Zitat:
Zitat von Müder Joe
das Tief in der dritten Woche nach einer LD kann ich nur bestätigen, das habe ich auch mehrfach bei mir beobachtet. Warum ist das so? Die Superkompensations-Kurve nach einem Reiz sieht ja eigentlich anders aus...
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Was du meinst ist die normale Regeneration. Die sieht folgendermaßen aus:
Zeitlicher Ablauf der Wiederherstellung
4.-6. Minute
Vollständige Auffüllung der muskulären Creatinphosphatspeicher
20. Minute
Rückkehr von Herzschlagfrequenz und Blutdruck zum Ausgangswert
30. Minute
Abnahme der Lactatkonzentration unter 3mmol/l
90. Minute
Umschlag von kataboler in anabole Stoffwechsellage
6. Std - 1. Tag
Ausgleich des Flüssigkeitshaushalt, Normalisierung des Hämatokrit
2.-7- Tag
Auffüllung des Muskelglycogens (Energie-Superkompensation)
3.-5. Tag
Auffüllung der muskulären Fettspeicher (Triglyceride)
3.-10. Tag
Regeneration teilzerstörter Muskelfasern (Muskelkater)
7.-14. Tag
Strukturaufbau in funktionsgestörten Mitochondrien
Quelle: G. Neumann /A. Pfützner /A. Berbalk
die Regeneration nach Extrembelastungen dauert ein wenig länger:
Schrittweise Anpassung an die Belastung (nach Neumann /Schüler 1994):
Die Funktionsumstellung kann nur bei Folgereizen während noch laufender Regenerationsprozesse vonstatten gehen
Die Anpassung erfolgt in 4 Stufen:
Stufe 1: Veränderung im Bewegungsprogramm (7.-10. Tag): Ökonomisierung der Bewegung, überschüssige Bewegungen werden verhindert. Der Bewegungsablauf wird für den Sportler merklich flüssiger, die sportartspezifische Bewegung fällt ihm leichter.
Stufe 2: Vergrößerung der Energiespeicher 10.-20. Tag: Je nach Belastungsintensität und -dauer erhöhen sich die Creatinphosphat(Kurzsprints), Glycogen(aerobanaerobe Belastung) sowie die intramuskulären Fettspeicher (lange Belastungen mit niedriger Intensität). Die Vergrößerung der Energiespeicher bewirkt, dass die gewählte Geschwindigkeit leichter und länger aufrechtzuerhalten ist.
Stufe 3: Optimierung geregelter Systeme und Strukturen (20.-30. Tag):Es kommt zu einer Optimierung zwischen den um- u. neugebauten Muskelstrukturen und der sportartspezifischen Anforderung. Die Arbeitsbedingungen der infolge von Umstellung, Regeneration und Adaption veränderten Organsysteme werden nachhaltig verbessert. Eine Anpassung geschieht autonom d.h. unwillentlich. Da die ablaufende Strukturoptimierung in dieser Phase zwar vollzogen, aber dennoch störanfällig ist, soll man in dieser Phase die Belastung reduzieren.
Stufe 4: Koordinierung der Hierarchie der Systeme (30.-40. Tag): Die perfekte Anpassung erfolgt erst dann, wenn alle unmittelbar und alle mittelbaren die Leistung beeinflussenden Systeme aufeinander abgestimmt sind. Weitere leistungsbestimmende Systeme sind das Zentrale Nervensystem, das vegetative Nervensystem, das kardiopulmonale System, der Stoffwechsel, das Hormonsystem und das Immunsystem. Erst wenn eine Harmonie aller Systeme erreicht wird, ist eine Anpassung abgeschlossen.
d.h. du kommst mit deinen 6 Wochen so gerade hin. Ich würde Dudes Ratschlägen folgen oder du mußt mal einen der outenden Radprofis fragen, die wissen da noch was, das auch funktioniert