In letztem Fall hatte ich mal ein Interview mit Precht gesehen, in dem er meinte, es lohne sich nicht, mit diesen zu diskutieren, da es diesen in der Regel nicht um richtig oder falsch geht, sondern darum, recht zu behalten. Selbst wenn du die richtigen Argumente hast, werden sie nie zugeben, dass du recht hast, da das für sie eine persönliche Niederlage wäre. Insofern kann man sich die Diskussion sparen.
Wenn ich aber das Gefühl habe, dass eine konstruktive Auseinandersetzung möglich ist, warum dann nicht?
M.
Ein Frage zu diesem Gedankengang: Diskutiert man immer mit dem Ziel, daß der andere die Richtigkeit meiner Argumente einsieht? Und ist eine Diskussion ohne dieses Ergebnis keine konstruktive Auseinandersetzung? Muß immer einer am Ende zugeben, daß der andere Recht hat?
Für mich gilt das nicht grundsätzlich. Eine Diskussion führe ich, um die Meinung des anderen Menschen, seine Sicht zu erfahren - weil ich mich für diesen Menschen interessiere. An seinen Argumenten kann ich meine eigenen Argumente schärfen, oder auch verwerfen - unabhängig davon, ob einer den anderen überzeugt, denke ich und entwickle ich mich dadurch weiter, und hoffe, daß er es auch tut. Vielleicht erkennt einer oder der andere seine eigenen Unsicherheiten erst dabei. Konstruktiv kann auch sein, wenn wir dabei auf eine Idee kommen, an die keiner der Beiden vorher gedacht hat. All das entfällt aber m.M.n., wenn das primäre Ziel die Überzeugung des anderen ist, weil ich dann nicht mehr offen für Neues bin.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ein Frage zu diesem Gedankengang: Diskutiert man immer mit dem Ziel, daß der andere die Richtigkeit meiner Argumente einsieht? Und ist eine Diskussion ohne dieses Ergebnis keine konstruktive Auseinandersetzung? Muß immer einer am Ende zugeben, daß der andere Recht hat?
Für mich gilt das nicht grundsätzlich. Eine Diskussion führe ich, um die Meinung des anderen Menschen, seine Sicht zu erfahren - weil ich mich für diesen Menschen interessiere. An seinen Argumenten kann ich meine eigenen Argumente schärfen, oder auch verwerfen - unabhängig davon, ob einer den anderen überzeugt, denke ich und entwickle ich mich dadurch weiter, und hoffe, daß er es auch tut. Vielleicht erkennt einer oder der andere seine eigenen Unsicherheiten erst dabei. Konstruktiv kann auch sein, wenn wir dabei auf eine Idee kommen, an die keiner der Beiden vorher gedacht hat. All das entfällt aber m.M.n., wenn das primäre Ziel die Überzeugung des anderen ist, weil ich dann nicht mehr offen für Neues bin.
Kann man so sehen.
Wenn ich aber feststelle, dass der andere mir nur seine Meinung aufdrücken will, ohne sich für Argumente zu interessieren, kann ich mir die Diskussion sparen. Natürlich besteht die Gefahr, dass ich im Unrecht bin. Wenn es aber um Standpunkte geht, die wissenschaftlich eindeutig oder zumindest mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit belegt sind, halte ich dieses Risiko für sehr gering. Dann spare ich ich die Mühe, mit jemand zu diskutieren, der gar nicht an einem Meinungsaustausch interessiert ist.
Was mir hier immer wieder auffällt, ist die Pauschalisierung von Meinungen.
Bestes Beispiel ist "Der Impfgegner".
Ich habe zum Beispiel nichts gegen die lange anerkannten Impfungen, die in der Kindheit angewendet werden. Sie sind lange erprobt und man ganz gute Zahlen, mit denen man diese beurteilen kann. Aber ich bin gegen eine flächendeckende Impfung von Jungen Leuten und Kindern mit so neuartigen Impfstoffen. Da fehlt die einfach die Erfahrung. Man weiss nicht, was für Auswirkungen dies auf die Entwicklung und die nächste Generation hat.
Man kann halt in einem Fall Impfgegner und im anderen Fall Impfbefürworter sein. Und das geht in manche Köpfe nicht rein. Scheint zu differenziert zu sein.
Man kann halt in einem Fall Impfgegner und im anderen Fall Impfbefürworter sein. Und das geht in manche Köpfe nicht rein. Scheint zu differenziert zu sein.
Vielleicht hat der eine oder andere so langsam schlicht die Schnauze voll von Corona und findet, dass es angemessen wäre, dass man sich - angesichts dessem was man sich sonst alles zu Gemüte führt - ne Impfung verpassen lässt, damit die Sachlage für alle irgendwann mal wieder Richtung normal geht.
Vielleicht hat der eine oder andere so langsam schlicht die Schnauze voll von Corona und findet, dass es angemessen wäre, dass man sich - angesichts dessem was man sich sonst alles zu Gemüte führt - ne Impfung verpassen lässt, damit die Sachlage für alle irgendwann mal wieder Richtung normal geht.
"Schauze voll" heisst ja nicht in Aktionismus zu verfallen und am Schluss die Dinge schlimmer zu machen als vorher.
Man kann halt in einem Fall Impfgegner und im anderen Fall Impfbefürworter sein. Und das geht in manche Köpfe nicht rein. Scheint zu differenziert zu sein.
Ich dachte, bei einem Titel "Lässt du dich gegen Corona impfen?" wäre klar, dass es um Corona-Impfungen und dementsprechend um Corona-Impfgegner bzw. -Impfbefürworter geht, und nicht um Masern o.ä..
M.
(Wobei die meisten Antworten unabhängig von der Fragestellung sind, um welche Impfung es geht)