Aus weiblicher Perspektive: wenn deine Frau auch jedes Wochenende dann z.B. 3 h für sich hat ohne Kids und unter der Woche, dann fände ich das ein fairer Deal. Das Studium anzubringen als Zeit für sich finde ich nicht angebracht. Generell waren die letzten Jahre ganz sicher für deine Frau mind. so anstrengend wie für dich und auch sie würde ich sicher nach mehr Freizeit sehnen und vielleicht auch nach mehr Gemeinsamkeit ohne Kids. Aber wie schon erwähnt ihr müsst das für Euch klären, das es passt. Mit zielgerichtetem Training wirds schwierig, aber mehr Bewegung ist bestimmt möglich. Z.B. während dem laufen Kids im Kinderwagen mitnehmen oder mit Laufrad,...
Ich erzähle auch gerne, wie ich das sehe bzw. seit mittlerweile mehr als 37 Jahren gemeinsam mit meiner Familie lebe. Ich bin übrigens immer noch mit meiner damaligen Freundin verheiratet, obwohl ich seit 1989 Marathons laufe und jetzt auch schon jahrelang ambitioniert Triathlon betreibe.
Ich habe seit meinem Berufseinstieg immer schon einen Job mit extrem variierenden Arbeitszeiten, die oft mehrmals die Woche wechseln. Dienstbeginn z.B. 4:30 Uhr, am nächsten Tag 8:30 Uhr, dann wieder 16:00 Uhr und manchmal Nachtdienst. Und das ganze auch an Wochenenden und Feiertagen. Das belastet natürlich das Familienleben. ABER:
Für den Sport ist das nicht übel: Wenn ich z.B. um 16 Uhr Dienstbeginn habe, kann ich vorher leicht 5 Stunden Radfahren, ohne dass es irgendwen ärgert. Die Frau in der Arbeit, die Kinder in der Schule - und ob ich fünf Stunden vorm Fernseher sitze oder auf dem Rad ist allen wurscht. Ja, der Schlaf kommt oft zu kurz, und die so genannte "Familienarbeit" wie etwa Elternabend usw. bleibt auch öfter an meiner Frau hängen, schlicht deswegen, weil ich halt auch oft am Abend arbeiten muss. Für uns (!) funktioniert das gut. Mittlerweile sind unsere zwei Kinder junge Erwachsene und das entspannt die Lage noch weiter.
Zudem haben wir immer versucht, auch Trainingseinheiten gemeinsam zu machen, z.B. in dem mich meine Frau mit dem Rad beim Laufen begleitet - eine tolle Zeit für Gespräche (wenn es nicht gerade ein All-Out-Intervalltraining ist). Jetzt machen wir auch viele gemeinsame E-Bike-Touren. Ist auch super, weil ich (wenn ich motiviert bin) ohne Motor mit ihr den Berg rauffahre, während sie mit Motor auch in einem für sie angenehmen Bereich unterwegs ist.
Ich denke allerdings, in einem "normalen" Job wäre es weitaus schwieriger mit umfangreichem Triathlon-Training. Wenn ich regelmäßig um 18 Uhr nach Hause käme, um mich nach einem Müsli-Riegel-Snack gleich wieder ins Training zu vertschüssen, wäre das vermutlich nicht lange gut gegangen. Und das hätte ich auch nicht gewollt.
Ich will und kann so ein Leben nicht jedem empfehlen, aber für uns passt es gut. Und dazu kommt auch, dass ich nach einem Ortswechsel meines Arbeitgebers derzeit knapp 50 Kilometer täglich mit dem Rad zurücklege. Diese zwei Stunden sind trainingszeitmäßig ein echtes Geschenk, denn mit dem Auto wäre ich auch nicht viel kürzer unterwegs. Ich wünsche Euch allen, dass ihr eure persönliche Wohlfühllösung findet!
Du (Threadersteller) bist dir unsicher. Daher fragst du in einem mehr oder weniger anonymen Forum.
