Warum sollen wir diese Form der Verletzung unserer Moralvorstellungen eher dulden ....
Du redest aber schon noch von einem Kopftuch, oder? Falls ja, dann halte ich deine Ausführungen für leicht überzogen. Bei aller Symbolik: Es ist nur ein Kopftuch! (Aus meiner eigenen, beruflichen Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass die Dinger unter Jugendlichen nun nicht mehr soo hip sind. Wir haben knapp 300 Schüler und nur zwei Mädchen, die ein Kopftuch tragen. Bei locker 80% Ausländer-Anteil, mehrheitlich vom Balkan und dem nahen und mittleren Osten.)
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Stimmt im Prinzip auch. Aber warum sollen zuerst wir, die Mehrheitsgesellschaft unsere Moralbegriffe wandeln? Ich finde, die Mehrheit hat immer das Recht, von der Minderheit die Akzeptanz der Moralbegriffe der Mehrheit zu verlangen.
Stimmt im Prinzip auch. Aber warum sollen zuerst wir, die Mehrheitsgesellschaft unsere Moralbegriffe wandeln? Ich finde, die Mehrheit hat immer das Recht, von der Minderheit die Akzeptanz der Moralbegriffe der Mehrheit zu verlangen.
Klingt nach "deutscher Leitkultur" und das kann ich nicht nachvollziehen. Nein, da ist mir Toleranz "der Mehrheit" deutlich symphatischer.
zappa: andere länder andere sitten; warum sollte DE seine eigene kultur nicht pflegen dürfen? erklär das mal bitte.
Pflege der "eigenen" schließt das Nebeneinander und die Toleranz "anderer" Kulturen nicht aus - auch innerhalb der "eigenen".
Ich halte es da mit Jürgen Habermas: "In einem demokratischen Verfassungsstaat darf auch die Mehrheit den Minderheiten die eigene kulturelle Lebensform - so weit diese von der gemeinsamen politischen Kultur des Landes abweicht - nicht als sogenannte Leitkultur vorschreiben."
zappa: andere länder andere sitten; warum sollte DE seine eigene kultur nicht pflegen dürfen? erklär das mal bitte.
Die Frage nach einer Leitkultur erübrigt sich, wenn die Menschen eine entsprechend große Gemeinde vorfinden, in der sie praktisch wie bisher gewohnt weiterleben können. Dann besteht überhaupt keine Notwendigkeit mehr zur Integration. Die Frage stellt sich dann gar nicht mehr für sie. Man lebt in der gleichen Stadt, aber in verschiedenen Welten. Ich habe das in New York erlebt. Das mag vielleicht eine Extreme sein, aber man muss dort in manchen Vierteln nicht mal englisch sprechen, kann wie gewohnt einkaufen, hat seine Freunde und Verwandten aus der alten Heimat um sich und versucht möglichst viel Gutes von der neuen Heimat mitzunehmen. Die Diskussionen hier in DE über Integration sind manchmal völlig naiv.
Pflege der "eigenen" schließt das Nebeneinander und die Toleranz "anderer" Kulturen nicht aus - auch innerhalb der "eigenen".
Ich halte es da mit Jürgen Habermas: "In einem demokratischen Verfassungsstaat darf auch die Mehrheit den Minderheiten die eigene kulturelle Lebensform - so weit diese von der gemeinsamen politischen Kultur des Landes abweicht - nicht als sogenannte Leitkultur vorschreiben."
Oh Gott ist das schwammig!!
Übrigens, ich hatte nicht gefragt hinter wem du dich versteckst.
Wir haben schon immer Pluralismus und seit einiger Zeit viel mehr Multikulti. Und schon immer Religionsfreiheit. Auch wenn das für viele wenig erträglich ist, werden wir sogar noch deutlich zunehmend mindestens das Nebeneinander, hoffentlich sogar das Miteinander aushalten lernen dürfen.
Ich habe das auch schon vorher ähnlich formuliert und die Worte von Habermas sind sehr gut gewählt.
Ich habe das auch schon vorher ähnlich formuliert und die Worte von Habermas sind sehr gut gewählt.
Dann entschuldige ich mich hiermit bei dir.
Das aus einem Nebeneinander ein Miteinander werden kann zweifle ich auch nicht an.
Allerdings bezweifele ich, dass sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung amerkanische Verhältnisse wünscht. Wir habens echt gut hier; und so sollte es auch bleiben...