Das kann man freilich so sehen. Ist aber, das wirst du wohl auch so sehen, eine rechte schwarz/weiß Aussage.
Denn wo ist den quantitativ für dich die Grenze?
ich halte das Auto für den grundsätzlich falschen Weg mit den Herausforderungen der Mobilität umzugehen. Die Antriebsart spielt dabei keine Rolle. Der Verbrauch an Ressourcen (Platz, Energie, Werkstoffe für die Herstellung) ist einfach zu groß, da i.d.R. 1,5t und mehr bewegt werden, um eine einzige Person zu transportieren.
Da interessiert es mich dann schlicht nicht (mehr), dass der Tesla im Vergleich zu den 181g/km des 300d "nur" 155g/km emitiert und dass vielleicht irgendwann einmal in China die Batterien mit Ökostrom gebaut werden und wir irgendwann einmal die Autos vollständig mit Okostrom laden, die dann dank des kleinen 40kWh Akkus aber nur 150km(?) weit kommen. Denn bis es so weit ist, werden die Staus noch länger, die Parkplätze noch knapper und die Städte noch verstopfter sein.
Mit dieser Schwarz-Weiß-Sicht wollte ich sagen, dass ich solche Ablenkungsdiskussionen nicht für zielführend halte. Denn auch bei echter Zero Emission behält das eAuto die meisten Nachteile eines Verbrenners. Zum Ausgleich dafür bringt es aber ein paar neue mit
Zitat:
Zitat von FinP
Eben - es ist eine reine Scheindiskussion, weil keiner die eigentliche Wahrheit hören will.
(...)
Ich denke, wir sollten uns von dem Gedanken einer „0 auf 100“ Lösung verabschieden. Gerade wenn etwas so tief in Gewohnheiten oder wenigstens in „mind settings“ eingreift wie die Umstellung in der Mobilität, halte ich kontinuierliche Verbesserungen für viel erfolgsversprechender. Also im Sinne von „shifting baselines“ quasi
in dem Punkt stimme ich Dir zu.
Aber: Wenn Du ein totes Pferd reitest, steig ab!
Ein ICE benötigt zum Transport einer Person nur etwa 17kW. Dafür brauchen wir nicht auf Öko-Bateriefabriken in China zu warten, nicht auf das Netz von Schnellladestationen und auch nicht auf 100% CO2-freie Stromerzeugung bei uns. Es könnte sofort losgehen. Man müsste sich einfach nur entscheiden, mal "etwas" Geld in die Hand zu nehmen, um die Bahn im Fernverkehr attraktiv zu machen.
Damit würde man natürlich nur eine Herausforderung - das Zurücklegen langer Strecken - angehen. Aber auch für alle anderen Herausforderungen sind die (technischen) Lösungen schon längst da, es fehlt nur die Entscheidung / der Wille das auch mal umzusetzen.
Viele Grüße,
Christian
__________________
Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (24.04.2019 um 11:59 Uhr).
Es könnte sofort losgehen. Man müsste sich einfach nur entscheiden, mal "etwas" Geld in die Hand zu nehmen, um die Bahn im Fernverkehr attraktiv zu machen.
Damit würde man natürlich nur eine Herausforderung - das Zurücklegen langer Strecken - angehen.
Man braucht gar kein Geld in die Hand nehmen. Es genügt, die Alternative hinreichend unattraktiv zu machen.
Auch hier ist doch die Kernfrage nicht die des Verkehrsmittels sondern warum die Menschheit dauernd letztendlich sinnlos durch die Weltgeschichte gondeln möchte.
Arbeitsnahes Wohnen, Naherholung per Fahrrad, notwendige Dienstreisen und Pflichtbesuch bei der Oma im Outback per Öffis.
Auch hier ist doch die Kernfrage nicht die des Verkehrsmittels sondern warum die Menschheit dauernd letztendlich sinnlos durch die Weltgeschichte gondeln möchte.
Arbeitsnahes Wohnen, Naherholung per Fahrrad, notwendige Dienstreisen und Pflichtbesuch bei der Oma im Outback per Öffis.
Weil man bequem ist und auch mal etwas anderes sehen möchte. Ausserdem ziehe ich nicht mit Familie, Haus und Hof in ein anderes Dorf, nur weil es näher zur Arbeitsstelle ist bzw. diese dadurch besser erreichbar.
Ich denke, es gibt einen Mittelweg. Und ich pflichte Dir bei, die Alternativen zum "Saubereren" muss einfach unattraktiv sein, sprich: teuer.
