umgekehrt. Diese Trigger wiederum entstehen durch muskuläre Überlastung (Laufen) mit lokaler Übersäuerung, gepaart oft mit Defiziten an Mikronährstoffen und - hoch korrellierend - überhöhte Harnsäurewerte. Auch Dysbalancen zu den Antagonisten (hier insbesondere die Adduktoren und die M. Iliacus und M. Psoas) sind zu beachten.
... kommen meiner Erfahrung nach die anderen Trigger schneller wieder, als man sich das vorstellen will.
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Robert,
manche deiner Beiträge schätze ich sehr (bsw. die Paleo-Diät basiert ja auf einem evolutionsbiologische Ansatze, der auch in vielen anderen Bereichen der Medizin Sinn macht), da bist du auch in vielen Teilaspekten mit mir auf einer Linie, aber bei der Triggerpunkt-Geschichte verrennst du dich, meines Erachtens.
Ich frag' mich manchmal, warum du nicht direkt Arzt, Heilpraktiker oder Physiotherapeut geworden bist, wenn dir die Sache so sehr am Herzen liegt. Wenn deine Hypothese stimmen würde, dass Triggerpunkte die
Ursache der ganzen Schmerzsyndrome sind, bei denen du immer die entsprechenden Links postest, und nicht nur ein Symptom und Epiphänomen zahlreicher Probleme des Bewegungsapparats (was ungefähr der schulmedizinischen Sichtweise entspricht), dann wäre die Medizin viel einfacher als ich es in den letzten 20 Jahren gelernt habe, und du könntest mit der Umsetzung dieser simplen Erkenntnisse schnell reich werden, denn wenn jemand in der Praxis bei Krankheitsbildern nachhaltig Erfolg hat, bei denen sich andere Therapeuten, Ärzte, Heiler oder was auch immer die Zähne ausgebissen haben, spricht sich das schnell rum.
Jeder unserer 25 Physiotherapeuten hier an unserer Klinik beherrscht Triggerpunktbehandlung und wendet sie, als eine von mehreren Therapiemethoden an und auch jedem von uns Ärzten ist der Begriff/ das dahinterliegende Modell vetraut.
Aber Triggerpunkttherapie ist nur einer von vielen physiotherapeutischen Behandlungsansätzen, so wie z.B. Triggerpunktinfiltrationen eine von mehreren Ansätzen bei der therapeutischen Lokalanästhesie durch Ärzte ist und wenn man damit in der täglichen Praxis regelmäßig arbeitet, bekommt man auch ein Gefühl dafür, wo die Therapie Sinn macht und wo eher nicht und
v.a. auch, wo die Grenzen der Behandlungsmethode sind!
Aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung haben die meisten Schmnerzsyndrome mehr als nur eine Ursache und ein komplexes Krankheitsbild erfordert i.d.R. eben auch komplexe Therapieansätze, auch wenn sich die meisten Patienten nachvollziehbarer Weise natürlich immer einfache Lösungen für ihre Probleme wünschen (genauso, wie manche Therapeuten und Ärzte).