Zum Teil hast du da jetzt richtig gute Antworten bekommen.
Sind die auf dich bzw. besser gesagt auf euch übertragbar? Ich denke nein. Jede*r ist anders, das gilt für die Eltern, die Kinder. Das Berufsleben der anderen, die hier aus ihren Erfahrungen erzählen sind vermutlich auch anders als bei dir.
Das du es aber hinterfragst und mit deiner Frau im Vorfeld besprichst ist eine gute Sache
Aus dem Bekanntenkreis kenne ich Fälle (Plural!), in denen der Vater regionaler Amateurfußballer ist und daher zweimal die Woche abends weg ist zum Training plus den halben Sonntag. Die sehen das als gesetzt an, sind da nicht bereit zum diskutieren und die Welt dreht sich für sie um den Fußball. Froh sind ihre Frauen damit nicht.
Das du deiner Familie gegenüber nicht einfach Fakten schaffst ist gut!
- 1 Jahr Triathlon Erfahrung (2019) vorher Couch
- dann bis jetzt nix
- Lehrer
- Frau Erziehungsurlaub (Karenz) und Lehramtsstudentin (online)
- 3 Kinder mit 3 und 2x 1 Jahr
- 4-6h Training während der Woche ist bereits mit der Frau abgestimmt
- Ziel 02.09.2024 den 70.3 in Zell am See
Ich habe nun Fragen, bevor ich auf "Was denkt ihr?" antworte:
- Habe ich das richtig verstanden?
- Welche Ambitionen hast du für den 70.3?
- Habt ihr Eltern/Großeltern in der Nähe?
- Wieviel Schulstunden hast du pro Woche und welche Fächer/Klasse?
- Wieviel SWS hat deine Frau?
- Kannst du in der Schule duschen?
Spannender Faden, da kann ich auch was dazu beitragen :-)
Meine beiden Mädels sind nun 13 und 10 jahre alt, dazu bin ich nun 15 Jahre verheiratet.
Die meisten haben es schon erwähnt, wenn die Kinder noch klein sind nimm die Zeit mit, sie kommt niemals wieder! Ich möchte viele Dinge heute nicht missen, die ich damals mit den Mädels gemacht habe.
Jetzt habe ich 2 Teenager, die mir den nötigen Freiraum lassen und teilweise nun Ihr eigenes Ding machen ( Reiten, HipHop ).
Ich habe mit meiner Frau und den Mädels einen festen Trainings-/Zeitplan. Dann weiß jeder, wann ich unterwegs bin bzw. was ansteht. Ich habe die Zeiten so gelegt, dass Sie entweder direkt vor oder nach der Arbeit anliegen. Am Wochenende dann Früh morgens.
Ich muss dazu sagen, ich treibe die Felder vor mir her und ich freue mich über eine neue PB am Ende.
Was auch hilft, bei größeren Veranstaltungen die Familie mit einbinden. Jetzt beim Ironman in Knokke hatte ich die Familie dabei, Ferienwohnung genommen und von Freitag bis Sonntag eine schöne Zeit gehabt ( unterbrochen nur von Wettkampf ).
Aber es hat mich so gefreut und ich musste heimlich ein Träne verdrücken, als die Mädels mich angefeuert haben und zum Schluss am Ziel standen :-)
Mir würde kein Wettkampf Spaß machen, wenn ich wüsste ich habe diesen gegen den Willen der Familie durchgeboxt oder dafür hängt nun der Familienfrieden im Argen!
Da trete ich lieber kürzer, aber habe die Unterstützung der Familie - das ist Mental so ein Boost und danach noch das gemeinsame Schwimmen in der Nordsee ( zB. ) gehört auch zu den positiven Eindrücken an so einem Wochenende.
Um es kurz zu machen, kein Wettkampf wäre es mir wert, die Familie aufs Spiel zu setzen!
... gescheiterte berufliche Existenz (die wenigsten LD Trias haben beruflich etwas erreicht; das bilden die sich nur ein. Die Allermeisten sind nüchtern betrachtet nur irgendwelche middle-of-the-pack Fachkräfte.
