Aus der Anmeldung: "Ich bin mir bewußt, daß ich mich allgemeinen alpinen Gefahren aussetze, die lebensbedrohend sein können.
Ich habe die Ausschreibung und Informationen des Zugspitzlaufs mit allen Gefahrenhinweisen vollständig gelesen und erkläre mich einverstanden."
Hm, das es sich hier nicht um einen mit einem normalen Marathonlauf (bei dem ja nebenbei bemerkt auch Leute sterben) vergleichbaren Lauf handelt, wird doch ziemlich eindeutig aus diesen zwei Sätzen klar.
Und egal, ob "Breitensport" oder nicht: Bergwandern ist auch ein Breitensport, aber jeder, der mit einem IQ über 50 in die Berge geht, wird sich entweder entsprechend anziehen oder zusätzliche Anziehsachen mitnehmen.
Noch einmal: Das Wetter in Bergen kann extrem werden und zwar nicht in einem statistisch insignifikantem Maße, sondern als NORMALZUSTAND des Berges.
Das ist die Regel Nr. 1 für den Aufenthalt im Berg, vor der auch der moderne Menschen Respekt haben muß - egal, ob er eine Bergwanderung macht, Bergsteigen geht oder Berge hochrennt. Außerdem sind es ja gerade diese unwägbaren Bedingungen, die den "modernen" Menschen schon immer gereizt haben, in die Berge zu gehen. Für den "normalen" Menschen waren die Berge die Jahrtausende über KEIN Spielplatz der Grenzerfahrungen, sondern ein notwendiges, u.U. tödliches Übel, welches man beim Transport von Gütern, z.B. bei der Überquerung von Pässen akzeptieren mußte.
Wer daher nicht 13km in der Ebene, sondern den Berg auf knapp 3000 Meter laufen will, dem geht es nicht nur um die Strecke, sondern auch um die "Eroberung" genau diesen Grenzbereiches - und damit um die meist stillschweigende Akzeptanz der damit verbundenen Gefahren.
Gruß vom Michel, der heute eigentlich arbeiten statt soviel schreiben sollte...
schaut Euch doch blos mal an, was die Dame auf dem Bild bei fr-online trägt...wie kann man auch so auf fast 3000m rumhüpfen...sollte man fast aus dem Rennen nehmen...aber das sind ja erwachsene Menschen.
wobei das Bild auch schön am Beispiel des vor der Dame laufenden Mannes zeigt, dass sich Läufer wohl schon auf die Bedingungen eingestellt haben. Aber eben nicht alle...
Ich vergleiche das mal mit einem Triathlon in Buschhütten bei dem es auch Temperaturen um den Gefrierpunkt hatte und während des Rennens hagelte. Auch dort sind viele Sportler ausgestiegen wegen Unterkühlung, weil sie schlichtweg zu dünn gekleidet waren.
Kann passieren, aber fürs Wetter kann niemand was.
Wenn ich beim Start eines Rennens schon weiß, das es ziemlich kalt wird, dann laufe ich doch nicht in nem dünnen Hemdchen und kurzer Hose los, oder ?
Und das es im Zielbereich um die 5 Grad haben wird (bei schönem Wetter) wusste doch wohl jeder schon bei der Anmeldung.
Wer so ein Rennen startet ohne sich lange Sachen mitzunehmen ist selber schuld wenn er friert. Wenn er das dann noch nichtmal merkt und einen Ausstieg nicht warnimmt, ist nochmal selber Schuld.
Davon kann sich jetzt keiner was kaufen, aber die Bilder zeigen ja deutlich das viele Leute eben doch in langen Sachen unterwegs waren. Und in solchen Sachen sind dann auch Schnee und Sturm egal, weil sie einfach warm halten.
Geht ihr etwa bei 5 Grad in kurzen Sachen auf nen 3 Stunden Lauf ? Ich nicht.
wobei das Bild auch schön am Beispiel des vor der Dame laufenden Mannes zeigt, dass sich Läufer wohl schon auf die Bedingungen eingestellt haben. Aber eben nicht alle...
Ja, so sollte es auch sein, oder wie ein "Vorposter" hier schon geschrieben hat, tut es niemandem weh, wenn er einen dünnen Wetterschutz mitschleift. Sicher ist sicher und Aussteigen hätte man auch können oder..Es wird einen kaum einer liegen lassen, wenn man um Hilfe bittet - es sind ja keine 8000m :-)
Dass die Leute auch immer wieder so dumm sein müssen. bestes Beispiel sind doch die Leute in Flip Flops aufm Jungfraujoch...so dämlich.
"Ich bin mir bewußt, daß ich mich allgemeinen alpinen Gefahren aussetze, die lebensbedrohend sein können.
Alles toll, extrem und man kann schön hinterher damit angeben. Solche "Hinweise" werden doch bewusst ignoriert. Was vielleicht auch daran liegt dass wir mit Gefahrenhinweisen totgeschüttet werden. Auf einem Messer steht "vorsicht, man kann sich damit schneiden", in der Mikrowelle "nicht zum trocken von Haustieren verwenden" usw.. Irgendwann nimmt man die nur noch als "pro-forma" Hinweis gar nicht mehr ernst.
Und dann passiert sowas. Und normal dass natürlich immer jemand anderes schuld ist. Wäre ja noch schöner sich selber einzugestehen Fehler gemacht zu haben oder mit der Situation überfordert gewesen zu sein.
Soll man demnächst noch die Bekleidung der Teilnehmer kontrollieren? DTU-SpO §149 "Unter 15° Aussentemperatur muss auf der Radstrecke eine Windweste und Armlinge getragen werden"
Sorry, aber das kann es doch auch nicht sein.
Hab auch schon bei einem Mara mit 0°, Schneeregen und viel Wind Leute in Shorts und Laufhemd starten und später unterkühlt bei den Sanis liegen sehen. Im Flachland wohlgemerkt.
Der Artikel in Spiegel online wirkt doch wesentlich besser recherchiert, als die ersten eiligen Meldungen heute morgen.
Wenn selbst ein erfahrener Extrembergläufer wie Dirk Schurig sagt, dass der Lauf vor dem letzten Steilstück hätte abgebrochen werden müssen, dann hat das schon ein gewisses Gewicht.
Offensichtlich ein klarer Fall von Organisationsversagen.
Bekannte von mir waren bei der Norseman (Langdistanz in Norwegen) - Auflage dabei, bei der der Zielgipfel nur von den ersten erreicht wurde und dann kurzerhand gesperrt wurde aufgrund vom schlechten Wetter. Außerdem musste jeder Teilnehmer für den letzten Anstieg entsprechende Kleidung mit sich führen.
Man kann sicherlich in T-Shirt und Shorts bei so nem Lauf antreten, aber im schlimmsten Fall reicht es eben nicht, lange Bekleidung erst im Ziel vorzufinden.