Man braucht gar kein Geld in die Hand nehmen. Es genügt, die Alternative hinreichend unattraktiv zu machen.
also für mich ist das Auto jetzt schon "hinreichend unattraktiv"
Ich erinnere mich noch mit Grauen an ein halbes Jahr, in dem ich in Bremen beruflich zu tun hatte. Weil ich da für den Job jede Menge Geraffel gebraucht habe, musste ich da montags mit dem Dienstauto hin und freitags wieder zurück. Ich habe die 173km NIE sub3 geschafft
Gleichzeitig finde ich trotz aller Lobgesänge, die ich hier anstimme, schon, dass die Bahn durchaus "noch Luft nach oben" hat.
Aber auch die Frage, ob man die Menschen besser mit dem Zuckerbrot oder mit der Peitsche in die Züge bekommt ist für mich so eine Ablenkungs-Diskussion. Man solte das überhaupt mal angehen!
also für mich ist das Auto jetzt schon "hinreichend unattraktiv"
Ich erinnere mich noch mit Grauen an ein halbes Jahr, in dem ich in Bremen beruflich zu tun hatte. Weil ich da für den Job jede Menge Geraffel gebraucht habe, musste ich da montags mit dem Dienstauto hin und freitags wieder zurück. Ich habe die 173km NIE sub3 geschafft
Gleichzeitig finde ich trotz aller Lobgesänge, die ich hier anstimme, schon, dass die Bahn durchaus "noch Luft nach oben" hat.
Aber auch die Frage, ob man die Menschen besser mit dem Zuckerbrot oder mit der Peitsche in die Züge bekommt ist für mich so eine Ablenkungs-Diskussion. Man solte das überhaupt mal angehen!
Viele Grüße,
Christian
Die Deutsche Bahn hat international einen enorm schlechten Ruf. In der Schweiz fahre ich fast alles mit dem Zug. Muss ich nach D oder AT bspw. komme ich nie auf die Idee, den Zug zu nehmen. Zu unzuverlässig.
Die Deutsche Bahn hat international einen enorm schlechten Ruf. In der Schweiz fahre ich fast alles mit dem Zug. Muss ich nach D oder AT bspw. komme ich nie auf die Idee, den Zug zu nehmen. Zu unzuverlässig.
Also die Züge in Österreich auf den Hauptstrecken sind schon richtig super. Wien Salzburg in 2h das bekommst du mit dem Auto Regel konform kaum hin, der Preis ist aber eher übel mit >50 Euro. Das Problem beginnt dann aber wenn man nicht direkt nach Sbg Stadt muss sondern etwas außerhalb, meistens nicht mehr durch Zug erreichbar sondern durch den Bus (wenn überhaupt). Eine Fahrt von Wien zu meinen Eltern würde mich mit den Öffis (eine Richtung) 75 Euro kosten und 3,5-4 h. Gemeinsam mit meiner Freundin dann eben 150 Euro. Zur Familie meiner Freundin wäre es noch schlechter denn dorthin fährt nicht einmal mehr der Bus sondern nur noch die Pfederkutsche oder so (also ganz ohne Witz da kommt man öffentlich nicht hin)
Davon aber mal abgesehen muss es in beide Richtungen gehen. Die Öffis müssen attraktiver werden, preislich und mit den Strecken die sie abbilden und der Individualverkehr muss unattraktiver werden, Citymaut, weniger Parkplätze in den Städten, keine 3-4 spurigen Straßen mehr in der Stadt usw.
Also die Züge in Österreich auf den Hauptstrecken sind schon richtig super. Wien Salzburg in 2h das bekommst du mit dem Auto Regel konform kaum hin, der Preis ist aber eher übel mit >50 Euro. Das Problem beginnt dann aber wenn man nicht direkt nach Sbg Stadt muss sondern etwas außerhalb, meistens nicht mehr durch Zug erreichbar sondern durch den Bus (wenn überhaupt). Eine Fahrt von Wien zu meinen Eltern würde mich mit den Öffis (eine Richtung) 75 Euro kosten und 3,5-4 h. Gemeinsam mit meiner Freundin dann eben 150 Euro. Zur Familie meiner Freundin wäre es noch schlechter denn dorthin fährt nicht einmal mehr der Bus sondern nur noch die Pfederkutsche oder so (also ganz ohne Witz da kommt man öffentlich nicht hin)
Davon aber mal abgesehen muss es in beide Richtungen gehen. Die Öffis müssen attraktiver werden, preislich und mit den Strecken die sie abbilden und der Individualverkehr muss unattraktiver werden, Citymaut, weniger Parkplätze in den Städten, keine 3-4 spurigen Straßen mehr in der Stadt usw.
Stimme ich zu. Es gibt auch eine direkte Verbindung von Zürich über Feldkirch, Innsbruck, Salzburg, Wien...im Railjet nicht schlecht. Dauer aber eeeewig. Da flieg ich von Altenrhein in 1h nach Wien. Diese Mobilität haben wir uns geschaffen und erarbeitet.