Offtopic, aber der Irrglaube der Gegenwart.
Nur wer studiert hat und dann 40Jahre lang unglücklich und überfordert irgend in einem Büro sein tristes Dasein mit viel Lohn fristet hat es zu was gebracht.
Dabei fehlen gute Fachkräfte im Handwerk die was in der Birne haben, und sich dumm und dämlich verdienen könnten.
Aber man ist dann eben nur "middle of the pack"...
Offtopic, aber der Irrglaube der Gegenwart.
Nur wer studiert hat und dann 40Jahre lang unglücklich und überfordert irgend in einem Büro sein tristes Dasein mit viel Lohn fristet hat es zu was gebracht.
Dabei fehlen gute Fachkräfte im Handwerk die was in der Birne haben, und sich dumm und dämlich verdienen könnten.
Aber man ist dann eben nur "middle of the pack"...
Und man lebt schließlich auch nur 1x. Also manchen gibt so ein Triathlon Projekt mehr als die nächste Beförderung und dann 60h Arbeit.
Aber zum Threadersteller: Wie du merkst findest du hier eine ganze Reihe an Meinungen und Möglichkeiten. Am Ende müsst ihr in der Familie ein Konzept finden, dass für euch funktioniert und mit dem alle zufrieden sind. Also du genauso wie deine Frau und ihr gleichzeitig den Kids gerecht werdet. Das wird sicherlich auf viele Kompromisse herauslaufen, aber kann ja trotzdem gut funktionieren.
Und durch Triathlon kann man ja auch rumkommen und mit schöne Familienwochenenden oder Urlauben verknüpfen. Zell am See ist da sicherlich auch kein schlechtes Ziel.
Ganz ehrlich? Ich denke, du solltest das zuallererst mit deiner Frau klären.
Bin ich eben dabei. Will aber meinen Horizont ein bisschen öffnen und die Meinung anderer auch gerne hören
Zitat:
Zitat von Rälph
- Arbeitsweg zum Training nutzen. In meinem Fall damals 20km einfach, da kommt schon was zusammen, gerade zu Fuß. Zusätzliche Zeit ist überschaubar.
- langer Lauf am Abend: Um 19:00 Uhr oder später los auf die lange Runde hat den Vorteil, dass danach auch die Regeneration nicht zu kurz kommt, da die Kinder schlafen (die natürlich wiederum die Frau ins Bett bringen darf). Falls ein Kind nicht schlafen kann, legt man sich einfach dazu.
- Sonntag Familientag - fast ohne Ausnahme. Das war mein wichtigstes Werkzeug. Kein Lauf am Morgen und keiner am Abend. Der Sonntag gehörte nur der Familie.
Ist eine Gradwanderung, ich wünsche dir viel Erfolg, die Grenzen auszuloten. Im Zweifel immer für die Kinder entscheiden.
Danke! Das ganze würde für mich ohnehin ein All-In Projekt werden. Also Arbeitsweg, laufen mit dem Buggy am WE mit den Twins ab und an. Rad im Frühling wieder zu fünft - meine Frau hat jetzt ein eBike und das will auch geritten werden.
Einen Tag in der Woche würde ich voll und ganz der Familie widmen - kein TP, Garmin, Strava oder sonstiges Zeugs. Absoluter Restday.
Zitat:
Zitat von Lebemann
Es kommt ein bisschen auf deine Ambitionen an. Lauf Vll erstmal en halbmarathon und fahr paar schöne Radtouren dazu. In 2-3 Jahren nimmt Du das schwimmen dazu und der Md steht nix im Weg.
Bei uns ist immer jemand mal krank oder es kommt ein Termin rein. Da wirst du ordentlich aufm Zahnfleisch gehen wenn jede Stunde getaktet ist.
