...Tja, denkste, Puppe.
...Dann endlich ist der gesamte Hubschrauber fertig. Der Sohn ist stolz wie Oscar und Mama etwas fassungslos.
Mittlerweile sind sowohl Flugzeug als auch Rennboot gebaut...
ja sicher...
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Kennst du den Mythos vom Schalker Markt,
die Geschichte die dort begann.
Der FC Schalke wurde Legende,
eine Liebe die niemals endet.
Gestern Nachmittag war Florentine bei uns zu Besuch. Flori ist eine Kindergartenfreundin, wie unser Sohn vier Jahre alt und zeigt sportliche Anlagen, eine sehr gute Läuferin zu werden. Rank und schlank ist das Mädchen, mit langen Beinen und einem überdurchschnittlichen Antritt. Wie nahezu alle kleinen Mädchen in diesem Alter liebt Flori rosa, lila und Prinzessin Lillifee.
Die Kinder spielen brav im Wohnzimmer. Flori in rosa, lila und mit Prinzessin-Lillifee-T-Shirt. Unser blonder Posaunenengel mit seinem feschen Prinz-Eisenherz-Haarschnitt trägt seine blaue Thermo-Unterwäsche und sonst nichts. Mittlerweile dulde ich den mimimalistischen Kleidungsstil, da ich weiß, dass das Energiebündel sonst im Laufe des Nachmittags zu explodieren droht.
Zur Kaffepause sitzen wir drei nett zusammen und plaudern ein wenig. Und wie der Teufel das so will, stelle ich ´mal eine richtige Erwachsenen-Frage: "Sagt ´mal, wisst ihr eigentlich schon, was ihr ´mal werden wollt?" Ich sehe in zwei kleine, fragende Gesichter. "Na," schiebe ich nach, "ich meine, was ihr später arbeiten wollt. Einfach, was ihr werden wollt, wenn ihr groß seid. Wisst ihr das schon?" "Weltmeister!" ruft mein Sohn begeistert. Und Flori juchzt aufgeregt: "Prinzessin!". "Und worin willst du Weltmeister werden?", frage ich den Knirps, "vielleicht beim Autorennen oder ...?" "Beim Triathlon!", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Dann, nach kurzem Nachdenken korrigiert er noch mal: "Oder beim Formel-1-Rennen, Mama." Und er schnappt sich ein imaginäres Lenkrad und los geht: määäähunnng, määäähunnng. Flori strahlt und lacht und zappelt auf ihrem Stuhl ´rum bevor sie ihren Wunsch ergänzt: "Im Laufen. Und ich will Prinzessin im Laufen werden!" "Na," sage ich grinsend, "etwas Zeit habt ihr ja noch, da könnt ihr noch ein bisschen überlegen."
Ich freue mich schon, wenn die beiden ´mal zur Berufsberatung beim Arbeitsamt gehen ... "Aha, meinen Unterlagen entnehme ich, dass Sie Weltmeister im Triathlon oder Formel-1-Fahren bzw. Prinzessin im Laufen werden möchten." Also, da wäre ich wirklich gern dabei.
PS: Abends parke ich unseren Sohn kurzzeitig vor dem Fernseher. Es gibt Springreiten. Während ich aufräume, höre ich immer wieder ein leises Murmeln aus dem Nebenzimmer. Ich pirsche mich lautlos an und sehe den Zwerg, der mittlerweile einen kurzen Adidas-Fußball-Dress über seiner Thermo-Unterwäsche trägt: Bei jedem erfolgreichen Sprung eines Pferdes ballt der Junior die kleine Speckhand zur Faust und murmelt beschwörend "YESSSS". Auf Zehenspitzen schleiche ich davon und räume zu Ende auf.
Schwimm-WM in Dubai und bei uns zu Hause im Fernsehen. Sohnemann guckt gebannt, ich eher beiläufig, da ich - wie wahrscheinlich 99 Prozent aller deutschen Frauen – beim Fernsehen bügel. Gerade ist irgendeine Siegerehrung und der Zwerg jammert rum: „Das ist gemeiiiiin!“ „Was?“ frage ich. Er:„Ich will auch eine Medaille!“ „Ja“, sage ich, „dann musst du schwimmen lernen, dein Seepferdchen machen und dann kannst du alles lernen, was du willst: Brustschwimmen, Kraul, Delphin …. Und wenn du dann ganz viel übst, dann bekommst du vielleicht ´mal eine Medaille. Aber die, die da jetzt gerade im Fernsehen sind, die haben ganz, ganz viele Jahre geübt. Die haben nichts anderes mehr gemacht außer Schwimmen und noch ein bisschen Gymnastik, Krafttraining und sich ausgeruht. Und jetzt sind sie die besten der Welt! Aber das hat sehr lange gedauert, bis die so gut geworden sind!“. Das sitzt. Er schweigt. Aber nur kurz. „Mama“, meint er, „wenn ich dann da auf dem Podest stehe, nehme ich meine Piratenflagge mit!“ Ich bin ehrlich verblüfft: “Warum das denn?“ will ich wissen „Du bist doch Deutscher, da brauchst du doch die Deutschlandflagge ….?“ Jetzt ist er erstaunt und guckt mich missbilligend an: „Aber, Mama, ich hab´ doch keine Deutschlandfahne, ich hab´ doch nur die Piratenfahne!“. Ich lasse das auf sich beruhen und frage mich im Stillen, ob die FINA wohl auch Sonderwünsche berücksichtigt.
Zwanzig Minuten später guckt auch der Papa mit. Wieder eine Siegerehrung. Dem frisch gebackenen und blutjungen südafrikanischen Weltmeister kullern während der Hymne große Tränen über die Wangen. Eine rührende Szene. Unser Sohn rutscht unruhig auf dem Sofa hin und her. So viel Emotionen beunruhigen ihn ein wenig und er fragt besorgt: „Papa, warum weint der Mann?“ An dieser Stelle hätte ICH gesagt: „Weil der sich so freut!“. Aber leider geht die Frage an den Kindsvater und der macht sich die Mühe und verargumentiert eine Riesen-Kausalkette: „Weißt du, der hat ganz, ganz lange immer trainiert und geübt. Und dann gehörte er irgendwann zu den Besten der Welt. Und dann ist er zu der Weltmeisterschaft hier gefahren. Und da hat er jetzt gewonnen. Und da steht er jetzt und sieht die Flagge und hört das Lied von seinem Land. Und dann …“ Und voller Mitgefühl vollendet der Zwerg den angefangen Satz und seufzt verständnisvoll: „Und jetzt ist ihm langweilig, Papa, ODER?“
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."