Zugspitze: die beiden Toten gehören für mich zur natürlichen Auslese.
So trivial sehe ich das nicht und empfehle die Lektüre dieses Berichts eines Mitläufers. Daraus:
"Gerade Hochleistungssportler seien anfällig. »Sie gehen an ihre Grenzen, und wenn dann etwas Unerwartetes passiert, kippt das System.« Die ultradünnen Läufer sind besonders gefährdet. »Das sind so Spinnen«, sagt Treibel. Wer keine Fettpolster hat, leidet früher unter den Symptomen der Unterkühlung: erst der Tunnelblick und dann die »Phase des dicken Öls«. Wer in sie eingetreten ist, geht wie eine Maschine einfach immer weiter. Die nächste Stufe nennt Treibel »Halleluja-Phase«, sie ist begleitet von Sinnestäuschungen, von Unzurechnungsfähigkeit. Spätestens dann droht der Kollaps. »Man muss die Sportler vor sich selber schützen«, sagt Treibel."
Kannte ich bereits.
Sicher isses nedd einfach, das so zu sagen, aber ich hab noch nirgends was davon gelesen, dass irgendjemand dazu gezwungen wurde, in Laufschuhen, kurzer Hose und Singlet da raufzulaufen, obwohl Regen, Schnee und Temps um null Grad angesagt waren, vom Wind mal nicht zu reden.
Mir iss schon klar, dass da irgendwann das Hirn vollkommen aussetzt, aber als die halbnackt losgelaufen sind, war der Kopf hoffentlich noch klar...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Echt? Das wiederum ist ein Beispiel, da gehören die kompletten Kosten dem Sportler auf's Auge gerückt. Schranke und Helfer zu ignorieren ist schon dreist und kann auch nicht mehr mit Laktat gerechtfertigt werden.
Das werden die primär wohl auch gemacht haben, aber das reicht möglicherweise nicht, da der keinen 6-stelligen Betrag im Küchenschrank liegen hat.
Leider wird aber auch gerade in Triathlon-Kreisen ein vernünftiger Umgang mit den eigenen Grenzen abtrainiert: "Niemals aufgeben", "aufgeben aufgeben" etc.
Da kann ich mich ja direkt angesprochen fühlen.
Gut, dass kannst Du nicht wissen, aber mein "Aufgeben wird aufgegeben" bezieht sich eher aufs Leben allgemein und weniger auf Triathlon und schon garnicht auf Wettkämpfe. Es soll heißen, dass man nicht gleich den Kopf in den Sand steckt, wenn mal Probleme auftauchen. Leider hatte ich früher eine Neigung dazu, deswegen das Motto, um mich daran zu erinner, dass man in schwierigen Lebenssituationen auch mal kämpfen könnte.
Echt? Das wiederum ist ein Beispiel, da gehören die kompletten Kosten dem Sportler auf's Auge gerückt. Schranke und Helfer zu ignorieren ist schon dreist und kann auch nicht mehr mit Laktat gerechtfertigt werden.
Richtig, irgendwo sind dann doch Grenzen. Wer Veranstaltungsbedingungen, Helfer und Schranken ignoriert, muss voll zur Verantwortung gezogen werden.
Muss ich als Veranstalter generell davon ausgehen, dass nur die Dümmsten der geistig Umnachteten bei meinem Wettkampf antreten?
Ich kenne Leute, die beantworten diese Frage mit einem klaren und deutlichen JA! , weil sie davon ausgehen, dass kein "normal" denkender Mensch auf die Idee kommt, auf die Zugspitze rennen zu wollen.
Muss der Sportler geschützt werden, ist der Sportler so vernünftig um sich nicht in Gefahr zu begeben?
In diesem Jahr war das mit den 70cm offensichtlich. Vermutlich hat eine Ordnungsbehörde die Reißleine gezogen.
Der Ausgang des Prozesses könnte ggf. richtungsweisend für ähnliche Events in Deutschland sein.
Warum unterschreibe ich eine Ausschlußklausel? Natürlich weiß ich, dass mein Sport gefährlich ist, da kann man doch nicht hinterher kommen und sich beschweren.
Die einzige Sauerei ist, dass die Betreiber der Liftbetriebe (die Deutschen, nicht die Österreicher) die Frierenden nicht mitgenommen haben, die würde ich verklagen. Ein Versäumnis war, dass der Veranstalter nicht eine Absprache mit den Betreibern getroffen hat, aber die schroffe Haltung der Liftbetreiber wiegt meines Erachtens viel Schwerer als das des Veranstalters.
Sehe ich aehnlich. Auch wenn ein Veranstalter, trotz der Ausschlussklausel, nicht gaenzlich aus der Verantwortung raus ist. Wenn es zu gefaehrlich wird, muss er abbrechen. Allerdings sollten sich auch die Teilnehmer der Gefahren bewusst sein.
Und den Liftbetreibern sollte man den Hintern versohlen. Wobei es sich da vermutlich eher um pflichtbewusste Angestellte, als um die wirklichen Betreiber handelte...