Achja ganz dicker Punkt. Deine Frau sagt schon „übernimm dich nicht“. Das klingt eher nach „besser mach’s nit, ich halte es für keine gute Idee“
Zitat:
Zitat von sabine-g
Sorry aber das verstehe ich nicht, also Selbstaufgabe. Hört sich bzw. liest sich nach größtem Vergnügen mit den Kids. Wolltest du sie oder deine Frau?
Wir wollten die Kids. Natürlich. Zwillinge waren etwas schwer planbar Das war dann doch etwas heftiger als erwartet und das zwingt einen zur Selbstaufgabe - Liebe hin oder her.
Zitat:
Zitat von keko#
Ich kenne die genaueren Umstände nicht, ich persönlich würde aber in so einem Fall auf den Ratschlag meiner Frau hören, da sie mir diesbezüglich erfrahrungsgmäß weit voraus ist.
Machen wir uns nichts vor: Triathlon ist eine zeitfressende Freizeitbeschäftigung.
Ja sie hatte bis jetzt im Nachhinein immer recht
Zitat:
Zitat von Estampie
Wenn du kleine Kinder hast, nutze die Zeit! Die kommt nicht wieder.
Und jetzt trainieren die Kinder ab und an mit mir und die Enkel sitzen mit mir am Lagerfeuer....
Gruß,
Thomas
Klingt traumhaft, schön, wenn man so auf sein Leben blicken kann! Ich genieße die Zeit mit den Kindern aber muss halt auch an mich denken - sonst geht halt irgendwann nix mehr.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
"Expectation Management" ... vorerst keine Wettkämpfe planst, dafür für Frau und Kinder klar ist, dass es ein paar Stunden gibt, in denen Du ... nicht verfügbar bist für sie), dann sollte das klappen.
Mein Tipp wäre: jedweden sportlichen Ehrgeiz ablegen, sondern SPASS in den Vordergrund stellen. Dann klappt es schon.
Wird wohl darauf hinauslaufen. Und dann sollte die Sache auch für alle was Positives mitbringen.
Zitat:
Zitat von Bety
Aus weiblicher Perspektive: wenn deine Frau auch jedes Wochenende dann z.B. 3 h für sich hat ohne Kids und unter der Woche, dann fände ich das ein fairer Deal. Das Studium anzubringen als Zeit für sich finde ich nicht angebracht...
Natürlich braucht und bekommt sie auch Zeit für sich. Klaro. Ich sehe jedoch das Studium schon als Teil ihrer Bedürfnisbefriedigung und Selbstverwirklichung. Meine Frau derzeit "middle of the pack" hat eine gute Ausbildung genossen und verdient mit 6 Wochen Urlaub im Jahr besser als ich. Sie will jedoch eine Veränderung und da steht halt schon sie als Individuum auch mit drin. Vielleicht sehe ich das auch falsch - soll aber jetzt kein Therapiethread werden
Zitat:
Zitat von Helmut S
- Habe ich das richtig verstanden? ja
- Welche Ambitionen hast du für den 70.3? finish um die 6:10
- Habt ihr Eltern/Großeltern in der Nähe? ja, sehr aufopfernd und hilfsbereit
- Wieviel Schulstunden hast du pro Woche und welche Fächer/Klasse? 21. Insgesamt komme ich auf durschnittlich 35-40h Arbeitszeit - also netto ohne Tratsch und Käffchen.
- Wieviel SWS hat deine Frau? die Studiert alles online - ist schwer zu sagen?
- Kannst du in der Schule duschen? ja
Danke + LG
Danke für die vielen Antworten zu dem sehr polarisierenden Thema. Vieles öffnet mir die Augen und genau deswegen habe ich auch gefragt. Ich tendiere zu einem Mittelweg - 2-3 SD und OD nächstes Jahr. Wenn dann mal ein 70.3. ansteht ohnehin nur mit Familie integriert in einen Kurzurlaub. Ich will sie alle ja dabei haben und nicht nur weg von ihnen. Die Kids sollen ja sehen: hey Papa geht laufen, cool. etc...