Zusammen mit anderen Wirtschaftswissenschaftlern hat Rüdiger Bachmann untersucht, welche Folgen ein Importstopp russischer Energielieferungen hätte.
Ergebnis:
Das Bruttoinlandsprodukt würde schlimmstenfalls um 4 Prozent einbrechen. Das wäre eine Rezession, "die man mit den richtigen arbeitsmarkt- und fiskalpolitischen Maßnahmen abfedern kann", sagt Bachmann.
Dass Bundeswirtschaftsminister Habeck verkündet, ohne russisches Gas drohten Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut, hält er für einen Fehler.
"Ich mag Robert Habeck", sagt Bachmann, aber "aus meiner Sicht wird er falsch beraten".
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Im Zweiten Weltkrieg haben die Ukrainer mit am schlimmsten unter dem Terror der Waffen-SS und der Wehrmacht gelitten. Aus meiner Sicht hat Deutschland die historische Pflicht, alles zu tun, was uns möglich ist, um der Ukraine zu helfen.
Niemand von der Regierung wird mehr mit einem Botschafter (ausser amtlicher Verlautbarungen) reden,...
Und das ist auch das einzige an der Geschichte, was mich unfroh macht.
Wo ist das Problem, wenn er Doppelzüngigkeit öffentlich an den Pranger stellt?
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Und das ist auch das einzige an der Geschichte, was mich unfroh macht.
Wo ist das Problem, wenn er Doppelzüngigkeit öffentlich an den Pranger stellt?
Weil das mE nicht seine Funktion als Vertreter der Ukraine ist, sonst soll er als Klatschspalten Jounalist anheuern.
Das diplomatische Geheimnis ist fast so sakrosankt wie das ärztliche Geheimnis.
Wenn jetzt niemand mit ihm mehr spricht, ausgenommen über das Wetter, weiß ich nicht ob er seine Aufgabe die Ukraine bestmöglich zu vertreten, auch erfüllen kann.
Politiker machen Politik für die die die Parteien finanzieren und treffen politsche Entscheidungen unter der Prämisse wiedergewählt zu werden. Ein Stop der Einfuhr russischer Rohstoffe samt den Verwerfungen die das zur Folge hat, würde das Ziel der Wiederwahl gefährden.
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Du hast recht und mindestens bei der FDP und ihrem albernen Beharren auf Tempolimit und Spritpreisbremse ist das zweifellos auch eine Hauptmotivation. Auch Scholz hat sicher Angst vor den bei einem Gas- und Öl-Embargo zwangsläufig zu erwartenden Schlagzeilen der Bildzeitung ("Deutschland friert", "Spritpreiswahnsinn- wer soll das noch bezahlen" usw.)
Allerdings ist die nächste Bundestagswahl noch ziemlich weit weg und zumindest jetzt im Augenblick wäre die deutsche Öffentlichkeit durchaus zu Opfern bei ihrer eigentlichen Bequemlichkeit und beim eigenen Geldbeutel bereit, wenn sie nur vernünftig kommuniziert werden würden.
Und natürlich müsste für einen Teil der Gesellschaft die Folgen eines Embargos auch sozial abgefedert werden.