solange die mittel nicht auf der liste stehen, gibt es auch keinen grund zur verurteilung. punkt.
ob man die gesundheit auf's spiel setzen sollte, z.b. dadurch, dass man wichtige schmerzsignale blockt, ist eine andere frage, die jeder für sich beantworten muss. selbstverständlich kann man nur davon abraten, wenn man üble verletzungen mit vielleicht fatalen folgen so weit wie möglich ausschließen will. aber hand auf's herz: viele athleten schaffen es ja auch, üble schmerzen im wettkampf auch ohne schmerzmedikamente psychisch auszublenden, weil sie davon besessen sind, in einer bestimmten zeit oder überhaupt in's ziel zu kommen. (ist mir mal bei einem 100km-lauf passiert und dann habe ich 3 monate lang gelitten... ) und das ist manchmal genau so unvernünftig, wie die verwendung von schmerzmedikamenten. oder sagen wir es etwas vorsichtiger: man geht eben ein sehr hohes risiko ein.
Klar ist es zur Zeit kein Doping. Aber man kann sich mal Gedanken darüber machen, ob´s für den Wettkampf nicht auf die Liste sollte, so zum Schutz der Sportler.
Wer sich als Hobbysportler hin und wieder Voltaren reinpfeift, wird davon wohl im schlimmsten Falle sich ne langwierige Verletzung einfangen, das war´s.
Profisportler futtern das Zeug zum Teil wie Smarties.
Ivan Klasnic hat dadurch seine Nieren verloren.
Der Dauergebrauch birgt zudem das Risiko eines Herzinfarktes.
Tja und der fitgespritzte Robben hat nun ein Loch im Muskel, dass vielleicht das Karriereende droht.
Vor 3 Jahren gab es zum Thema Schmerzmittel mal ne Diskussion hier in Schweden in den Medien. Anja Pärson wurde da zitiert, dass sie ohne Voltaren morgens nicht mehr aus dem Bett käme, Stefan Lövgren äußerte sich ähnlich, Kretzschmar hat da auch mal so was losgelassen.
Klar ist es zur Zeit kein Doping. Aber man kann sich mal Gedanken darüber machen, ob´s für den Wettkampf nicht auf die Liste sollte, so zum Schutz der Sportler.
Profisportler futtern das Zeug zum Teil wie Smarties.
Ivan Klasnic hat dadurch seine Nieren verloren.
Der Dauergebrauch birgt zudem das Risiko eines Herzinfarktes.
Ich habe letztens im Zug eine Unterhaltung mitbekommen.
Eine Gruppe Rennradler hatte ihre Fahrräder quer durch den Zug verteilt, eine pummelige Mutti mit zwei Kindern hat ihre Räder dazu gestellt. Mein Fahrrad war ganz hinten verkeilt.
Die Mutti kommt mit nem älteren Rennradfahrer ins Gespräch, sie seien auf mehrtägiger Tour, die Kinder könnten nicht mehr als 50km fahren am Tag etc.. Ich habe mich ehrlich gefreut, dass so eine Familie tatsächlich Urlaub mit dem Rad macht und alle Spaß dran haben.
Auf einmal unterhalten sich Mutti und Rennradopa über NEM. Die pummelige Mutti meinte tatsächlich: "Mein Arzt sagt, dass bei meinem Trainingsumfang ein Mangel vorprogrammiert sei."
Gegen Krämpfe nehme sie Basica und Magnesium. Dann ein bißchen Carnitin (?), Kreatin und sonstige Sachen. Die hat dann auch im Zug ihre Kinder (<10a) fast provokativ mit irgendwelchen Pillchen vollgestopft.
Ich finde das erschreckend.
Wenn die Wade krampft, dann schmeißen Kinder Magnesium ein.
Wenn die Psyche "krampft", dann schmeißen Kinder Ritalin ein.
Ein Ironman ist grundsätzlich ohne Nahrungsergänzung, ohne Mangelerscheinung und ohne Schmerzmittel problemlos möglich. Es liegt nicht jenseits des menschlich Machbarens.
Und auch eine Fahrradtour mit Kindern ist ohne Nahrungsergänzung problemlos machbar.
Natürlich soll keiner eine Krankheit oder Mangelerscheinung unbehandelt lassen - wir haben und die Medien (und solche Selbstdarstellungen bzgl Schmerzmitteln) fördern allerdings eine erschreckende Einschmeißmentalität.
Natürlich soll keiner eine Krankheit oder Mangelerscheinung unbehandelt lassen - wir haben und die Medien (und solche Selbstdarstellungen bzgl Schmerzmitteln) fördern allerdings eine erschreckende Einschmeißmentalität.
scheint mir aber durch das hier
Zitat:
Zitat von FinP
Ich Die pummelige Mutti meinte tatsächlich: "Mein Arzt sagt, dass bei meinem Trainingsumfang ein Mangel vorprogrammiert sei."
Das Laienverständnis über Voltaren als Schmerzmittel kann ich verstehen. Aber als Mediziner sehe ich jetzt nicht die gravierenden gesundheitlichen Risiken bei einmaliger Einnahme während eines Wettkampfes. Ob dies der einzige Grund war, dass sie finishen konnte, bezweifle ich. Aber die Dosis macht das Gift.Was nicht heißen soll, daß ich eine vorbeugende Einahme jeglicher Art von Analgetika oder Antiphlogistika vor einem Wettkampf befürworte (was aber immer häufiger gemacht wird). verstehen kann ich aber den Athlet, der sich monatelang darauf vorbereitete und dann durch eine evtl Verletzung , die während des Wettkampfs aufbricht, evtl. an seinem Finish gehindert wird.
Muss aber jeder selber wissen.
bin ganz der Meinung von Hunki, pinkpoison und ironmansub10h :-)
ich persönlich wäre auch dafür, NSARs auf die Dopingliste zu tun, aber das birgt halt das Problem, dass dann Leistungssportler auch abseits von Sportverletzungen evtl. weniger Zugang zu solchen Medikamenten hätten, sprich "Leistungssportler schlechter therapiert würden"...
abgesehen davon, dass ich glaube dass das Einwerfen von so Zeugs objektiv nicht sonderlich viel hilft (meine persönliche und nichtpersönliche Erfahrung jedenfalls; wird wohl eher ein Placeboeffekt sein), kann aber auch ich die Sportler verstehen, die monatelang auf einen Event hintrainieren und dann mit einer "Miniverletzung" herumkämpfen (v.a. die chronischen Sachen)...
Aber das im Blog so darzustellen find ich auch nicht grad sinnvoll...
Ich werd mir am Sonntag jedenfalls nichts einwerfen, wenn schon Leiden, dann will ich das natürlich in vollem Maße auskosten, mhmmmmmmmmmmm , wegen Schmerzen machen wir ja diesen Sport, oder nicht?!
__________________ L' It alia vive in biciclletta.
Ich werd mir am Sonntag jedenfalls nichts einwerfen, wenn schon Leiden, dann will ich das natürlich in vollem Maße auskosten, mhmmmmmmmmmmm , wegen Schmerzen machen wir ja diesen Sport, oder nicht?!
Also wenn es Dir nur darum geht, dann füge ich Dir gerne für weniger Geld Schmerzen zu, als dieser Sport Dir kostet
Naja, vll ist die Intention Ehrlichkeit? Vll gibt's aber auch keine Intention und der Grund ist Dummheit?
@pinkpoison: Also fuer ne tiefenpsychologische Untersuchung gibt es hier wohl wenig Material. Und gelobt werden will doch jeder Mal, oder?
@sub10: Kommt halt drauf an wieviel sie wie lange genommen hat. Diclofenac kann ein wirklich hilfreiches Medikament sein, aber ob ich damit nen IM machen wollte? Und letztlich sind Schmerzen ja auch ein Zeichen des Koerpers, dass einfach was nicht mehr ok ist - wenn ich diese Wanrsignale unterdruecke ist das nicht ganz unkritisch. Fuer mich persoenlich kam Diclo immer nur zum Zwecke der Entzuendungsbekaempfung in Frage. Waehrend der Einnahme hab ich dann reduziert trainiert und gehofft, dass es bald wieder ohne geht.
und darin sehe ich auch wiederum einen Grund, das Zeugs auf die Dopingliste zu tun... oder eben auch andere Sachen erlauben, wie z. B. bei Muskelzerrungen/Faserrissen Wachstumshormonspritzen, PRP (http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombo...eiches_Plasma), Anabolika und Konsorten...
Ist jetzt kein Vorwurf oder irgendwas, will nur zur Diskussion anregen :-)
Also ich als Cand med würd rein aus therapeutischen Zwecken obengenannte Methoden durchaus erlauben... gab ja auch viele Diskussionen diesbezüglich mit der WADA... aber ich nehme mal an dass in ertragreichen Sportarten (Fußball etc.) dies durchaus täglich Brot ist... die Fußballer hüpfen ja nach Muskelverletzungen 1-2 Wochen nachher wieder quickfidel umher...
naja, schwieriges Thema
edith meint: Entzündungshemmer können reparative Prozesse (v.a. muskulärer Genese) auch durchaus verzögern... weil Entzündung, wenn nicht chronisch, ja durchaus sinnvoll ist
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